Sprachliche Mittel – Definition, Liste und Beispiele

12.03.19 Stilmittel Lesedauer: 12min

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Sprachliche Mittel stellen ein wesentliches Werkzeug im Umgang mit der Sprache dar, sind aber beim wissenschaftlichen Schreiben eher skeptisch zu betrachten. Dennoch kannst du deine Arbeit, mithilfe sprachlicher und rhetorischer Mittel, auf ein anderes Niveau bringen. Um die Gestaltungsmittel einsetzen zu können, solltest du allerdings einige Dinge beachten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du sprachliche Mittel richtig einsetzt, welche es gibt und was du vermeiden solltest.

Sprachliche Mittel „einfach erklärt“

Sprachliche Mittel sind sprachliche Gestaltungsmöglichkeiten, die du verwenden kannst, um deine Wörter interessanter und lebendiger zu machen. Sie können helfen, Bilder im Kopf zu generieren, Gefühle hervorzurufen oder eine Aussage stärker hervorzuheben.

Definition: Sprachliche Mittel

Sprachliche Mittel gehören zu den Stilmitteln und sind verschiedene Techniken und Strategien, um die Sprache zu bereichern und die Aufmerksamkeit, das Verständnis und die Reaktion des Lesers zu verbessern. Diese Techniken können auf verschiedenen Ebenen der Sprache angewendet werden, einschließlich:

  • Phonologie (Klang),
  • Morphologie (Form),
  • Syntax (Struktur),
  • Semantik (Bedeutung) und
  • Pragmatik (Verwendung).

Sprachliche Mittel können die Wortwahl und den Satzbau beeinflussen, indem sie bestimmte Worte wiederholen, die übliche Wortreihenfolge verändern oder Worte verwenden, die ähnliche Klänge haben. Sie können auch auf der Ebene der Bedeutung wirken, indem sie etwa bildliche Darstellungen generieren, die zu einer besseren Verständlichkeit beitragen.

Sie sind entscheidend für die Art und Weise, wie Texte, Reden und Aussagen gestaltet, interpretiert und wahrgenommen werden. Dies gilt in der Literatur, dem akademischen Umfeld und der alltäglichen Sprache.

Merke: Sprachliche Mittel, rhetorische Mittel und Stilmittel sind keine Synonyme. Stilmittel sind ein Überbegriff für die beiden Unterarten sprachliche und rhetorische Mittel. Allerdings verschwimmen die Grenzen und es gibt keine eindeutige Abgrenzung.

Abgesehen von diesen Formen der sprachlichen Mittel gibt es auch welche, die von den klassischen sprachlichen Mitteln abweichen und meist den gesamten Text behandeln, wie z. B.:

Auch wenn es sich hierbei nicht um die klassisch bekannten sprachlichen Mittel handelt, haben diese dennoch Einfluss auf den Stil eines Texts und sollten sowohl beim Lesen als auch beim Verfassen beachtet werden.

Sprachliche Mittel: Liste

Im Folgenden findest du eine Auflistung aller sprachlichen und rhetorischen Stilmittel der deutschen Sprache.

