Artikel – Funktion, Formen und Beispiele

22.07.24 Wortarten Lesedauer: 9min

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Artikel, auch als Begleiter bekannt, sind eine unverzichtbare Wortart in der Grammatik und tragen maßgeblich zur Klarheit und Verständlichkeit beim wissenschaftlichen Schreiben bei. Sie helfen dabei, die Bezüge innerhalb eines Textes eindeutig zu machen und Missverständnisse zu vermeiden. In diesem Beitrag wird genauer auf die Funktionen von Artikeln, auf ihre Unterformen, wie sie dekliniert und im Satz mit anderen Wortarten verwendet werden, eingegangen.

Artikel „einfach erklärt“

Artikel sind eine Wortart, welche vor Nomen im Satz stehen und somit helfen können, sie zu identifizieren. Sie werden untergliedert in bestimmte (der, die, das) und unbestimmte Artikel (ein, eine) und zeigen an, ob über etwas Bestimmtes oder Unbestimmtes gesprochen wird.

Definition: Adjektive

Artikel sind Begriffe, die in Verbindung mit Nomen stehen und deren Genus (Geschlecht), Numerus (Zahl) und Kasus (Fall) anzeigen. Sie sind essenziell, um Bezüge und Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen eines Satzes darzustellen.

Die Artikel unterteilen sich in bestimmte und unbestimmte Artikel. Bestimmte Artikel („der“, „die“ und „das“) verweisen auf spezifische, bereits bekannte Nomen. Unbestimmte Artikel (wie „ein“ und „eine“) beziehen sich auf Nomen, die nicht näher spezifiziert sind oder erstmals erwähnt werden.

Sie ähneln somit anderen Determinanten wie Demonstrativpronomen („dieser“, „jener“) oder Possessivpronomen („mein“, „dein“) ähnlich. Diese Wortarten erfüllen ähnliche Funktionen wie Artikel, indem sie zusätzliche Informationen über das Nomen liefern und dessen Bezug genauer bestimmen.

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Verwendung

Artikel stehen vor Nomen und geben Auskunft über Genus (Geschlecht), Numerus (Zahl) und Kasus (Fall) des Nomens. Zusätzlich geben sie Auskunft über Bedeutung und Zusammenhänge des Nomens innerhalb des Satzes. Artikel lassen sich in bestimmte und unbestimmte Artikel untergliedern, wobei es ebenfalls den sogenannten Nullartikel gibt, wenn der Artikel vorsätzlich weggelassen wird.

Bestimmte Artikel

Bestimmte Artikel werden im Deutschen verwendet, wenn über etwas Spezifisches oder über etwas, das bereits angesprochenes gesprochen wird. Sie signalisieren, dass das Nomen, auf das sie sich beziehen, dem Gesprächspartner somit bekannt oder im Kontext eindeutig identifizierbar ist. Die bestimmten Artikel im Deutschen sind „der“ (maskulin), „die“ (feminin) und „das“ (neutral) im Singular genau wie „die“ im Plural.

Verwendung von bestimmten Artikeln

Bestimmte Artikel helfen beim Lesen und Sprechen somit präzise zu kommunizieren, sodass der Gesprächspartner immer eruieren kann, wer oder was gemeint ist. So werden Missverständnisse über das Subjekt des Themas vermieden und klar kommuniziert.

Bestimmte Artikel werden verwendet, um auf spezifische, bereits bekannte oder klar definierte Objekte, Personen oder Konzepte zu verweisen.

Beispiel

  • Der Hund gehört meiner Nachbarin.
    ⇒ Hier wird ein bestimmter Hund gemeint, der der Nachbarin gehört.

Bestimmte Artikel werden zudem verwendet, um allgemeingültige Wahrheiten oder universelle Konzepte zu beschreiben.

Beispiel

  • Der Mensch ist ein soziales Wesen.
    ⇒ Eine allgemeine Wahrheit über Menschen im Allgemeinen.

Wenn ein Nomen bereits im Gespräch oder Text erwähnt wurde, wird beim erneuten Bezug darauf der bestimmte Artikel verwendet.

Beispiel

  • Ich habe gestern einen Hund gesehen. Der Hund war sehr freundlich.
    ⇒ Der Hund wurde bereits erwähnt und es wird erneut darauf Bezug genommen.

