Korrekte Quellenangaben sind für Studierende von entscheidender Bedeutung, da sie die Integrität ihrer wissenschaftlichen Arbeiten sicherstellen und Plagiate vermeiden. Darüber hinaus ermöglichen sie die Weiterverfolgung von Informationen und erleichtern die Prüfung der Richtigkeit und Glaubwürdigkeit der verwendeten Quellen, was zu einer fundierten und qualitativ hochwertigen Forschung beiträgt.
Definition: Literaturangabe
Die Literaturangabe kennzeichnet fremde Gedanken und grenzt sie von den eigenen ab. Es kann nachgeprüft werden, woher verwendete Zitate stammen und auf welchen Urheber diese zurückzuführen sind. Die Quintessenz des wissenschaftlichen Schreibens ist es, basierend auf den Ergebnissen und Vorüberlegungen anderer etwas Neues zu schaffen. Die Eigenleistung besteht darin, fremdes Gedankengut geschickt in die eigene Argumentation zu integrieren und als Belege zu verwenden.
Die Literaturangabe muss direkt nach dem Zitat stehen, auf das Literaturverzeichnis am Ende verweisen und grundsätzlich richtig zitiert werden. Je nach den Anforderungen finden sich Literaturangaben entweder in Fußnoten oder in runden Klammern direkt im Fließtext wider. Manche Zitierstile verlangen die vollständige Angabe, bei anderen hingegen reicht die Kurzform, die sich auf die Angabe im Literaturverzeichnis bezieht.
Video-Tutorial
In diesem 5-minütigen Video erhältst du hilfreiche Erklärungen zur Literaturangabe und Informationen dazu, woran man zitierfähige Quellen für die Bachelorarbeit oder Masterarbeit erkennt.
Zitierfähige Quellen
Bevor man sich damit beschäftigen kann, wie man richtig zitiert, muss man sich zunächst einmal fragen, welche Quellen bei der Literaturangabe als wissenschaftlich anerkannt werden. Natürlich ist jedem klar, dass man wissenschaftliches Wissen nicht in Märchenbüchern, Romanen oder in Boulevardmagazinen findet. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, welche Arten von wissenschaftlichen Quellen es gibt und wie man diese anhand der Literaturangabe erkennen kann.
Zunächst einmal gilt es zu klären, was Zitierfähigkeit bedeutet, wo die Grauzone liegt und welche Quellen auf keinen Fall in der Bachelorarbeit zitiert werden sollten. Der Grundanspruch ist, dass es sich um wissenschaftliche Quellen bzw. wissenschaftlich anerkannte Quellen handelt, die von wissenschaftlichen Verlagen publiziert und von Wissenschaftlern des jeweiligen Fachbereichs verfasst wurden.
Selbstverständlich kann es auch notwendig sein, neben Büchern und Fachjournals, auf Statistiken oder beispielsweise Informationsschriften von Ministerien etc. zurückzugreifen. Vor allem im juristischen Bereich beruft man sich auf Gesetzestexte zur Verfassung juristischer Gutachten, dementsprechend müssen auch diese Gesetze zitiert werden.
Natürlich werden nicht alle gelisteten Quellen in jedem Fachbereich genutzt, aber man bekommt einen ersten Eindruck, was in wissenschaftlichen Arbeiten als Referenzquelle genutzt werden kann. Hier erhältst du eine Übersicht wissenschaftlicher, zitierfähiger Quellen:
- Einzeltitel
- Sammelwerke mit Beiträgen mehrerer Autoren
- personenbezogene Bände (Festschriften)
- Zeitschriften
- Jahrbücher
- Tagungsbände
- Forschungsinstitute
- Stiftungen
- Fachbereiche an Hochschulen
- Seminar- und Diplomarbeiten, Dissertationen
- Gesetzestexte
- Kommentarliteratur
- amtliche Statistiken
- Sondererhebungen
- Informationsschriften von Ministerien
- Firmenzeitschriften
- Geschäftsberichte von Unternehmen
- Jahresberichte von Institutionen
Anhaltspunkte zitierfähiger Quellen
Dieser Katalog mit Anhaltspunkten soll dir dabei helfen, die Wissenschaftlichkeit der Literatur zu erkennen:
Anhaltspunkte für wissenschaftliche Arbeiten | Anhaltspunkte für inhaltlich relevante Arbeiten |
Korrekte Zitation | Anerkannter Verlag |
Ausführliche Quellenangaben | Angabe anerkannter Quellen |
Wissenschaftlichkeit in der Argumentation | Artikel in Sammelbänden namhafter Herausgeber |
Korrekt durchgeführte Empirie | Journalbeiträge |
Die gewählte Quelle muss auch selbst den Richtlinien zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten folgen.