Sprachliche Mittel Erklärung
Akkumulation Anhäufung mehrerer Unterbegriffe zu einem Oberbegriff
Allegorie Bildliche Darstellung abstrakter Begriffe
Alliteration Wiederholender Anfangsbuchstabe bei aufeinanderfolgenden Wörtern
Allusion Indirekter Verweis zur Beschreibung einer Person/eines Sachverhalts
Anakoluth Abbruch eines Gedankens mitten im Satz
Anapher Wortwiederholungen am Satzanfang
Anrede Direkte Ansprache des Adressaten
Anspielung Subtiler Verweis ohne direkte Nennung
Antiklimax Stufenweise Abstufung eines Begriffs
Antithese Direkte Gegenbehauptung auf eine getroffene Aussage
Antonomasie Verwendung einer Eigenschaft zur Beschreibung anstelle des Namens
Aphorismus Eigenständiger Gedanke, der eine kurzgefasste Weisheit ausdrückt
Apokoinu Trennung von Aufzählungselementen
Apokope Auslassung der letzten Silbe oder des letzten Buchstabens
Apostrophe Direkte Ansprache einer imaginären Person
Archaismus Verwendung eines altertümlichen Wortes
Assonanz Gleichklang der Vokale benachbarter Wörter
Asyndeton Aufzählung von drei oder mehr Wörtern ohne Konjunktion
Beispiel Repräsentativer Einzelfall für allgemeine Aussagen
Chiasmus Kreuzförmige Anordnung der Satzglieder zweier Sätze
Chiffre Nicht direkt entschlüsselbares Symbol
Concessio Anerkennung und direkte Widerlegung eines gegnerischen Arguments
Correctio Sofortige Korrektur einer Aussage
Diminutiv Verniedlichung eines Wortes
Dysphemismus Abwertung einer Person oder eines Sachverhalts
Elision Auslassung eines unbetonten Vokals am Wortende
Ellipse Grammatikalisch unvollständiger, aber verständlicher Satz
Emphase Hervorhebung eines Begriffs zur Veranschaulichung eines Merkmals
Epanalepse Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe
Epipher Wortwiederholungen am Satzende
Euphemismus Beschönigung eines negativen Sachverhalts
Exclamatio Gefühlsbetonter Ausruf häufig mit einem Ausrufezeichen
Figura etymologica Verwendung zweier klang- und bedeutungsverwandter Worte
Geminatio Direkte Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe
Hendiadyoin Aufzählung von zwei Synonymen zur Beschreibung einer Sache
Hyperbel Darstellung einer starken Übertreibung
Hypotaxe Verwendung von Haupt- und Nebensatz für Beschreibungen
Inversion Vertauschen der üblichen Reihenfolge der Satzglieder
Ironie Offensichtlicher Ausdruck des Gegenteils des Gesagten
Klimax Stufenweise Steigerung von Wörtern
Litotes Doppelte Verneinung oder Verneinung des Gegenteils
Metapher Übertragung der Bedeutung in eine bildliche Darstellung
Metonymie Verwendung eines verwandten Begriffs anstelle des Gemeinten
Neologismus Wortneuschöpfung zum Füllen einer Bedeutungslücke
Onomatopoesie Sprachliche Wiedergabe außersprachlicher Geräusche
Oxymoron Verwendung von sich gegenseitig widersprechenden Begriffen
Paradoxon Vermeintlicher Widerspruch mit zugrundeliegender Wahrheit
Parallelismus Gleicher Aufbau aufeinanderfolgender Sätze
Parataxe Aneinanderreihung von Hauptsätzen
Parenthese Grammatikalisch alleinstehender Einschub in einen Satz
Paronomasie Verbindung gleich und ähnlich klingender Worte
Periphrase Verwendung einer Beschreibung anstelle des eigentlichen Begriffs
Personifikation Zusage menschlicher Eigenschaften zu nicht-menschlichen Objekten
Pleonasmus Kombination mehrerer gleichbedeutender Wörter
Polyptoton Wiederholung eines Wortes in verschiedenen Flexionen
Polysyndeton Aufzählung mit derselben Konjunktion zwischen allen Teilen
Reim Gleichklang der Endsilben von Worten, Satzteilen oder Sätzen
Rhetorische Frage Darstellung einer Aussage als scheinbare Frage
Sarkasmus Verhöhnende oder verspottende Aussage
Sentenz Allgemeingültiger, kurz gefasster Satz
Symbol Sinnbildliches Zeichen mit fester Bedeutung
Synästhesie Vermischen unterschiedlicher Sinne und Sinneseindrücke
Synekdoche Verwendung eines bedeutungsgleichen oder -ähnlichen Begriffs
Synkope Weglassen eines unbetonten Vokals im Wortinneren
Tautologie Verwendung zwei sinngleicher Wörter einer Wortart
Vergleich Gegenüberstellungen zumeist mit "wie"
Wortspiel Verwendung der Mehrdeutigkeit und der Variation von Worten
Zeugma Zuordnung eines Verbs zu zwei Sachverhalten in einem Satz

