„Lauf!“, ist in der deutschen Grammatik ein Beispiel für einen Imperativ. Hierbei wird auf die richtige Betonung des Wortes wert gelegt, sodass es ausdrucksstark und als Befehl wahrgenommen wird. Um diese Befehlsform, unter anderem beim wissenschaftlichen Schreiben, richtig zu verwenden und zu verstehen, haben wir hier für dich die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Definition: Imperativ
Der Imperativ ist eine grammatische Form, die verwendet wird, um Befehle, Aufforderungen oder Anweisungen auszudrücken. Im Deutschen wird er oft durch eine spezielle Verbform oder Satzstruktur dargestellt. Diese Form ermöglicht es, eine gewünschte Handlung vom Gesprächspartner zu fordern. Diese Sätze haben meistens eine vereinfachte Struktur und lassen das Subjekt oft weg, obwohl es für Betonung oder Klarheit hinzugefügt werden kann.
Bildung regelmäßiger und unregelmäßiger Verben
Die Bildung der Befehlsform im Deutschen hängt von der Person, auf die sich das Verb bezieht, ab. Es gibt nur die Personen „du“, „wir“, „ihr“ und „Sie“. Dies liegt daran, dass nur an diese Personen ein Befehl ausgesprochen werden kann.
Bei der Bildung des Imperativs musst du beachten, dass es sowohl regelmäßige Verben als auch unregelmäßige Verben gibt, wobei sich die Bildung unterscheidet. Wichtig ist auch, dass das Subjekt im Imperativ bei der zweiten Person Singular und Plural im Deutschen normalerweise weggelassen wird. Es kann aber für die besondere Betonung hinzugefügt werden.
Regelmäßige Verben
Für regelmäßige Verben gibt es allgemeingültige Regeln für die Bildung des Imperativs.
Endung
Person
Beispiel
Verbstamm
-e
2. Person Singular (Du)
Geh(e)
Verbstamm
-en
1. Person Plural (Wir)
Gehen
Verbstamm
-t
2. Person Plural (Ihr)
Geht
Verbstamm
-en
3. Person Plural (Sie)
Gehen
Merke: Bei der Du-Form sind sowohl die Bildung mit der Endung „-e“ als auch ohne diese Endung möglich. Der Wegfall gilt aber als umgangssprachlich.
Ausnahmen
Die Bildung ist stark von der Endung des Verbs abhängig. So gelten für Verben mit einer bestimmten Endung abweichende Regeln.
Verben auf "-ern" und "-eln"
Verben, die in ihrer Grundform auf „-ern“ oder „-eln“ enden, weichen in der Bildung der 1. Person Plural und der 3. Person Plural von den allgemeingültigen Regeln ab. Die normale Imperativendung „-en“ wird bei desen Formen durch „-n“ ersetzt.
Auch bei der 2. Person Singular gibt es bei Verben auf „-eln“ eine Besonderheit, denn hierbei wird meist das „e“ des Verbstamms weggelassen.
Auch bei Verben auf „-ern“ existiert dieselbe Besonderheit, allerdings hierbei mit einer Unterscheidung, welcher Buchstabe vor der entsprechenden Endung steht:
- folgt „-ern“ auf einen Vokal, ist es optional, ob das „e“ weggelassen wird
- folgt „-ern“ auf einen Konsonanten, wird das „e“ nur selten weggelassen
Verben auf "-men" und "-nen"
Verben, die in ihrer Grundform auf „-men“ oder „-nen“ enden, werden auch als Nasalverben bezeichnet. Die Bildung des Imperativs weist hierbei eine Besonderheit bei der Bildung der 2. Person Plural auf. Hierbei wird die standardmäßige Endung „-t“ durch die Endung „-et“ ersetzt. Die Endung wird also durch ein „e“ ergänzt.
Diese Regel gilt allerdings nur, wenn der Endung „-men“/“-nen“ ein Konsonant vorausgeht. Ausgenommen sind hierbei die Endungen „-mmen“, „-nnen“, „-rnen“ und „-lmen“.
Verben auf "-den" und "-ten"
Die Erweiterung der Endung von „-t“ zu „-et“ in der 2. Person Plural wird auch bei allen Verben vollzogen, die auf „-den“ oder „-ten“ enden. Bei diesen Dentalverben gibt es keine Ausnahmen von dieser Regel.
Verben auf einen Vokal
Diese Ausnahme bezieht sich auf Verben, die über einen Vokalausgang verfügen. Hierbei kommt es bei der Bildung des Imperativs in der 2. Person Singular zu einer Besonderheit. Diese Ausnahme betrifft allerdings nur wenige Begriffe:
- knien
- sein
- tun
Bei den Verben „knien“ und „sein“ wird das „-e“ als Endung im Imperativ weggelassen. Bei dem Verb „tun“ sind beide Varianten möglich.
