Unter einer „Monographie“ versteht man einen Literatur-Typ, der ein bestimmtes Thema (z.B. eine Person oder eine Fragestellung) genauer unter die Lupe nimmt. Ein klares Erkennungsmerkmal der Monographie ist, dass sie sich ausschließlich einem Thema widmet.
Wie du Monographien erkennst und richtig zitierst, erfährst du in unserem Ratgeber.
Definition: Monographie
Der Begriff „Monographie“ geht auf das Altgriechische zurück. „Monos“ bedeutet „alleine, einer“ und „graphein“ bedeutet „schreiben. Übersetzt heißt es also Einzelschrift. Bei einer Monographie handelt es sich u ein Buch, welches sich einem Thema widmet. Unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes wird dieses Thema umfassend bearbeitet.
Gegenstand kann sowohl eine bestimmte Person als auch eine bestimmte Fragestellung sein. Sie können auch ein spezifisches Problem oder einen Sachverhalt darstellen. Ein einzelnes klar umrissenes Thema wird in einer Einzelschrift von allen Seiten beleuchtet und dargstellt. Eine Einzelschrift lässt sich daher klar von Schriftreihen wie z.B. Fachzeitschriften abgrenzen. In der Regel handelt es sich bei wissenschaftlichen Büchern wie z.B. Fachbüchern um Monographien, wenn sich diese umfassend und vertieft mit dem Thema auseinandersetzen.
Ein bekanntes Beispiel für eine Monographie ist das Werk über die Darstellung der Figur Werther in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“. Eine Monographie soll eine genaue Forschungsfrage umfassend und abschließend beantworten können.
Merkmale
Zu Beginn einer jeden Einzelschrift ist eine klare Fragestellung gegeben. Diese wird schließlich von verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ausführlich beantwortet. Der Umfang ist nicht klar festgelegt und hängt von der jeweiligen Forschungsfrage ab. Demnach kann eine Monographie bis zu hundert, jedoch auch bis zu tausend Seiten umfassen. Wenn im Werk mehrere Autoren angegeben werden, haben diese das Werk im Kollektiv geschrieben. Wenn hingegen verschiedene Autoren einzelne Kapitel bearbeitet haben, handelt es sich um einen Sammelband.
Anhand dieser drei Merkmale erkennt man eindeutig, dass es sich um eine Einzelschrift handelt:
- Die Fragestellung ist klar formuliert.
- Das Thema wird umfassend behandelt.
- Ein Autor oder mehrere Autoren schreiben im Kollektiv.
Beispiele
Sieh dir unsere Übersicht an, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wann es sich um eine Einzelschrift handelt und wann nicht.
Monographie | Keine Monographie |
Wissenschaftfliche Bücher (z.B. Fachbücher) | Sammelbände |
Biografien | Internetquellen |
Wissenschaftliche Arbeiten | Fachzeitschrifen |
Merke:
Wissenschaftliche Bücher, die von mehreren Autoren verfasst wurden, gelten nur dann als Einzelschrift, wenn der gesamte Inhalt kollaborativ geschrieben wurde. Haben einzelne Autoren einzelne Kapitel verfasst, handelt es sich hingegen nicht um eine Einzelschrift. Beachte außerdem, dass Monographien immer nur ein Thema umfassend beleuchten. Wird in einem wissenschaftlichen Buch mehr als Themengebiet behandelt oder wird die lediglich der aktuelle Forschungsstand zusammengefasst, handelt es sich nicht um eine solche.
Das sind Beispiele für Einzelschriften:
- Ein Fachbuch über Sozialpsychologie, in dem das Fachgebiet Sozialpsychologie mit all seinen Teilgebieten umfassend dargestellt wird.
- Eine Biografie über Frida Kahlo
- Ein Werk über die Darstellung der Figur Werther in Goethes „Die Leiden des jungen Werther“
Monographie im Text zitieren
Wenn du festgestellt hast, dass es sich bei deiner Quelle um eine Einzelschrift handelt, kannst du Zitate aus dieser Einzelschrift als direktes Zitat oder indirektes Zitat bzw. als Paraphrase in deine Seminar-, Bachelor- oder Masterarbeit übernehmen. Wenn du den genauen Wortlaut des Autors wiedergeben bzw. eine genaue Definition übernehmen möchtest, dann verwende am besten ein direktes Zitat. Diese werden mit doppelten Anführungszeichen gekennzeichnet. Eine Paraphrase eignet sich zum Beispiel hervorragend, um zu zeigen, dass du den Text verstanden hast.