Unbestimmte Artikel

Unbestimmte Artikel werden im Deutschen verwendet, wenn wir über etwas Unbestimmtes oder Unkonkretes sprechen. Unbestimmte Artikel signalisieren, dass das Nomen, auf das sie sich beziehen, neu in das Gespräch eingeführt wird oder auch, dass nicht unbedingt relevant ist, welches Subjekt genau gemeint ist.

Die unbestimmten Artikel im Deutschen sind „ein“ (maskulin und neutral) und „eine“ (feminin).

Verwendung von bestimmten Artikeln

Mit unbestimmten Artikeln lassen sich allgemeine Aussagen tätigen und unbestimmte Subjekte beschreiben. Zudem stellen sie klar, dass genauere Aspekte des Subjekts nicht relevant sind, sondern nur die generelle Angabe von Relevanz ist.

Unbestimmte Artikel werden verwendet, um neue Objekte, Personen oder Konzepte in einem Gespräch oder Text einzuführen, über die keine spezifischen Details genannt werden.

Beispiel

  • Ich habe einen Hund gesehen.
    ⇒ Ein Hund wird zum ersten Mal erwähnt, ohne spezifische Details.

Unbestimmte Artikel können auch verwendet werden, um allgemeine Aussagen über unbestimmte Mitglieder einer Kategorie zu machen.

Beispiel

  • Ein Hund benötigt viel Auslauf.
    ⇒ Generische, allgemeine Aussage über Hunde im Allgemeinen.

Unbestimmte Artikel drücken aus, dass das Nomen keine spezifische Identität oder die Bestimmung des Nomens keine Relevanz im Kontext hat.

Beispiel

  • Er wohnt in einem Haus in der Stadt.
    ⇒ Das genaue Haus ist nicht wichtig oder bekannt.

Nullartikel

Als Nullartikel beschreibt man lediglich die Abwesenheit eines Artikels. Es wird also weder ein bestimmter, noch unbestimmter Artikel genutzt. Auch der Nullartikel hat bestimmte Verwendungsmöglichkeiten.

Verwendung des Nullartikels

Das absichtliche Fehlen eines Artikels hat vermittelt ebenso eine Bedeutung, wie die Nutzung eines Artikels, weswegen dieses Sprachphänomen einen eigenen Namen bekommen hat.

Im Plural wird oft kein Artikel verwendet, wenn es sich um unbestimmte Mengenangaben handelt.

Beispiel

  • Kinder spielen im Park.
    ⇒ Hier wird eine unbestimmte Anzahl von Kindern beschrieben.

Wenn über unzählbare Dinge oder Stoffe gesprochen wird, wird häufig kein Artikel verwendet.

Beispiel

  • Wasser ist lebensnotwendig.
    ⇒ Wasser als unzählbare Substanz wird ohne Artikel verwendet.

Abstrakte Begriffe treten in den meisten Fällen ohne Artikel auf.

Beispiel

  • Freiheit ist ein hohes Gut.
    ⇒ Freiheit als allgemeiner Begriff wird ohne Artikel verwendet.

In vielen feststehenden Ausdrücken und Redewendungen wird kein Artikel verwendet.

Beispiele

  • Er ist Arzt.
    ⇒ Berufsbezeichnung ohne Artikel

Eigennamen von Städten, Ländern und Kontinenten werden in der Regel ohne Artikel verwendet. Das liegt unter anderem daran, dass in der Regel nur eine Stadt, Land oder Kontinent mit diesem Namen existiert.

Beispiele

  • Ich reise nach Berlin.
    ⇒ Städtename ohne Artikel
  • Ich verbringe meinen Urlaub in Italien.
    ⇒ Ländername ohne Artikel

Flexion und Deklination

Nomen besitzen ein Geschlecht, stehen entweder im Singular oder Plural und stehen in einem Fall. Der Artikel als Begleiter, muss sich somit an das Genus (Geschlecht), den Numerus (Zahl) und den Kasus (Fall) des Nomens, das sie begleiten, anpassen. Dies nennt man KNG-Kongruenz. Diese Anpassung nennt man Flexion und ist notwendig, um die grammatikalischen Beziehungen innerhalb eines Satzes klar darzustellen.

