Egal ob Hausarbeit, Seminar- oder Bachelorarbeit – Zitate spielen eine wesentliche Rolle in wissenschaftlichen Arbeiten. Indirekte Zitate gelten beispielsweise als unverzichtbar. Ein indirektes Zitat ist immer ein sinngemäßes Zitat. Worauf du bei indirekten Zitaten bzw. beim Paraphrasieren achten solltest, erfährst du hier.
Häufig gestellte Fragen
Als indirektes Zitat wird das Wiedergeben eines fremden Gedankens in deinen eigenen Worten bezeichnet. Obwohl du deine eigene Formulierung benutzt, muss der Inhalt jedoch derselbe bleiben.
Die Abkürzung vgl. bedeutet, dass diese Information dem Sinn entsprechend aus der verwendeten Quelle stammt. In der Quellenangabe weist vgl. immer auf ein indirektes Zitat hin.
Ja, eine Paraphrase ist dasselbe wie ein indirektes Zitat. Ob ein indirektes Zitat oder Paraphrasieren – in beiden Fällen gibst du dein gesammeltes Wissen in deinen eigenen Worten wieder.
Für richtiges Zitieren sind umfangreiche Regelwerke enthalten. So kannst du dich beispielsweise an der Harvard oder APA-Zitierweise orientieren. Wenn dein Institut eine bestimmte Zitierweise vorgibt, übernimmst du diese, ansonsten hast du freie Wahl.
- Um fremdes Gedankengut kurz und präzise wiedergeben zu können, ohne den Lesefluss zu stören
- Um zur Kohärenz beizutragen
- Ein indirektes Zitat ist der Regelfall des Zitierens – direkte Zitate kommen nur zum Einsatz, wenn sie besonders prägnant sind
Definition: Indirektes Zitat
Ein indirektes Zitat ist ein sinngemäßes Zitat. Das heißt, dass du fremdes Gedankengut flüssig in deine Argumentation einbaust und in deinen eigenen Worten wiedergibst. Die Textpassage, die sinngemäß zitiert wird, schreibst du im Konjunktiv.
Paraphrasieren bzw. indirektes Zitat
Paraphrasieren bedeutet Ideen aus fremden Quellen in seinen eigenen Worten wieder zu geben. Somit ist ein indirektes Zitat mit Paraphrasieren gleichzusetzen. Für eine Paraphrase musst du immer eine Quellenangabe angeben, auch wenn du deine eigenen Worte verwendet hast. Beim Paraphrasieren ist es wichtig, die Bedeutung der Aussage nicht zu verändern. Allerdings sollten Ähnlichkeiten mit der Formulierung im Originaltext vermieden werden, weshalb du deinen Text im Nachhinein immer noch einmal mit dem Originaltext vergleichen solltest. Beim Paraphrasieren ist also folgendes ausschlaggebend:
- Eigene Formulierung wählen
- Den Inhalt des Originaltextes nicht verändern
- Die Quelle richtig zitieren
Verwendest du ein indirektes Zitat in deiner Arbeit, zeigst du, dass du dich intensiv mit den vorhandenen theoretischen Werken auseinandergesetzt hast und diese auch verstanden hast. Ein indirektes Zitat ist ein wichtiges Merkmal deiner Bachelor-, Master- bzw. Doktorarbeit und sollte generell gegenüber dem direkten Zitat bevorzugt werden. Beim Paraphrasieren hast du die Möglichkeit einzelne Sätze umzuformulieren, längere Textpassagen in kürzeren Paraphrasen wiedergeben sowie ganze Werke und Theorien auf einen Schlag zusammenfassen.
Richtige Zitation von indirekten Zitaten
Du zitierst ein indirektes Zitat in deiner wissenschaftlichen Arbeit richtig, indem du in deiner Quellenangabe ein „vgl.“ für „Vergleich“ vor die Angabe schreibst. In deiner Seminar-, Bachelor- oder Masterarbeit hast du mehrere Möglichkeiten zu zitieren. Es existiert die sogenannte Harvard Zitierweise, die deutsche Zitierweise oder die APA-Zitierweise. Hier kommt es selbstverständlich darauf an, welche Zitierweise dein Lehrstuhl bevorzugt. Wie bereits erwähnt ist ein indirektes Zitat ein wichtiges Merkmal deiner wissenschaftlichen Arbeit. Um alles richtig zu machen, musst du die verschiedenen Sonderfälle beim indirekten Zitieren berücksichtigen. Diese haben wir dir hier aufgelistet:
Zwei Mal oder öfter aus derselben Quelle zitieren:
Während der Literaturrecherche stößt man meist auf den ein oder anderen Text, der im weiteren Verlauf der wissenschaftlichen Arbeit besonders wichtig wird. Deshalb verwundert es nicht, dass Autoren in ihrem Text zwei oder mehrere Male aus der gleichen Quelle zitieren. Dafür musst du jedoch eine Sonderregel beachten.
