Inhaltsverzeichnis
- 1 Definition: Zitat
- 2 Häufig gestellte Fragen
- 3 Verschiedene Zitatarten
- 4 Direktes Zitat
- 5 Indirektes Zitat
- 6 Deutsche Zitierweise
- 7 Harvard Zitierweise
- 8 Verweise
- 9 Literaturangabe
- 10 Quellenangabe
- 11 Primärliteratur
- 12 Sekundärliteratur
- 13 Sammelband
- 14 Sekundärzitat
- 15 Zitieren nach Zitierregeln
- 16 Plagiate
- 17 Literaturverzeichnis
- 18 Wikipedia zitieren
- 19 Dissertation zitieren
- 20 Interview zitieren
- 21 Gesetze zitieren
- 22 Abbildungen zitieren
- 23 Film zitieren
- 24 Statista zitieren
- 25 PDF zitieren
- 26 YouTube zitieren
- 27 Zusammenfassung
Mit Furcht und grosser Unsicherheit begegnen viele dem Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten, wie der Bachelorarbeit oder Masterarbeit. In einer Flut von verschiedensten Vorgaben und Regeln fühlt sich so manch einer im Stich gelassen und jeder Lehrstuhl scheint eigene Massstäbe zu haben. Wenn man die Grundidee des Zitierens jedoch verstanden hat, erscheint vieles klarer.
Hat man sich für eine Zitationsweise, Harvard Zitierweise oder deutsche Zitierweise, entschieden (oder hält sich an die Vorschriften des Lehrstuhls/Instituts), kann die eigentliche Schreibarbeit beginnen. Während das Zitationssystem festlegt, wie der Nachweis der Ursprungsquelle geregelt ist, folgt das eigentliche Zitieren, d. h. die Übernahme fremder Gedanken/die Textintegration auf verschiedenen Wegen. Ein Zitat kann nicht nur direkt wiedergegeben, sondern beispielsweise auch paraphrasiert werden.
Weiterhin stellt sich die Frage, wie lang das übernommene Zitat sein kann/darf und ob es Grenzen gibt. Ausserdem: Wie wird abgekürzt, wenn überhaupt? Kann ein Zitat auch verkürzt werden und wie geht man da vor? Diese und andere Fragen zu formalen Vorschriften des Zitierens werden in diesem Beitrag geklärt.
Definition: Zitat
Richtiges Zitieren verleiht einer Arbeit, wie zum Beispiel der Dissertation, die Wissenschaftlichkeit. Neue Erkenntnisse entstehen dadurch, dass auf Vorwissen anderer Wissenschaftler aufgebaut wird, aus dem Lernen aus Fehlern der Vorgänger oder gestützt durch bahnbrechende Erkenntnisse anderer. Dies darf aber nie klammheimlich geschehen: Die Integration fremden Gedankenguts in den eigenen Text muss so gekennzeichnet sein, dass jeder Urheber gewürdigt wird. Dies ist die Grundidee des Zitierens, eigentlich ganz einfach.
Häufig gestellte Fragen
Ein Zitat ist das Wiedergeben etwas Gesagten, Geschriebenen oder Geschaffenen. Beispielsweise bei wissenschaftlichen Arbeiten musst du diese Zitate kennzeichnen. Dabei wird zwischen einem direkten Zitat und einem indirekten Zitat unterschieden.
Um richtig zu zitieren musst du inhaltlich übernommene Textstellen in deiner Bachelorarbeit kennzeichnen und in deinem Inhaltsverzeichnis aufführen. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten deine Zitate kenntlich zu machen. Unterschieden wird dabei zwischen dem Zitieren im Text und der deutschen Zitierweise mit Fussnoten.
Du solltest es vermeiden das Zitieren zu vergessen, da dies schnell zu einem Plagiat führen kann. Dementsprechend empfehlen wir die Durchführung einer Plagiatsprüfung bevor du deine wissenschaftliche Arbeit abgibst.
Während bei direkten Zitaten Textstellen Wort für Wort übernommen werden, wird bei einem indirekten Zitat nur der Inhalt übernommen. Direkte Zitate sollten bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht zu häufig verwendet werden. Mit indirekten Zitaten muss hingegen nicht gespart werden.
