Ein Vergleich ist ein Stilmittel, bei dem mindestens zwei unterschiedliche Dinge, Personen oder Situationen direkt gegenübergestellt werden, um eine Ähnlichkeit zu betonen. Im wissenschaftlichen Schreiben geschieht dies typischerweise mithilfe von Wörtern wie „wie“ oder „als“. Er dient dazu, ein lebhafteres Bild zu schaffen, die Verständlichkeit zu erhöhen oder die Wirkung einer Aussage zu verstärken.
Definition: Vergleich
Ein Vergleich als sprachliches Mittel dient dazu, eine Beziehung zwischen unterschiedlichen Elementen herzustellen, indem eine Ähnlichkeit oder Gemeinsamkeit zwischen ihnen aufgezeigt wird. Die Struktur ist in vielen Fällen durch die Verwendung von Konnektoren – häufig „wie“ oder „als“ – gekennzeichnet, die die zwei vergleichenden Elemente als Bindeglied miteinander verknüpft.
Der Zweck ist es, beim Leser oder Zuhörer einen bildlichen Vergleich darzustellen, um so abstrakte Konzepte greifbarer zu machen und eine klare Vorstellung von den beschriebenen Ideen oder Gefühlen zu vermitteln.
Aufgrund der unkomplizierten und wirkungsvollen Verwendung tritt das Stilmittel sowohl in der geschriebenen Sprache, als sprachliches Mittel, als auch in der gesprochenen Sprache, als rhetorisches Mittel, auf.
In diesem einfachen Vergleich wird die Stärke der Person direkt mit der Stärke eines Löwen verglichen, wobei „wie“ die Gemeinsamkeit zwischen beiden hervorhebt.
Verwendung
Ein Vergleich ist ein relativ einfach zu verwendendes Stilmittel, da du hierbei keine Besonderheiten beim Satzbau oder anderen grammatikalischen Themen beachten musst. Um das Stilmittel richtig in deinen Text einzubinden, musst du lediglich beachten, dass alle Elemente enthalten sind und somit der Aufbau den grundlegenden Regeln entspricht.
Unterschiede und Ähnlichkeiten
In den meisten Fällen wird ein Vergleich mit dem Konnektor „wie“ verwendet, wobei hierbei auf eine Ähnlichkeit zwischen den Vergleichselementen abgezielt wird.
Allerdings können Vergleiche auch mit dem Konnektor „als“ gebildet werden, wobei hierbei auf Unterschiede abgezielt wird. Hierbei musst du die zu vergleichenden Adjektive steigern, um den Unterschied zwischen den Vergleichselementen darzustellen.
Wichtig ist, dass du die beiden Formen nicht miteinander vermischst, sondern nur eine der beiden Möglichkeiten einheitlich verwendest:
- Ähnlichkeit: Adjektiv + wie
- Unterschied: Gesteigertes Adjektiv + als
Vermischst du die beiden Formen und verwendest ein gesteigertes Adjektiv im Komparativ mit dem Konnektor „wie“, entsteht ein Grammatik- und Logikfehler.
Arten
Beim Einsatz eines Vergleichs kann man zwischen homogen und heterogen unterscheiden. Diese Unterscheidung basiert darauf, wie ähnlich oder unähnlich die Elemente sind, die miteinander verglichen werden.
Homogen
In einem homogenen Vergleich werden Objekte oder Konzepte miteinander verglichen, die bereits eine grundlegende Ähnlichkeit oder Verwandtschaft zueinander aufweisen.
Die Vergleichselemente gehören derselben Kategorie oder demselben Themenbereich an. Man könnte also zwei Sportler oder zwei historische Ereignisse miteinander vergleichen.
Wie man in diesem Beispiel sehen kann, neigen homogene Vergleiche dazu, klarer und direkter in ihrer Aussage zu sein, da sie auf offensichtlichen Gemeinsamkeiten beruhen und so eine aussagekräftige und faire Analyse ermöglichen.
Heterogen
Ein heterogener Vergleich stellt eine Verbindung zwischen Objekten oder Konzepten her, die auf den ersten Blick unähnlich oder sogar vollkommen unterschiedlich sind.
Die Vergleichselemente gehören unterschiedlichen Kategorien oder Bereichen an. Diese Herangehensweise führt oft zu überraschenden, kreativen oder bildhaften Vergleichen.
In diesem erweiterten Vergleich kann man sehen, dass heterogene Vergleiche innovativ, überraschend und tiefgründig sein können, da sie neue Perspektiven aufzeigen und unerwartete Verbindungen zwischen verschiedenen Elementen herstellen.
Wichtig
Die Unterscheidung zwischen homogen und heterogen ist besonders in der literarischen Analyse und in der Rhetorik bedeutend, da sie unterschiedliche Effekte und Bedeutungen hervorrufen.
In der Praxis hängt die Wahl zwischen einem homogen oder heterogen vom Zweck der Aussage, dem Kontext und der beabsichtigten Wirkung ab.
Tertium Comparationis
Das „Tertium Comparationis“ (Vergleichspunkt) ist ein zentraler Begriff beim Vergleich als literarisches Stilmittel. Es bezeichnet das „Dritte des Vergleichs„, also die gemeinsame Eigenschaft, die zwischen den beiden verglichenen Objekten oder Konzepten besteht und die Basis des Vergleichs bildet.
Bei der Gegenüberstellung werden zwei unterschiedliche Dinge (bspw. ein Mensch und ein Tier) in Beziehung zueinander gesetzt. Das Tertium Comparationis ist der Punkt, an dem sich diese beiden unterschiedlichen Dinge überschneiden. Es ist der Grund, warum dieses Stilmittel überhaupt Sinn ergibt und verständlich ist.