Deklination von bestimmten Artikeln

Die Deklination von Artikeln folgt dem Kasus, Genus und Numerus des Nomens.

Kasus Maskulin Feminin Neutrum Plural
Nominativ der die das die
Genitiv des der des der
Dativ dem der dem den
Akkusativ den die das die

Deklination von unbestimmten Artikeln

Bei der Deklination von unbestimmten Artikeln ist zu beachten, dass lediglich der Kasus und Genus relevant sind, da unbestimmte Artikel keine Pluralformen besitzen und hierbei durch den Nullartikel ersetzt werden.

Kasus Maskulin Feminin Neutrum
Nominativ ein eine ein
Genitiv eines einer eines
Dativ einem einer einem
Akkusativ einen eine ein

Funktionen

Artikel verfügen sowohl über syntaktische Funktionen (Wortbildung und Satzbau), als auch semantische Funktionen (Wortbedeutungen und inhaltliche Bedeutungen).

Syntaktische Funktionen

Artikel sind essenzielle Bestandteile von Nominalphrasen und stehen typischerweise an deren Anfang. Sie bestimmen zusammen mit dem Nomen die Struktur der Nominalphrase und beeinflussen deren grammatikalische Merkmale. Eine Nominalphrase besteht mindestens aus einem Artikel und einem Nomen, kann aber auch durch Adjektive und andere Modifikatoren erweitert werden.

Beispiele

  • Der alte Baum (bestimmter Artikel + Adjektiv + Nomen)
  • Eine schöne Blume (unbestimmter Artikel + Adjektiv + Nomen)

Artikel haben dabei eine enge Beziehung zu anderen Satzgliedern, da sie helfen, die grammatischen Verbindungen zwischen diesen zu klären. Sie wirken als Bindeglieder, die Nomen mit Verben, Präpositionen und anderen Satzgliedern verbinden und so die grammatikalische Kohärenz des Satzes sicherstellen.

Subjekt und Prädikat: Der Artikel im Subjekt kennzeichnet das Nomen, das die Handlung ausführt.

Beispiel

  • Der Hund bellt. (Der bestimmte Artikel zeigt das Subjekt des Satzes an.)
  • Ein Hund bellt. (Der unbestimmte Artikel zeigt das Subjekt des Satzes an.)

Objekte und Verben: Der Artikel im direkten oder indirekten Objekt zeigt die Beziehung zum Verb an.

Beispiele

  • Ich sehe den Hund. (Der bestimmte Artikel zeigt das direkte Objekt des Satzes an.)
  • Sie gibt einem Mann das Buch. (Der unbestimmte Artikel zeigt das indirekte Objekt an.)

Präpositionen und Nominalphrasen: Artikel werden auch in Verbindung mit Präpositionen verwendet, um die Beziehung zwischen verschiedenen Satzgliedern zu verdeutlichen.

Beispiele

  • Er geht in das Haus. (Der bestimmte Artikel zeigt das Ziel der Bewegung an.)
  • Wir sprechen über eine Idee. (Der unbestimmte Artikel zeigt das Thema der Diskussion an.)

Verschmelzungen mit Präpositionen: Manche Präpositionen verschmelzen mit (bestimmten) Artikeln zu neuen Formen, welche zuvor nicht aufgeführt wurden. In diesem Zustand gelten sie dann allerdings als Präpositionen und nicht mehr als Artikel.

Beispiele

  • Er geht am Abend oft spazieren. („an dem“ → „am“)
  • Er kam zu spät ins Klassenzimmer. („in das“ → „ins“)
  • Sie kam zu spät zum Meeting. („zu dem“ → „zum“)
  • Sie war gestern beim Friseur. („bei dem“ → „beim“)

Semantische Funktionen

Artikel beeinflussen maßgeblich die Bedeutung und Interpretation von Nominalphrasen, indem sie Informationen über die Definitheit, Spezifität und den referenziellen Status eines Nomens liefern.

Bedeutungsnuancen: Durch die Wahl des Artikels wird die Bedeutung einer Nominalphrase präzisiert. Ein bestimmter Artikel weist auf eine bekannte, spezifische Entität hin, während ein unbestimmter Artikel eine allgemeine oder neue Entität einführt.