Wikipedia als Quelle meiden
Nachdem klar geworden ist, welche Quellen generell zitierfähig sind, sollte man sich auch vor Augen halten, welche nicht zitierfähig sind und weshalb. Nicht zitierfähig bedeutet, dass man die Quelle dieser Information nicht nennen sollte, z. B. wenn es sich um Allgemeinwissen handelt oder sie in Konversationslexika zu finden ist. Des Weiteren muss auch nichts zitiert werden, was in dem jeweiligen Fachbereich als Grundlagenwissen angesehen wird, wie beispielsweise der Begriff „Gewinn“.
Außerdem gelten Vorlesungsskripte sowie Abschlussarbeiten oder Seminararbeiten als nicht zitierfähig, da sie eher als Lernzusammenfassung dienen und in diesen mehrere Gedankengüter enthalten sind. Illustrierte und Zeitungen fallen selbstredend nicht in den Bereich der Wissenschaften. Außerdem gehen die Meinungen auseinander, inwiefern Informationen von Gesprächen und Diskussionen zitiert werden dürfen.
Internetquellen sind mit Vorsicht zu genießen
Zuletzt noch ein paar Worte zu den Internetquellen. Natürlich ist es nicht verboten, Quellen aus dem Internet für die Hausarbeit oder Masterarbeit zu verwenden. Allerdings ist es besser, wenn man keine Internetquellen zitiert, da diese Quellen möglicherweise nicht immer seriös sind. Quellen aus dem Internet können sich im Laufe der Zeit verändern, daher muss das Datum des letzten Zugriffs angegeben werden. Wie oben erwähnt, gilt auch hier, dass eine Internetquelle zu zitieren legitim ist, wenn sie Gegenstand der Untersuchung ist.
Nicht zitierfähige Quellen
- Wikipedia
- Fernsehen
- Vorlesungsskripte
- Trivialliteratur (z. B. Illustrierte)
- Informationen von Gesprächen und Diskussionen (fraglich)
Durchblick im Quellenchaos
Nachdem der Unterschied zwischen zitierfähigen und nicht zitierfähigen Quellen klarer geworden ist, widmen wir uns nun noch einmal den zitierfähigen Quellen. Die bekannte Übersicht listet alle zitierfähigen Quellen auf. Dabei ist sicher aufgefallen, dass sich diese voneinander unterscheiden.
Demzufolge unterscheiden sich auch die Einträge im Literaturverzeichnis. Viele Dozenten setzen es als Grundwissen voraus, dass Studierende Quellen anhand einer von ihnen bereitgestellten Literaturliste selbst herausfinden. Gerade zu Beginn des Studiums sind sich viele der unterschiedlichen Quellenarten nicht bewusst. Hier ein Überblick über die wichtigsten Quellen.
Beispiel: Literaturangabe von Büchern (Monografien)
Hier siehst du eine beispielhafte Literaturangabe, wenn du ein Buch zitieren möchtest.
Beispiel: Literaturangabe von Beiträgen in Büchern (Sammelbänden)
Hier siehst du eine beispielhafte Literaturangabe, wenn du ein Sammelband zitieren möchtest.
Beispiel: Literaturangabe von Zeitschriften
Hier siehst du eine beispielhafte Literaturangabe, wenn du eine Zeitschrift zitieren möchtest.