Mehrgliedrige Verben
Mehrgliedrige Verben in der Befehlsform werden getrennt geschrieben, wobei die Vorsilbe abgetrennt und ans Ende des Verbkonstrukts gestellt wird. Die abtrennbare Vorsilbe trennbarer Verben wird somit hinter das konjugierte Verb gestellt.
Unregelmäßige Verben
Es gibt mehrere Wörter in der Befehlsform, die irregulär gebildet werden. Man spricht hierbei auch von starken Verben. Starke Verben zeichnen sich durch Besonderheiten und einer unregelmäßigen Bildung der 2. Person Singular (Du) aus. Hierbei findet ein Vokalwechsel beim Imperativ statt und dieser wird mit „i“ oder „ie“ gebildet. Zudem fällt die Imperativendung der Du-Form bei unregelmäßigen Verben weg.
Bei den Beispielen muss beachtet werden, dass nicht die Bildung aller Formen unregelmäßig erfolgt. Lediglich die Bildung der 2. Person Singular ist unregelmäßig. Die Pluralformen des Imperativs werden auch bei diesen Verben regelmäßig gebildet.
Modalverben
Modalverben werden im Deutschen verwendet, um zusammen mit einem Infinitiv eine Modalität auszudrücken. Im Deutschen existieren 6 solcher Modalverben:
- dürfen
- können
- mögen
- müssen
- sollen
- wollen
Diese Verben können keinen Imperativ bilden. Es existieren somit keine Imperativformen für diese Verben.
Informeller und formeller Imperativ
Der Imperativ hat zwei verschiedene Unterformen, die als informeller Imperativ und formeller Imperativ bezeichnet werden. Die Verwendung der Formen ist abhängig von der angesprochenen Person.
Der formelle Imperativ bezieht sich auf die 3. Person Plural (Sie) und ist auch dadurch gekennzeichnet, dass häufig Begriffe wie „Bitte“ verwendet werden, um den Imperativ freundlicher zu gestalten.
Der informelle Imperativ bezieht sich auf die 2. Person Singular (Du) und die 2. Person Plural (Ihr).
Formeller Imperativ
Die formelle Variante verwendest du, wenn du mit Personen in einer förmlichen oder respektvollen Weise sprichst, typischerweise mit Unbekannten oder in einer beruflichen Umgebung. Im Deutschen wird er mit der Form „Sie“ gebildet.
Informeller Imperativ
Die informelle Variante nutzt du, um in einer ungezwungenen, vertrauten oder freundlichen Weise, etwa mit Freunden oder Familienmitgliedern zu reden. Im Deutschen gibt es zwei informelle Formen „du“ und „ihr“.
Verwendung
Die Befehlsform kann in verschiedenen Situationen verwendet werden. Eine Aussage wird vor allem durch diese besondere Betonung hervorgehoben.
- Befehle
- Aufforderungen
- Bitten
- Anweisungen
- Einladungen
- Ratschläge oder Empfehlungen
- Warnungen
Die Verwendung der Befehlsform hängt von der Beziehung zwischen den Gesprächspartnern und dem Kontext des Gesprächs ab. In formellen oder unbekannten Situationen wird oft die formelle Imperativform verwendet, während in informellen oder familiären Kontexten die informelle Imperativform angemessen ist. Beim informellen Imperativ kommt es häufig zu der umgangssprachlichen Bildung der 2. Person Singular (Du), wobei die Endung „-e“ weggelassen wird.
Alternativen zum Imperativ
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die als Alternative benutzt werden können. Dabei kannst du den Imperativ umgehen und andere Verbformen oder Wortarten verwenden, die dieselbe Bedeutung vermitteln. Du kannst den Infinitiv des Verbs benutzen, ein Nomen verwenden oder auf Umschreibungen im Konjunktiv zurückgreifen, um die Befehlsform zu vermeiden.
Alternative
Imperativ
Beispiel
Infinitiv
Setz(e) die Brille auf!
Brille aufsetzen!
Nomen
Haltet an!
Stopp!
Konjunktiv
Machen Sie das!
Würden Sie das bitte machen?
Häufig gestellte Fragen
Der grammatische Imperativ, die verwendet wird, um Befehle, Aufforderungen oder Anweisungen auszudrücken.
Er wird gebildet, indem man spezielle Verbformen oder Satzstrukturen verwendet, die auf die angesprochenen Personen abgestimmt sind.
Der Imperativ wird für Befehle, Aufforderungen, Bitten, Anweisungen und auch Warnungen verwendet.
Der formelle Imperativ bezeichnet die Form der 3. Person Plural (Sie). Diese wird in förmlichen Kontexten verwendet, wenn Personen im beruflichen Umfeld angesprochen werden oder die Kommunikation mit unbekannten Personen stattfindet.
Der Imperativ der 2. Person Singular von „lesen“ lautet „lies“.