Aus einer Einzelschrift korrekt nach APA zitieren:
Monographien im Literaturverzeichnis
Um deine verwendeten Monographien für die Leserschaft nachvollziehbar zu machen, müssen alle Quellen, die du im Rahmen deiner wissenschaftlichen Arbeit nennst, einen direkten Verweis im Text und einen Eintrag im Literaturverzeichnis erhalten. Im Prinzip zitierst du Einzelschriften wie Bücher. Je nachdem ob du nach APA oder der Harvard-Zitierweise zitierst, können die Quellenangaben unterschiedlich aussehen.
Nach APA-Richtlinien würden der Verweis im Text sowie der Eintrag im Literaturverzeichnis folgendermaßen aussehen:
Bei der Erstellung deines Literaturverzeichnisses solltest du beachten, dass zwischen Büchern, Zeitschriften, Artikeln, Internetquellen und ggf. weiteren Quellen unterschieden wird. Gib diese in separaten Kategorien an, wie z.B. „Monographien und Sammelbände“, „Wissenschaftliche Artikel und Fachzeitschriften“. Als Alternative dazu kannst du auch einfach alle verwendeten Quellen gemeinsam im Literaturverzeichnis auflisten. Am besten hältst du dich an die individuellen Vorgaben deiner Hochschule.
Zusammenfassung
Eine Einzelschrift widmet sich immer nur einem bestimmten Thema. Es können sowohl einzelne Personen, spezifische Fragestellungen oder spezielle Probleme behandelt werden. Handelt es sich um ein Werk, dass mehrere Themen umfasst oder werden einzelne Kapitel von unterschiedlichen Autoren bearbeitet, fällt dieses Schriftwerk nicht unter Monographien.
Wenn ein einzelner Autor ein Thema umfassend beleuchtet oder mehrere Autoren ein Thema im Kollektiv bearbeiten, handelt es sich um eine Einzelschrift. Quellenangaben für Monographien werden gleich wie Quellenangaben für Bücher erstellt. Für ein direktes oder indirektes Zitat erstellst du sowohl einen Verweis im Text als auch einen Eintrag im Literaturverzeichnis.
Häufig gestellte Fragen
Der Begriff Monographie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt Einzelschrift. In einer Monographie widmen sich ein*e Autor*in oder mehrere Autor*innen gemeinsam einem einzelnen klar umrissenen Thema.
Eine Monographie hat oft folgenden Aufbau:
1. Titelseite: Titel, Autor, Verlag
2. Inhaltsverzeichnis
3. Vorwort oder Einleitung: Ziel und Umfang der Arbeit
4. Hauptteil: In Kapiteln gegliederte, detaillierte Untersuchung des Themas
5. Schlussfolgerung: Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
6. Literaturverzeichnis: Liste der verwendeten Quellen
7. Anhang: Zusätzliche Informationen wie Tabellen, Grafiken usw.
8. Index: Stichwortverzeichnis
Der genaue Aufbau kann je nach Fachbereich und spezifischen Anforderungen variieren.
Wenn du ein direktes oder indirektes Zitat aus einer Einzelschrift übernehmen willst, machst du das mit einem Verweis im Text und einem Eintrag im Literaturverzeichnis. Die Quellenangaben für Monographien werden gleich wie Quellenangaben für Bücher erstellt.
Ein Sammelband und eine Monographie sind beides Formen wissenschaftlicher oder akademischer Veröffentlichungen, aber sie unterscheiden sich in Struktur und Inhalt.
- Monographie: Wie bereits erklärt, ist eine Monographie ein umfassendes Werk, das sich ausführlich mit einem einzelnen Thema befasst und in der Regel von einem einzigen Autor oder einer kleinen Gruppe von Autoren verfasst wird. Sie bietet eine tiefgehende Untersuchung eines spezifischen Themas.
- Sammelband: Ein Sammelband enthält eine Sammlung von Aufsätzen oder Artikeln, die oft von verschiedenen Autoren verfasst wurden. Diese Aufsätze behandeln in der Regel verschiedene Aspekte eines gemeinsamen übergeordneten Themas. Jeder Beitrag im Sammelband steht für sich, auch wenn er im Kontext des übergeordneten Themas gelesen werden sollte.
In den meisten Fällen wird eine Monographie als Sekundärliteratur betrachtet, da sie oft eine Analyse oder Interpretation von Primärquellen oder anderen Sekundärquellen enthält. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa wenn die Monographie eine umfassende Sammlung von Originaldaten oder -forschung präsentiert. In solchen Fällen könnte sie als Primärliteratur angesehen werden. Der Status kann je nach Fachgebiet variieren.