Du verwendest die Abkürzung „ebda.“ (ebenda) oder „ibid.“ (lateinisch: ibidem) in diesem Fall. Kennzeichnest du eines deiner Zitate mit „ebda“ oder „ibid“, weist du explizit darauf hin, dass für dieses Zitat die gleichen Quellenverweise wie für das vorherige gelten.
Drei oder mehr Autor*innen in einer Quelle:
Ein weiterer Sonderfall sind drei oder mehr Autor*innen in deiner Quelle. In diesem Fall nennst du nur den ersten Autor und weist durch die Abkürzung „et al.“ auf weitere Autor*innen hin. Hier wieder Beispiele für die richtige Zitierweise:
Beispiel Harvard Zitierweise: (vgl. Schmidt et al. 2016: 5).
Beispiel deutsche Zitierweise: ¹Vgl. Schmidt et al., 2016, Indirektes Zitat, S. 5
Beispiel APA-Zitierweise: (vgl. Schmidt et al., 2016, S.5).
Seitenangaben
Die Seitenangabe folgt in der Quellenangabe stets nach der Jahreszahl abgetrennt durch ein Komma oder Doppelpunkt. Du möchtest mehrere Seiten angeben? Dann gibst du jeweils ein „f“ für „folgende“, „ff“ für „fortfolgende“ oder die genaue Seitenzahl an. Damit das etwas konkreter wird, hier wieder ein paar Beispiele:
Beispiel Harvard Zitierweise: (vgl. Schmidt 2016: 5f): Das Zitat erstreckt sich von Seite 5 auf die folgende Seite.
Beispiel deutsche Zitierweise: ¹Vgl. Schmidt, 2016, Indirektes Zitat, S. 5ff. : Das Zitat erstreckt sich über die nächsten zwei oder drei Seiten.
Beispiel APA zitieren: (vgl. Schmidt, 2016, S. 5-7): Die genaue Seitenangabe gibt an, dass sich das Zitat auf die nächsten zwei Seiten erstreckt.
Mehrere Werke angeben
Höchstwahrscheinlich wirst du in deiner wissenschaftlichen Arbeit eine Vielzahl an Werken und Theorien zitieren. In der Quellenangabe solltest du immer mit dem älteren Werk beginnen und die Namen durch ein Semikolon trennen. Dir erscheint ein Werk als besonders wichtig für deine Arbeit? Dann kannst du dieses auch an erster Stelle nennen.
Wichtig bei den unterschiedlichen Zitierweisen ist übrigens, dass du einheitlich bleibst und nicht zwischen verschiedenen Zitierweisen hin- und her springst.
Beispiele für indirekte Zitate
Zitierweise | Beispielzitat |
Havard Zitierweise | Das Aufkommen dieser diagnostischen Kategorie hatte weitreichende Konsequenzen für die Wissenschaft. (vgl. Schmidt 2016: 5). |
Deutsche Zitierweise | Das Aufkommen dieser diagnostischen Kategorie hatte weitreichende Konsequenzen für die Wissenschaft. ¹ ¹Vgl. Max Schmidt, 2016, Indirektes Zitat, S.5. |
APA-Zitierweise | Das Aufkommen dieser diagnostischen Kategorie hatte weitreichende Konsequenzen für die Wissenschaft. (vgl. Schmidt, 2016, S.5). |
Zusammenfassung
Wissenschaftliche Arbeiten stellen uns vor zahlreiche Herausforderungen. Viele Kriterien müssen erfüllt und eingehalten werden, damit die Arbeit positiv bewertet werden kann. In jeder Seminar-, Bachelor- und Masterarbeit gehören Zitate zur Pflicht. Du kannst sowohl ein direktes als auch ein indirektes Zitat verwenden. Das aus deinen Quellen gesammelte Wissen kannst du wunderbar mit indirekten Zitaten und somit in deinen eigenen Worten wiedergeben.
Somit zeigst du, dass du dich intensiv mit der vorhandenen Literatur auseinandergesetzt hast und den Inhalt verstehst. Ein indirektes Zitat stört den Lesefluss außerdem nicht. Für richtiges Paraphrasieren bzw. indirektes Zitieren musst du allerdings einige Regeln und Sonderfälle beachten.