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Grundlagen

Sprachliche Mittel dienen nicht nur zur Verwendung in Gedichten, sondern finden auch in der alltäglichen Kommunikation oder dem akademischen Umfeld Verwendung. Dies bedeutet aber nicht, dass du jedes sprachliche Gestaltungsmittel in jeder Situation verwenden kannst.

Um sprachliche Mittel selbst zu verwenden, musst du sowohl Wirkung als auch Funktion dieser auf grundlegender Ebene verstehen. Du solltest nämlich in wissenschaftlichen Arbeiten beispielsweise keine poetischen Textstellen verfassen, aber in Referaten können Stilmittel dir helfen, um einen ansprechenden Vortrag zu gestalten.

Figuren und Tropen

Sprachliche Mittel, vorwiegend der Rhetorik, können unterteilt werden in Figuren und Tropen.

Kategorie Erklärung Sprachliche Mittel
Tropen Bezug auf den Inhalt und die Bedeutung eines Begriffs
  • Metapher
  • Metonymie
  • Litotes
  • Oxymoron
Figuren Bezug auf die Wortwahl und die Anordnung der Buchstaben und Zeichen
  • Alliteration
  • Anapher
  • Parallelismus
  • Geminatio
  • Chiasmus

Interpretation

Die Interpretation sprachlicher Mittel ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis, vor allem da viele sprachliche Mittel auf der Bedeutungsebene agieren. Das bedeutet, dass du den Sinn und die Bedeutung des geschriebenen Textes verstehen musst.

Um sprachliche Mittel in einem Text zu analysieren, solltest du vom kleinsten zum größten Teil vorgehen. Das heißt konkret, dass du von den Wörtern zu vollständigen Sätzen arbeitest und die sprachlichen Mittel identifizierst. Final musst du den gesamten Text betrachten, um die Bedeutung der sprachlichen Mittel zu bestimmen.

Sprachliche Mittel in wissenschaftlichen Arbeiten

Diverse sprachliche Mittel eignen sich nur bedingt zum Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten. Sie werden häufig zur Analyse und Interpretation bestimmter Texte eingesetzt. Allerdings kann es auch im Studium bei Referaten oder Präsentationen nützlich sein, die Wirkung und Funktion sprachlicher Mittel zu kennen.

In wissenschaftlichen Arbeiten muss eine wissenschaftliche Schreibweise verwendet werden. Diese basiert auf Objektivität, Sachlichkeit und Präzision. Die lebendige Sprache, die von sprachlichen Mitteln erzeugt wird, ist dabei unangebracht und sollte vermieden werden. In Ausnahmen kann es vorkommen, dass sprachliche Mittel in wissenschaftlichen Arbeiten vorkommen, allerdings muss dabei die Aussage im Vordergrund stehen.

Beispiel

Die Durchführung der Doppelblindstudie veranschaulichte, dass (…)

Dieses Beispiel stellt eine Alliteration dar, welche in dieser Form in einer wissenschaftlichen Arbeit vorkommen könnte, da die seröse Wirkung der Aussage nicht beeinflusst wird. Allerdings ergibt sich die Alliteration aus der Wortwahl, und die Wortwahl wurde nicht für das Stilmittel gewählt. Darüber hinaus ist die Verwendung dieser Begriffe essenziell, um der wissenschaftlichen Präzision gerecht zu werden, wodurch die Alliteration in diesem Fall nur zufällig entsteht.

