Futur 1 – Definition, Verwendung, Bildung und Beispiele

01.07.24 Zeitformen Lesedauer: 5min

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Futur-1-001

Die Zeitformen der Zukunft werden in wissenschaftlichen Arbeiten eher selten eine Verwendung finden, da die Arbeit auf Fakten und Wissen basiert und nicht auf Vermutungen. Dennoch gibt es Situationen, in denen man das Futur 1 verwendet. Um die Zeitform dann richtig anzuwenden, muss man einige Zeitformen-Regeln beachten, welche im Folgenden erklärt und mit Beispielen veranschaulicht werden.

Futur 1 „einfach erklärt“

Das Futur 1 wird verwendet, wenn du etwas in der Zukunft beschreiben möchtest.

Definition: Futur 1

Das Futur 1 drückt eine Vermutung oder ein Ereignis in der Zukunft aus. Dies kann entweder sicher sein, wie ein Versprechen oder ein Plan, es kann jedoch auch vage sein, wenn es sich um eine Prognose oder eine Hoffnung handelt.

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Beispiele

Im Folgenden werden einige Beispielsätze zum Futur 1 aufgeführt. Die ersten vier sind einfache Aussagen über die Zukunft, die darauffolgenden zwei sind Vermutungen.

Beispiele

  • Ich werde einen Baum pflanzen.
  • Du wirst heute erst spät nach Hause kommen.
  • Er wird sich über das Geschenk freuen.
  • Wir werden sicher sehr viel Spaß haben.
  • Ihr werdet gerade bestimmt diesen Text lesen.
  • Sie werden die Prüfung wohl bestehen.

Bildung

Gebildet wird das Futur 1, auch geschrieben als Futur I, indem man die konjugierte Form von „werden“ vor den Infinitiv des Verbs setzt.

Person "werden" (konjugiert) Verb
Ich werde laufen
Du wirst laufen
Er/Sie/Es wird laufen
Wir werden laufen
Ihr werdet laufen
Sie werden laufen

Während das Aktiv die handelnde Person in den Vordergrund stellt, hebt das Passiv die Handlung selbst hervor. Möchtest du einen Satz in das Passiv umschreiben, so wird das Objekt zum Subjekt. Zudem steht das ursprüngliche Verb im Infinitiv nun in seiner Partizip-II-Form.

Möchtest du die handelnde Person betonen, verwendest du das Aktiv. Möchtest du allerdings die Handlung betonen, verwendest du das Vorgangspassiv, welches mit dem Infinitiv von „werden“ am Ende gebildet wird.

Person "werden" (konjugiert) Verb "werden" (Infinitiv)
Ich werde geprüft werden
Du wirst geprüft werden
Er/Sie/Es wird geprüft werden
Wir werden geprüft werden
Ihr werdet geprüft werden
Sie werden geprüft werden

Neben dem Vorgangspassiv existiert auch das Zustandspassiv, das ein Ergebnis oder einen Zustand betont. Die Bildung des Zustandspassivs ist ähnlich wie beim Vorgangspassiv, allerdings wird hierbei nicht der Infinitiv von „werden“, sondern von „sein“ verwendet.

Person "werden" (konjugiert) Verb "sein" (Infinitiv)
Ich werde gelaufen sein
Du wirst gelaufen sein
Er/Sie/Es wird gelaufen sein
Wir werden gelaufen sein
Ihr werdet gelaufen sein
Sie werden gelaufen sein

Verwendung

Das Futur 1 kann auf unterschiedlichste Weisen verwendet werden. Dazu zählen:

  • Zukünftige Pläne

Du verwendest das Futur 1, um zukünftige Pläne auszudrücken. Diese Pläne können sowohl sicher als auch unsicher sein.

Beispiele

  • Ich werde morgen den Rasen mähen.
  • Ich werde morgen pünktlich kommen.
  • Vermutungen

Mit der Zeitform werden auch Vermutungen ausgedrückt, welche zumeist durch zusätzliche Signalwörter wie „wahrscheinlich“, „vermutlich“, „möglicherweise“, „eventuell“ oder „vielleicht“ verdeutlicht werden.

Beispiele

  • Sie wird ihr Studium wahrscheinlich nächstes Jahr beenden.
  • Ich werde mir nächstes Jahr vielleicht eine Katze zulegen.
  • Versprechen

Mit dem Futur 1 werden auch Versprechen ausgedrückt. Ähnlich wie bei zukünftigen Plänen steht auch hierbei nicht fest, ob die beschriebene Handlung tatsächlich eintritt.

Beispiele

  • Ich verspreche ihnen, ich werde morgen den Rasen mähen.
  • Ich garantiere, dass ich morgen pünktlich kommen werde.
  • Aufforderungen

Mit dem Futur 1 werden auch Aufforderungen an andere Personen formuliert. Diese können als Aussage oder Frage formuliert werden.

