Zahlen begleiten uns unser ganzes Leben, ob nun auf Buchseiten, Mengenangaben, Uhrzeiten oder auch im wissenschaftlichen Schreiben. Je nach Verwendung können Numeralien auch in unterschiedliche Klassen eingeteilt werden. Im Folgenden wird die Wortart des Numerales, sowie seine verschiedenen Unterarten näher beschrieben und anhand von diversen Beispielen dargestellt.
Definition: Numerale
Ein Numerale (Plural: Numeralien oder Numeralia) ist ein Zahlwort und drückt eine Menge, Anzahl oder auch den Rang von etwas aus. Die Bezeichnung leitet sich von dem lateinischen Wort „numerus“ ab, was Zahl oder Nummer bedeutet.
Anhand der obigen Beispiele erkennst du bereits, dass es unterschiedliche Arten von Numeralien gibt, da unter dem Begriff alle Arten von Zahlwörtern zusammengefasst werden.
Merke: Der Singular lautet „Numerale“. Der Plural lautet „Numeralien“ oder „Numeralia“. Die vereinfachte Bezeichnung lautet „Zahlwörter“.
Arten
Numeralien können in verschiedene Unterarten eingeteilt werden, je nach deren Einsatz. Einige dieser Gattungen lassen sich auch noch in bestimmte und unbestimmte Zahlwörter einteilen. Im Folgenden werden die verschiedenen Arten von Numeralien näher erläutert.
Kardinalzahlen
Kardinalzahlen, auch Grundzahlwörter genannt, geben die genaue Anzahl von etwas an. Diese Art von Numeralia wird in der Regel kleingeschrieben, insofern sie nicht größer als eine Million ist oder einen Artikel hat.
In einigen Ausnahmen unter den Kardinalzahlen können diese auch dekliniert werden. Im Genitiv ist dies nur bei den Zahlen zwei und drei möglich. Im Dativ kann man alle Zahlen von zwei bis zwölf deklinieren.
Ordinalzahlen
Ordinalzahlen, welche auch als Ordnungszahlen bezeichnet werden, beschreiben eine Reihen- oder Rangfolge. Gebildet werden sie folgendermaßen:
- Eins: Sonderform, da sich das Numerale zu „erste/r/s“ abändert.
- Drei: Sonderform, da sich das Numerale zu „dritte/r/s“ abändert.
- Zwei bis Neunzehn: Die Endung „-te“ wird an das Numerale angehängt.
- Ab Zwanzig: Die Endung „-ste“ wird an das Numerale angehängt.
Sie gelten als Adjektive und werden deshalb kleingeschrieben, außer sie werden nominalisiert und mit einem Artikel (der/die/das) verwendet.
Übersicht über die Ordinalzahlen
erste/r/s
elfte/r/s
dreißigste/r/s
zweite/r/s
zwölfte/r/s
vierzigste/r/s
dritte/r/s
dreizehnte/r/s
fünfzigste/r/s
vierte/r/s
vierzehnte/r/s
sechzigste/r/s
fünfte/r/s
fünfzehnte/r/s
siebzigste/r/s
sechste/r/s
sechzehnte/r/s
achtzigste/r/s
siebte/r/s
siebzehnte/r/s
neunzigste/r/s
achte/r/s
achtzehnte/r/s
hundertste/r/s
neunte/r/s
neunzehnte/r/s
tausendste/r/s
zehnte/r/s
zwanzigste/r/s
Millionste/r/s
Bruchzahlen
Bruchzahlen, auch Partitiva genannt, benennen einen Teil eines Ganzen. Als Adjektive gebraucht, werden sie kleingeschrieben. Bruchzahlen können aber auch als Nomen verwendet werden, dann schreibt man sie groß.
Gebildet werden die Bruchzahlen in den meisten Fällen ähnlich wie Ordinalzahlen:
- Eins: Existiert nicht bei den Bruchzahlen
- Zwei: Sonderform, wird zu „Hälfte“ und kann nur als Nomen verwendet werden.
- Ab Drei: Bildung wie Ordnalzahlen mit einem anghängten „-l“.
Übersicht über die Bruchzahlen
eine Hälfte
ein Siebtel
ein Zwanzigstel
ein Drittel
ein Achtel
ein Fünfzigstel
ein Viertel
ein Neuntel
ein Hundertstel
ein Fünftel
ein Zehntel
ein Tausendstel
ein Sechstel
ein Elftel
ein Millionstel
Iterativzahlen
Iterativzahlen, oder Wiederholungswörter, beschreiben etwas Wiederkehrendes. Iterativzahlen können in zwei Unterarten gegliedert werden: Unbestimmte und bestimmte Iterativzahlen.
Bestimmte Iterativzahlen
Bestimmte Iterativzahlen geben Auskunft über die genaue Anzahl an Wiederholungen. Man bildet sie, indem man an das Numerale die Endung „-mal“ anhängt, beziehungsweise für Adjektive „-malig“. In jedem Fall werden sie kleingeschrieben.
Übersicht über die bestimmten Iterativzahlen
einmal
zweimal
dreimal
viermal
fünfmal
sechsmal
siebenmal
achtmal
neunmal
zehnmal
fünfzehnmal
zwanzigmal
fünfzigmal
hundertmal
tausendmal
Unbestimmte Iterativzahlen
Unbestimmte Iterativzahlen geben keine exakte Auskunft über die Häufigkeit. Diese Art an Wiederholungswörtern wird nicht auf Grundlage von Numeralien gebildet, sondern basieren auf anderen Begriffen.