Generell gilt es in wissenschaftlichen Arbeiten, sprachliche Mittel zu vermeiden, die:

  • eine tiefere Bedeutung vermitteln
  • den grammatikalisch korrekten Satzbau verändern
  • den Text verkomplizieren
  • den Text lediglich rhythmisch oder melodisch klingen lassen
  • unsachliche Formulierungen erfordern
  • zu Übertreibungen führen
  • präzise Beschreibungen be- oder verhindern
  • Gefühle vermitteln wollen

Beachte: Du solltest in wissenschaftlichen Arbeiten keine sprachlichen Mittel einsetzen. Die lebendige und bedeutungsvolle Gestaltung des Textes steht gegensätzlich zu einer präzisen, sachlichen Schreibweise einer wissenschaftlichen Arbeit.

Lyrische Mittel

Sprachliche Mittel, die als lyrische Mittel fungieren, dienen zumeist der Metrik und dem Reimschema. Lyrische Mittel finden meist Anwendung in Gedichten. Hierbei muss auch ein Augenmerk auf die Anordnung von Versen und Strophen gelegt werden.

Metrum (Taktart)
Arten Jambus Trochäus Daktylus Anapäst
Betonung xX Xx Xxx xxX
zweite Silbe erste Silbe erste Silbe dritte Silbe

Neben den verschiedenen Metren existieren bei den lyrischen Mitteln noch Reimschemata (z. B.: Endreim, Anfangsreim usw.) und die Kadenz.

Wirkung

Die Wirkung sprachlicher Mittel ist vielfältig und hängt stark vom Kontext und den Interpretationen des Publikums ab. Daher ist es schwierig, eine allgemeine Wirkung zu definieren. Dennoch sind hier einige der Haupteffekte, die sie erzeugen können:

  • Erzeugen einer bestimmten Atmosphäre
  • Vermitteln komplexer oder abstrakter Ideen
  • Anregen zum Nachdenken und Reflektieren
  • Betonen relevanter Informationen
  • Erregen von Aufmerksamkeit

Diese allgemeinen Wirkungen sind grundsätzlich zusammengefasst und sollten nicht bei jeder Verwendung eines sprachlichen Mittels angewendet werden. Sprachliche Stilmittel sind facettenreich und verfügen über eine spezifische Wirkung, welche unterschiedlich ausfallen kann. So kann jedes Stilmittel eine unterschiedliche Wirkung vermitteln und manche erfüllen nur eine bestimmte Wirkung.

Wichtigste Vertreter

Wie du bereits gesehen hast, gibt es zahlreiche sprachliche Mittel, wobei du einige deutlich häufiger antreffen wirst als andere. Zu den wichtigsten sprachlichen Mitteln gehören:

  • Alliteration
  • Metapher
  • Oxymoron
  • Euphemismus
  • Anapher
  • Sarkasmus
  • Ironie
  • Ellipse
  • Hyperbel
  • Symbol

Die Zuordnung dieser Stilmittel zu den sprachlichen Mitteln ist nicht eindeutig, da die meisten Stilmittel sowohl als sprachliche als auch als rhetorische Mittel auftreten können.

Alliteration

Bei einer Alliteration verfügen zwei oder mehr aufeinanderfolgende Wörter über denselben Anfangsbuchstaben. Dadurch können wichtige Abschnitte eines Textes betont und einprägsamer vermittelt werden.

Beispiel

  • Peter packt die Picknicktasche.

Hier beginnen alle Wörter mit dem Buchstaben „P“, was den Satz melodisch und leicht zu merken macht.

Die Alliteration in wissenschaftlichen Arbeiten: Du solltest nicht versuchen, Alliterationen in deiner wissenschaftlichen Arbeit zu verwenden, da dies gegen die sachliche, neutrale und präzise Schreibweise verstößt. Allerdings musst du auch nicht zwingend vermeiden, dass Alliterationen in der Arbeit vorkommen. Das folgende Beispiel zeigt eine Alliteration, die in deiner Arbeit vorkommen darf:

Beispiel

Die Durchführung der Doppelblindstudie zeigte, dass (…)

Metapher

Eine Metapher versetzt die Bedeutung eines Sachverhalts in einen bildlichen Kontext. Dadurch wird die bildliche Vorstellungskraft angeregt und das Verständnis des Sachverhalts vereinfacht. Zudem sticht eine Metapher aus dem Text heraus, wodurch es zu einer Betonung kommt.