Titelseite eines Buches
Auf der Titelseite eines Buches findest du Informationen für die Literaturangabe:
Impressumsseite eines Buches
Auf der Impressumsseite eines Buches findest du ebenfalls Informationen für die Literaturangabe:
Zusammenfassung
- Wissenschaftliche Quellen, die als Zitatgrundlage für wissenschaftliche Arbeiten dienen, sind unterschiedlicher Natur; schon bei der Recherche fällt auf, dass ein Buch anders zitiert wird als beispielsweise ein Zeitschriftenartikel.
- Es ist wichtig sich bewusst zu machen, welche Quellen als zitierfähig angesehen werden und wie man diese findet: Während man Bücher im Katalog der Universitätsbibliothek ausfindig machen kann, muss man Aufsätze in digitalen Datenbanken suchen.
- Spricht man von einer zitierfähigen Quelle, meint man, dass diese öffentlich publiziert wurde und leicht zugänglich ist; jeder kann nachprüfen, woher die Zitate stammen.
- Neben Fachbüchern, Lexika und Artikeln aus Fachzeitschriften können auch öffentliche Statistiken und Gesetze zitiert werden (je nach Notwendigkeit und Fachbereich).
- Nicht zitierfähig ist die Internetquelle „Wikipedia“! Dort findet man zwar zu fast allen Themen etwas, aber es handelt sich um keine wissenschaftliche Quelle.
- Außerdem ist jede Form von Trivialliteratur nicht zitierfähig.
- Internetquellen selbst sind mit Vorsicht zu behandeln: Sie werden zwar nicht komplett als nicht zitierfähig abgestempelt, dennoch sollte man damit so sparsam wie möglich umgehen, da im Internet Informationen zum Teil nur schwer nachprüfbar sind.
Häufig gestellte Fragen
Bei einer Literaturangabe gibst du alle wichtigen Informationen einer Quelle an. Diese Informationen unterscheiden sich je nachdem, ob du ein Buch, einen Internetartikel oder einen wissenschaftlichen Artikel zitierst. Dieses Vorgehen ist unabhängig von der Zitierweise für die du dich entscheidest.
Die Literaturangabe hängt von der jeweiligen Zitierweise ab. Informiere dich da vorher über die Anforderungen deiner Hochschule bzw. Universität.
Die deutsche Zitierweise zeichnet sich dadurch aus, dass du Literaturangaben nicht wie bei APA oder der Harvard Zitierweise im Text angibst, sondern mit Fußnoten versiehst. Der Umfang der Literaturangabe ist dabei allerdings unabhängig von der Zitierweise.
Beispiel: Andermann, Ulrich, Martin Drees & Frank Götz. 2006. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? 3. Aufl. Mannheim: Dudenverlag.
Welche Zitierweise sich für deine wissenschaftliche Arbeit eignet, ist abhängig von deinem Studienfach. Unterscheiden kann man Zitierweisen im Text (Harvard, APA) und die deutsche Zitierweise (Fußnoten). In Geistes- und Sprachwissenschaften wird besonders die deutsche Zitierweise verwendet. Die Wirtschaftswissenschaften verwenden häufig die Harvard Zitierweise, während in Sozialwissenschaften normalerweise APA zum Einsatz kommt.
Wikipedia ist keine wissenschaftliche Quelle, da jeder die Möglichkeit hat Beiträge bei Wikipedia zu verfassen. Dementsprechend darfst du Wikipedia nicht in der Literaturangabe erwähnen und zitieren. Allerdings eignet sich Wikipedia gut für den Anfang deiner Literaturrecherche, da du so die Möglichkeit hast schnell einen Überblick über ein Thema zu bekommen.
Das Zitieren von Internetquellen ist nicht zwangsläufig falsch. Allerdings musst du darauf achten, dass diese Quellen einen wissenschaftlichen Anspruch haben. Häufig ist es allerdings schwer zu erkennen, ob dies wirklich der Fall ist. Dementsprechend solltest du so gut wie möglich auf Internetquellen als Literaturangabe verzichten.