Im ersten Beispiel sind die verglichenen Elemente „sein Herz“ und „Eis“. Das Tertium Comparationis ist die Eigenschaft „kalt„. Diese Eigenschaft ist sowohl bei „Eis“ als auch metaphorisch bei „seinem Herzen“ vorhanden und stellt somit die Verbindung zwischen den beiden her. Ebenso handelt es sich bei dem zweiten Beispiel bei der Eigenschaft „stark“ und beim dritten Beispiel bei der Eigenschaft „stur“ um das Tertium Comparationis.
Das Tertium Comparationis ist primär in der Rhetorik, Literaturkritik und in der Semiotik wichtig, um die Bedeutung und den Zweck eines Vergleichs zu verstehen. Es hilft dem Leser oder Zuhörer, die Parallele zwischen zwei ansonsten möglicherweise unähnlichen Dingen zu erkennen und zu verstehen, welche Botschaft oder welches Bild der Autor oder Sprecher vermitteln möchte.
Beispiele
Hier sind einige Beispiele in verschiedenen Themenfeldern.
Vergleiche werden in Alltagssituationen häufig verwendet, um Situationen oder Personen anschaulich zu beschreiben. Beispiele in Alltagssituationen lauten wie folgt:
In der Literatur werden Vergleiche eingesetzt, um Kreativität und Ästhetik auszudrücken und zu vermitteln. Zudem können durch bildhafte Vergleiche Emotionen beim Leser erzeugt werden.
Auch in der Wissenschaft und Bildung sind bildhafte Gegenüberstellungen zur Veranschaulichung komplexer Themen und Sachverhalte nützlich. So können diese Themen vereinfacht dargestellt werden.
Im Marketing werden Vergleiche benutzt, um Bilder im Kopf des Rezipienten zu erzeugen und damit Emotionen zu vermitteln.
Vergleiche zwischen und mit Sportlern sind in Unterhaltungen über Sport kaum wegzudenken, um einen Sportler bildlich zu beschreiben.
Wirkung
Das Stilmittel erfüllt in der Sprache und Literatur mehrere wichtige Funktionen.
Veranschaulichung & Verständnis
Es werden abstrakte Konzepte oder weniger greifbare Eigenschaften konkretisiert. Indem etwas Unbekanntes mit etwas Bekanntem verglichen wird, wird es für den Leser oder Zuhörer leichter verständlich, anschaulicher und somit greifbarer.
Auch komplexe Sachverhalte können in Bildung und Wissenschaft vereinfacht kommuniziert werden, indem sie durch einen anschaulichen Vergleich vermittelt werden.
Betonung & Rhetorische Nutzung
Das Stilmittel kann dazu dienen, eine Aussage zu verstärken oder eine bestimmte Eigenschaft zu betonen. Durch die Gegenüberstellung wird die Intensität oder Besonderheit eines Aspekts hervorgehoben.
In der Rhetorik werden gezielte Vergleiche eingesetzt, um Argumente zu untermauern und Überzeugungskraft zu verleihen. Sie können auch in kreativen Schreibprozessen genutzt werden, um originelle und einprägsame Formulierungen zu schaffen.
Erzeugung von Bildern & Ästhetische Funktion
Vergleiche tragen dazu bei, Texte lebendiger und bildhafter zu gestalten. Sie schaffen Bilder im Kopf des Lesers, was die Erinnerung und das emotionale Erleben des Textes verstärken kann.
In der Poesie und Literatur wird dieses Stilmittel oft aus ästhetischen Gründen verwendet. Es bereichert den sprachlichen Ausdruck und verleiht der Sprache eine gewisse Eleganz und Schönheit.
Emotionale Wirkung
Ein Vergleich kann starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Indem er Gefühle oder Stimmungen mit vertrauten Bildern verbindet, kann er tiefe emotionale Resonanz erzeugen.
Abgrenzung zu anderen Stilmitteln
Der Vergleich ähnelt diversen anderen Stilmitteln, darunter vordergründig der Metapher und dem Gleichnis. Jedoch existieren gewisse Unterschiede, die du kennen solltest, wenn du dieses Stilmittel verwenden möchtest.
Metapher
Obwohl Metapher und Vergleich Ähnlichkeiten zwischen unterschiedlichen Dingen aufweisen und diese in einen Kontext setzen, unterscheiden sie sich jedoch in der Art und Weise, wie sie dies tun. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Unterschiede.
Stilmittel | Beispiel | Verwendung |
Vergleich | Er ist stark wie ein Löwe. |
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Metapher | Er ist ein Löwe. |
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Gleichnis
Der Unterschied zwischen einem Vergleich und einem Gleichnis in der Literatur liegt in ihrer Struktur und Komplexität, wie die folgende Tabelle verdeutlicht.
Stilmittel
Beispiel
Verwendung
Er ist schnell wie der Wind.
Gleichnis
Seine Bewegungen waren fließend und ungreifbar. So wie der Wind hinterließ er einen Eindruck von Leichtigkeit und Geschwindigkeit.
Häufig gestellte Fragen
Das Stilmittel stellt eine Gegenüberstellung zweier Personen, Objekte oder Sachverhalte dar, die anhand einer Eigenschaft oder Charakteristik verglichen werden.
Beispiele für einen Vergleich sind:
- Er ist stark wie ein Löwe.
- Er ist größer als ein Elefant.
Der Vergleich dient zur Veranschaulichung oder näheren Beschreibungen zweier Objekte oder Eigenschaften durch deren Gemeinsamkeit.