Beispiele

  • Das Buch liegt auf dem Tisch. (Ein spezifisches, bekanntes Buch.)
  • Ein Buch liegt auf dem Tisch. (Ein unspezifisches, möglicherweise neues Buch.)

Kohärenz und Verständlichkeit: Artikel tragen zur Kohärenz eines Textes bei, indem sie klarmachen, welche Entitäten bereits bekannt sind und welche neu eingeführt werden. Dies verbessert die Verständlichkeit und den Informationsfluss innerhalb eines Textes.

Beispiele

  • Ich habe einen Hund gesehen.
    ⇒ Erwartung: Hund war zuvor nicht bekannt.
  • Ich habe den Hund gesehen.
    ⇒ Erwartung: Hund war zuvor bereits bekannt.
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Häufige Fehler und Hilfestellungen

Viele haben teilweise Probleme, den richtigen Artikel für ein Nomen zu finden. Das liegt meistens daran, dass das Geschlecht des Nomens im Deutschen oft sehr wahllos festgelegt zu sein scheint, weswegen folglich das richtige Geschlecht für den Artikel nicht gefunden wird. Beispielsweise deutet nichts an dem Begriff „Tisch“ darauf hin, dass dieser maskulin ist und als solcher der Artikel „der“ verwendet werden muss.

Hierbei gibt es keine festgelegten Regeln, weswegen das Geschlecht (Genus) eines jeden Nomens schlicht auswendig gelernt werden muss. Manchmal können allerdings ein paar Hilfestellungen von Nutzen sein, den richtigen Artikel für ein Substantiv im Deutschen zu bestimmen:

  • Substantivendungen: Oft können bestimmte Endungen eines Substantivs einen Hinweis auf das Genus geben. Zum Beispiel sind Substantive, die auf „-ung“ enden, meist feminin (die Zeitung, die Meinung), während Substantive, die auf „-chen“ oder „-lein“ enden, oft neutral sind (das Mädchen, das Büchlein).
  • Bedeutung und Logik: Manchmal kann die Bedeutung oder Logik eines Wortes helfen, den richtigen Artikel zu bestimmen. Zum Beispiel sind Substantive, die leblose oder abstrakte Objekte bezeichnen, wie Konzepte, Materialien oder Gegenstände, die nicht biologisch geschlechtsspezifisch sind, meist neutral (das Wasser, das Papier). Dies gilt jedoch nicht immer.
  • Konkret versus abstrakt: Konkrete Substantive, die spezifische, greifbare Objekte oder Personen bezeichnen, sind oft maskulin oder feminin (der Tisch, die Frau), während abstrakte Substantive, die ideelle oder nicht greifbare Konzepte bezeichnen, häufig feminin sind (die Freiheit, die Liebe).
  • Wortstamm und Herkunft: Bei Fremdwörtern oder Lehnwörtern kann das Genus meist aus dem Wortstamm oder der Sprache, aus der das Wort entlehnt wurde, abgeleitet werden. Zum Beispiel sind viele Fremdwörter mit der Endung „-us“ maskulin (der Virus, der Campus), während Begriffe mit der Endung „-ion“ aus dem Französischen oft feminin sind (die Diskussion, die Tradition).

Häufig gestellte Fragen

Es gibt bestimmte (der, die, das) und unbestimmte (ein, eine) Artikel.

Beispiele für bestimmte Artikel wären: Der Hund, die Karotte, das Kabel

Beispiele für unbestimmte Artikel wären: Ein Hund, eine Karotte

Ein Artikel steht vor einem Substantiv und bestimmt dessen Geschlecht, Anzahl und Fall. Artikel sind: „der“, „die“, „das“ und „ein“, „eine“.

Der Artikel muss immer im selben Kasus, Genus und Numerus stehen, wie das Nomen, das er beschreibt. Beispiel: „Ich sehe den Hund.“

„Hund“ ist maskulin, steht im Singular und im Akkusativ. Der Artikel im maskulin, Singular, Akkusativ ist „den“.

Nein, ein Nomen kann auch ohne Artikel stehen, das nennt man dann „Nullartikel“.