Unbestimmte Zahlwörter
Unbestimmte Zahlwörter geben keine exakte Menge an, sondern beschreiben deren Größe nur ungefähr. Beispiele für unbestimmte Zahlwörter sind:
alle
etliche
einige
einzelne
viele
mehrere
manche
wenige
Einige unbestimmte Zahlwörter können auch als Nomen verwendet werden, indem sie substantiviert werden.
Multiplikativzahlen
Multiplikativzahlen bezeichnen eine Vervielfältigung. Gebildet werden Multiplikativzahlen, indem die Endung „-fach“ an die Zahl oder das unbestimmte Zahlwort angehängt wird.
Bestimmte Multiplikativzahlen
Bei bestimmten Multiplikativzahlen wird die Endung „-fach“ an das Numerale angehängt.
Unbestimmte Multiplikativzahlen
Bei unbestimmten Multiplikativzahlen wird die Endung „-fach“ an ein unbestimmtes Zahlwort angehängt.
Gattungszahlen
Gattungszahlen drücken die Verschiedenheit von Dingen aus. Auch sie können in bestimmte und unbestimmte Numeralien eingeteilt werden. Bestimmte Gattungszahlen geben die exakte Anzahl der unterschiedlichen Arten an, während die Unbestimmten keine genaue Aussage treffen.
Bestimmte Gattungszahlen
Bei bestimmten Gattungszahlen wird die Endung „-lei“ oder „-erlei“ an das Numerale angehängt.
Bestimmte Gattungszahlen
Bei unbestimmten Gattungszahlen wird die „-lei“ oder „-erlei“ an das unbestimmte Zahlwort angehängt.
Einteilungszahlen
Um eine Einteilungszahl zu bilden, wird vor das Numerale das Wort „je“ gestellt. Dadurch wird ausgedrückt, wie viele Einheiten eine Gruppe beinhaltet.
Sammelzahlwörter
Sammelzahlwörter drücken die Zusammengehörigkeit einzelner Einheiten aus, indem vor das Numerale ein „zu“ gestellt und hinten die Endung „-t“ angehängt wird. Ausnahmen bilden die Zwei, welche zu „beide“ wird, die Drei wird zu „zu dritt“ und die Sieben zu „zu siebt“.
Die Bildung von Sammelzahlwörtern ergibt sich daraus folgendermaßen:
- „zu“ + Numerale + Endung „-t“
- Sonderform: Zwei wird zu „beide“; auch die Form „zu zweit“ existiert
- Sonderform: Drei wird zu „zu dritt“
- Sonderform: Sieben wird zu „zu siebt“
Verwendung
Ein Numerale kann grundsätzlich auf drei Arten verwendet werden:
- Adjektiv
- Pronomen
- Nomen
Die Verwendung und Besonderheiten der unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten werden im Folgenden genauer erklärt.
Numeraladjektiv
Als Numeraladjektiv begleitet ein Numerale ein Nomen.
Pronomen
Als Pronomen ersetzen Numeralien ein Nomen, treten jedoch nicht selbst als Nomen auf. Das Numerale kann als Numeralpronomen oder Indefinitpronomen verwendet werden, wobei Numeralpronomen eine exakte Zahl und Indefinitpronomen keine genaue Zahl beschreiben.
Substantivierung
Als Nomen können Numeralien durch Substantivierung bzw. Nominalisierung auftreten. Dazu wird ein Numerale mit einem Artikel (der/die/das) verwendet und großgeschrieben. Dafür werden hauptsächlich Ordinalzahlen, Multiplikativzahlen oder Bruchzahlen verwendet.
Zahlen ausschreiben
Das Ausschreiben von Zahlen führt häufig zu Fehlern, da viele sich nicht mit den genauen Regelungen und Vorgaben auskennen. Wann und wie man Numeralien ausschreibt, folgt diesen Regeln:
- Zahlen mit bis zu zwei Silben werden ausgeschrieben und beginnen mit einem Kleinbuchstaben.
- Zahlen unter einer Million werden zusammen- und kleingeschrieben.
- Numeralien in feststehenden Begriffen oder substantivierte Numeralia werden großgeschrieben.
Häufig gestellte Fragen
Ein Numerale ist ein Zahlwort. In der Schriftsprache werden damit Zahlen, Mengen, Häufigkeiten oder Reihenfolgen ausgedrückt.
Ein Numerale kann auch als Zahlwort bezeichnet werden
Der Singular lautet „Numerale“. Es handelt sich dabei um ein sächliches Nomen (Artikel = das). Der Plural lautet „Numeralien“ oder „Numeralia“.
Beispiele für bestimmte Numeralien sind: eins, zwei, drei, erste, zweiter, zweimal, hundertmal, dreifach
Beispiele für unbestimmte Numeralien sind: viel, wenig, alle, manche, mehrere, allerlei, mehrfach, vielmals
Ein bestimmtes Numerale gibt die genaue Anzahl der jeweiligen Menge an, während ein unbestimmtes Numerale keine genaue Aussage trifft, zum Beispiel durch Worte wie „viel“ oder „wenig“.
Numeralia können als Adjektive gebraucht werden, sie werden jedoch weitgehendst als eigene Wortart gezählt. Sie könne auch als Pronomen oder Nomen auftreten.