Beispiel

  • Das Leben ist eine Achterbahn.

Die spezifische Wirkung dieser Metapher ist der Vergleich des Lebens mit einer Achterbahn, um die Idee zu vermitteln, dass es voller Höhen und Tiefen ist, wie eine Achterbahnfahrt.

Die Metapher in wissenschaftlichen Arbeiten: Die Metapher musst du in wissenschaftlichen Arbeiten vermeiden. Die sachliche, neutrale und präzise Sprache des wissenschaftlichen Schreibens erfordert keine bildlichen Erklärungen, die eine Metapher liefert.

Oxymoron

Das Oxymoron setzt zwei widersprüchliche Begriffe in einen Kontext. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Lesers geweckt und zumeist eine Mehrdeutigkeit des Sachverhalts ausgedrückt.

Beispiel

  • Die bittersüßen Erinnerungen kommen häufig in ihr hoch.

„Bitter“ und „süß“ sind gegensätzliche Begriffe, aber in Kombination erzeugen sie eine neue Bedeutung, die Erinnerungen beschreibt, die sowohl Freude als auch Traurigkeit hervorrufen.

Das Oxymoron in wissenschaftlichen Arbeiten: Das Oxymoron muss in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Die Gegenüberstellung von Gegensätzen sollte anhand von Fakten geschehen und nicht anhand gegensätzlicher Begriffe.

Euphemismus

Der Euphemismus beschreibt das beschönigte Umschreiben eines negativen Sachverhalts, indem die direkte Aussage umschrieben wird. Dadurch sollen negative oder unangenehme Sachverhalte beschönigt, gemildert oder vertuscht werden.

Beispiel

  • Er wurde freigestellt.

Anstatt direkt zu sagen, dass jemand entlassen wurde, wird dieser Euphemismus oft verwendet, um die Tatsache der Entlassung zu beschönigen.

Der Euphemismus in wissenschaftlichen Arbeiten: Der Euphemismus hat in wissenschaftlichen Arbeiten keine Verwendung. Die beschönigte Umschreibung steht im Widerspruch zu den objektiven, sachlichen und präzisen Beschreibungen des wissenschaftlichen Schreibens.

Anapher

Die Anapher beschreibt die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe zu Beginn mehrerer aufeinanderfolgender Sätze. Durch diese Wiederholungen werden die Begriffe betont und hervorgehoben. Zudem wird der Text durch die Anapher rhythmisiert.

Beispiel

  • Er liebt die Musik. Er liebt das Tanzen. Er liebt das Leben.

In diesem Beispiel beginnen alle drei Sätze mit „Er liebt“, was die verschiedenen Aspekte betont, die die Person liebt.

Die Anapher in wissenschaftlichen Arbeiten: Die Anapher muss in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Die Betonung bestimmter Begriffe ist nicht erforderlich, und sich wiederholende Satzanfänge gelten eher als Fehler, da abwechselnde Satzanfänge zu einem guten Schreibstil gehören.

Sarkasmus

Sarkasmus ist eine Form des Spotts, bei der jemand das Gegenteil von dem sagt, was er wirklich meint, oft in einem übertriebenen Tonfall, um auf bissige oder verletzende Weise Kritik auszudrücken. Er wird zumeist verwendet, um Kritik in einer humorvollen, aber auch verletzenden und bissigen Weise zu überbringen und eine Aussage besonders deutlich oder spöttisch wirken zu lassen.

Beispiel

  • Na toll, genau das habe ich mir gewünscht!

Hier wird das Gegenteil dessen ausgedrückt, was die Person wirklich empfindet. Anstatt Freude auszudrücken, macht der sarkastische Ton deutlich, dass das Ereignis unerwünscht ist.