Beispiele

  • Wirst du jetzt endlich zuhören?
  • Du wirst mir jetzt zuhören!
  • Drohungen

Neben Aufforderungen können auch Drohungen mit der Zeitform formuliert werden.

Beispiele

  • Du wirst das alles noch bereuen!
  • Ich werde jedem erzählen, was passiert ist!
  • Vermutungen über die Gegenwart

Neben Vermutungen über zukünftige Geschehnisse können auch Vermutungen über die Gegenwart mit dem Futur 1 ausgedrückt werden. Dabei benötigst du jedoch ein Signalwort, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine Annahme über gegenwärtige Geschehnisse handelt.

Beispiele

  • Er wird wohl schon mit der Hausarbeit fertig sein.
  • Sie wird jetzt wahrscheinlich nicht mehr in der Bibliothek sein.

Futur 1 oder Präsens

Es gibt Fälle, in denen das Futur 1 durch das Präsens ersetzt werden kann. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn du dir wirklich sicher ist, dass es passieren wird.

Zudem benötigst du in diesem Fall eine Zeitangabe, die auf die Zukunft hinweist und klarstellt, dass sich die Aussage auf die Zukunft bezieht. Dafür eignen sich beispielsweise „bald“ oder bestimmte Angaben wie „morgen“. Vor allem in der gesprochenen Sprache wird das Präsens meist als Alternative verwendet.

Beispiele

  • Futur 1: Ich werde den Rasen mähen.
  • Präsens: Ich mähe morgen den Rasen.
  • Futur 1: Ich werde nächstes Jahr vermutlich mein Studium abschließen.
  • Präsens: Ich schließe nächstes Jahr definitiv mein Studium ab.

Unterschied Futur 1 und Futur 2

Sowohl das Futur 1 als auch das Futur 2 beschreiben Geschehnisse in der Zukunft, allerdings weisen die beiden Zeitformen Unterschiede auf. Während das Futur 1 die einfache Zukunft in Form von zukünftigen Plänen oder Vermutungen ausdrückt, drückt das Futur 2 ein vollendetes Ereignis aus. Dieses kann entweder in der Zukunft abgeschlossen worden sein oder aber es beschreibt eine Vermutung über ein vergangenes Ereignis.

Beispiele

  • Futur 1: Sie wird den Muffin essen.
  • Futur 2: Sie wird den Muffin gegessen haben.
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Satzbau mit Futur 1

In einem Aussagesatz oder Fragesatz mit Fragewort steht „werden“ an zweiter Stelle und der Infinitiv fast immer am Ende des Satzes.

Beispiele

  • Ich werde morgen Kekse backen.
  • Wann werde ich morgen Kekse backen?

Bei Fragen, die auf eine Ja/Nein-Antwort abzielen, steht „werden“ an erster Stelle im Satz.

Beispiel

  • Werde ich morgen Kekse backen? – Ja/Nein.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, den Infinitiv durch ein Modalverb wie „können“ oder „müssen“ zu ergänzen. Das Modalverb steht im Satzbau hinter dem Infinitiv und zumeist am Satzende.

Beispiele

  • Ich werde morgen Kekse backen können.
  • Ich werde morgen Kekse backen müssen.

In wissenschaftlichen Arbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten beruhen auf Fakten und nicht auf Vermutungen oder Plänen. Es gibt dennoch Situationen, in denen man das Futur 1 verwenden kann. Dazu zählen unter anderem Prognosen, Empfehlungen für weiterführende Forschungen oder Verweise auf den folgenden Abschnitt.

Beispiele

  • Prognose: In Zukunft wird sich die Zahl an Betroffenen wahrscheinlich erhöhen.
  • Vorschlag: Für ein valides Ergebnis werden jedoch weitere Studien notwendig sein.
  • Verweis: Im folgenden Abschnitt werden die Merkmale von X näher beschrieben werden.

Häufig gestellte Fragen

Das Futur 1 ist die einfache Zukunft, die primär zukünftige Pläne oder Vermutungen ausdrückt. Zum Beispiel: Ich werde morgen lernen.

Um das Futur 1 zu bilden, benötigt man die konjugierte Form von „werden“ und den Infinitiv des Hauptverbs. Beispiel: Ich werde morgen in die Bibliothek gehen.

Das Futur 1 beschreibt in erster Linie die Zukunft, jedoch kann es auch für Vermutungen über die Gegenwart verwendet werden, welche durch entsprechende Wörter wie „wohl“ oder „vielleicht“ unterstrichen werden.

Da das Deutsche keine Verlaufsformen wie das Englische hat, gibt es lediglich zwei Futur Formen, das Futur 1 und Futur 2. Das Futur 1 trifft Aussagen über die Zukunft und drückt Pläne oder Vermutungen aus, während das Futur 2 in der Zukunft abgeschlossene Handlungen beschreibt oder Annahmen über bereits geschehene Ereignisse der Vergangenheit trifft.