Der Sarkasmus in wissenschaftlichen Arbeiten: Der Sarkasmus muss in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Das sarkastische Hervorheben von Aussagen ist nicht sachlich und wirkt unprofessionell und gefährdet somit den objektiven und neutralen Sprachstil.

Ironie

Die Ironie beschreibt eine Aussage, die das Gegenteil dessen ausdrückt, was eigentlich gemeint ist, oft mit dem Ziel, eine humorvolle oder kritische Wirkung zu erzielen. Sie ist häufig daran zu erkennen, dass eine absurde Bemerkung als wahr dargestellt wird, um subtil Kritik oder Spott auszudrücken.

Beispiel

  • Ich kann es kaum erwarten, endlich ist die Prüfungsphase.

Hier wird das Gegenteil von Freude ausgedrückt, um die negativen Gefühle gegenüber der Prüfungsphase auf eine humorvolle Weise deutlich zu machen.

Die Ironie in wissenschaftlichen Arbeiten: Ironie muss in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Die ironische Formulierung von Aussagen ist unangebracht und kann zu Missverständnissen führen, da ein präziser und direkter Schreibstil in wissenschaftlichen Texten erforderlich ist.

Ellipse

Eine Ellipse beschreibt das Wegfallen einzelner Wörter oder Satzteile, ohne dass der Sinn des Satzes verloren geht. Sie wird oft verwendet, um Aussagen prägnanter und pointierter zu gestalten.

Beispiel

  • Ende gut, alles gut.

Hier werden Wörter ausgelassen, aber die Aussage bleibt klar verständlich.

Die Ellipse in wissenschaftlichen Arbeiten: Ellipsen müssen in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Das Weglassen von Satzteilen sorgt für einen fehlerhaften Satzbau und eine inkorrekte Grammatik, die im akademischen Bereich gefordert wird.

Hyperbel

Die Hyperbel beschreibt eine starke Übertreibung der Aussage, um eine bestimmte Wirkung oder emotionale Betonung zu erzielen. Sie wird verwendet, um Dinge größer oder extremer darzustellen, als sie tatsächlich sind.

Beispiel

  • Ich warte hier schon eine Ewigkeit!

Hier wird die Dauer der Wartezeit übertrieben dargestellt, um Frust auszudrücken.

Die Hyperbel in wissenschaftlichen Arbeiten: Hyperbeln müssen ebenfalls in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden. Übertreibungen können wissenschaftliche Aussagen verfälschen oder unseriös wirken lassen. Fakten müssen präzise und korrekt dargestellt werden, Übertreibungen sind unangebracht.

Symbol

Das Symbol verwendet ein konkretes Bild oder Zeichen und vermittelt damit eine tiefere, oft abstrakte Bedeutung. Symbole werden verwendet, um komplexe Konzepte mit einem einzigen Bild oder Begriff auszudrücken.

Beispiel

  • Die Taube als Symbol für Frieden.

Die Taube gilt allgemein als Symbol für Frieden und Harmonie.

Das Symbol in wissenschaftlichen Arbeiten: Symbole sollten in wissenschaftlichen Arbeiten nicht verwendet werden. Symbolische Darstellungen können zu Interpretationsspielräumen führen, dies schadet der Präzision und Objektivität des Textes.

Die meisten Vertreter der sprachlichen Mittel sind nicht geeignet für die Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten, allerdings finden sie in anderen Bereichen der Sprache häufig Verwendung.

Beispiele

Sprachliche Mittel treten in zahlreichen Bereichen der Sprache und verschiedensten Textgattungen auf. Im Folgenden findest du eine Übersicht an Beispielen aus unterschiedlichen Bereichen:

Umgangssprache

Sprachliche Mittel verleihen Aussagen in der Umgangssprache Lebendigkeit und Emotionen und helfen dabei, Gedanken und Gefühle schnell und treffend auszudrücken.

Beispiele

  • Ich habe dir das schon tausendmal gesagt! (Hyperbel)
  • Na super, das hat ja gut geklappt. (Ironie)
  • Er hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen. (Metapher)

Gedichte

In Gedichten verstärken sprachliche Mittel die emotionale Wirkung und symbolische Bedeutung, um Gedanken und Gefühle intensiv darzustellen und eine tiefere Verbindung zum Leser herzustellen.

Beispiele

  • Die Sonne lacht am Himmel. (Personifikation)
  • Ich träume vom Meer, ich träume vom Wind. (Anapher)
  • Mit Müh und Mut mag mancher Mann marschieren. (Alliteration)

Literatur

Sprachliche Mittel dienen in der Literatur dazu,

  • Emotionen zu verstärken,
  • Bilder im Kopf der Leser zu erzeugen und
  • tiefere Bedeutungen zu vermitteln.

Durch die Verwendung verschiedener Stilmittel wird die Wirkung des Textes intensiviert und die Verbindung des Lesers zur Geschichte und den Charakteren vertieft.

Beispiele

  • Ein Meer voller Möglichkeiten lag vor ihm. (Metapher)
  • Er übergab ihr eine letzte Rose und verabschiedete sich für immer. (Symbol)
  • Der Sturm tobte mit wütendem Zorn. (Personifikation)

Reden

Sprachliche Mittel verstärken in Reden die Überzeugungskraft und helfen, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu halten und eine emotionale Bindung herzustellen.

Beispiele

  • Wir kämpfen für Freiheit. Wir kämpfen für Gerechtigkeit. (Anapher)
  • Wer möchte nicht in einer besseren Welt leben? (Rhetorische Frage)
  • Die Zukunft liegt in unseren Händen. (Metapher)

Sprachliche Mittel vs. rhetorische Mittel

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Ausdrücke „sprachliche Mittel“, „Stilmittel“ und „rhetorische Mittel“ häufig synonym verwendet. Dabei ist diese Annahme nicht richtig. Grundsätzlich sind Stilmittel ein Überbegriff und sprachliche und rhetorische Mittel Unterarten.

Sprachliche Mittel beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit der Stilistik, also der Wahl der Wörter und dem Bau der Sätze, während sich die rhetorischen Mittel mit der Rhetorik, also der Gestaltung der Redekunst, beschäftigen. Einfach gesagt, werden sprachliche Mittel in der geschriebenen Sprache verwendet und rhetorische Mittel in der gesprochenen Sprache verwendet.

Dennoch kann keine klare Grenze zwischen den Begriffen und den zugeordneten Mitteln gezogen werden, da viele Stilmittel auch in beiden Bereichen verwendet werden. Dadurch ist die Abgrenzung von sprachlichen und rhetorischen Stilmitteln nicht klar definiert.

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Häufig gestellte Fragen

Sprachliche Mittel sind Gestaltungsmittel, die in der gesprochenen und geschriebenen Sprache verwendet werden, um besondere Wirkungen zu erzielen. Sie können verwendet werden, um Emotionen hervorzurufen, einen Punkt zu betonen, eine Aussage zu verschönern oder die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen.

Zu den sprachlichen Mitteln zählen: Metapher, Anapher, Alliteration, Personifikation, Oxymoron, Euphemismus, Hyperbel, Ironie und Sarkasmus.

Die wichtigsten sprachlichen Mittel sind die Metapher, der Vergleich, die Personifikation, die Anapher, die Alliteration, der Parallelismus und die Hyperbel.

Stilmittel können als eine Art Überbegriff für sprachliche und rhetorische Mittel angesehen werden.

Ja, die Metapher gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern der sprachlichen Stilmittel.

Es ist nicht verboten, sprachliche Mittel in wissenschaftlichen Arbeiten zu verwenden. Manche Mittel können dir sogar hilfreich sein (z. B.: Beispiele). Allerdings solltest du eher darauf verzichten, deinen Text lebendig zu gestalten.