Bei einem direkten Zitat muss der Satz wörtlich übernommen werden. Dabei werden selbst Rechtschreibfehler übernommen. Bei einem wörtlichen Zitat in steht der Satz immer in Anführungszeichen. Dieses Vorgehen eignet sich bei deiner Bachelorarbeit perfekt für Beispiele oder Definitionen.
Verschiedene Zitatarten
Zitate können auf verschiedene Weise in den eigenen Text übernommen werden. Wichtig ist hierbei, dass sie sich immer der Umgebung, d. h. dem Satzbau des eigenen Textes anpassen beziehungsweise in diesen so integriert werden, dass sich die wissenschaftliche Arbeit hinterher auch flüssig liest. Es kann wörtlich/direkt zitiert werden, Zitate werden also unverändert übernommen (Originalzitat) (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 124).
Die andere Möglichkeit ist, indirekt zu zitieren, das heisst, den Inhalt zu paraphrasieren und nur sinngemäss, aber nicht wörtlich wiederzugeben (vgl. Gruber, Huemer, Rheindorf 2009: 145). Ausserdem kann ein Zitat auch ein Verweis auf weiterführende Literatur oder ein übernommenes Zitat sein, wenn nicht aus der Originalquelle zitiert werden kann. Kruse fasst diese verschiedenen Zitatarten in einem Überblick zusammen:
Die vier Arten des Zitierens:
- Wörtliches bzw. direktes Zitat: Ein Originalzitat wird in den eigenen Text eingefügt und durch Anführungszeichen markiert. Die Quellenangabe muss die Seitenzahl enthalten, damit die Quelle wieder auffindbar ist
- Indirektes Zitat (paraphrasieren): Auch zusammenfassende Wiedergabe genannt. Ein fremder Text wird in eigenen Worten zusammengefasst (paraphrasiert) und in den eigenen Text eingefügt
- Verweis: Anzeigen von weiterführender, ergänzender oder paralleler Literatur
-
Sekundärzitat (übernommenes Zitat) bzw. Zitat im Zitat:
Die Originalquelle konnte nicht aufgefunden werden, deshalb wurde aus einer anderen Quelle (übernommenes Zitat) zitiert.
Direktes Zitat
Wörtliches bzw. direktes Zitat | |
Beschreibung | Der Originaltext des Autors wird wörtlich übernommen (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 103). |
Textintegration |
Regel 1: Ist durch Anführungszeichen kenntlich zu machen, ähnlich wie wörtliche Rede: „Anfang Zitat … Ende Zitat“ (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 124) Regel 2: Muss buchstabengetreu wiedergegeben werden, d. h. Zeichensetzung und auch Fehler (z. B. wegen neuer Rechtschreibung) werden übernommen, aber sollten mit [sic] oder [sic!] gekennzeichnet werden, lat. für „so lautet die Quelle“ (vgl. Brauner & Vollmer 2004: 100) Regel 3: Befindet sich innerhalb des zitierten Satzes/der Sätze ein Zitat des Autors der Quelle, aus der zitiert wird, dann setzt man dieses in einfache Anführungszeichen (vgl. Franck & Stary 2003: 181), „Zitat … ‚Zitat im Zitat‘ … Zitat“. Regel 4: Auslassungen (Ellipsen) im Zitat: Diese kennzeichnet man durch (…) oder […] (aber nicht am Beginn und am Ende, wenn man nur einen Teilsatz übernimmt); [..] steht für ein ausgelassenes Wort, […] mehr als ein Wort (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 104). Die Aussage darf dadurch aber nicht verändert werden (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 125)! Regel 5: Wird etwas hinzugefügt oder angepasst, kommt dies in eckige Klammern (vgl. Kruse 2007: 78), eingefügte Hinweise & Anmerkungen/Hervorhebungen werden mit [xxx; Anmerk. d. Verf.]/[Herv. durch den Verf.] (vgl. Kornmeier 2013: 285) ergänzt Regel 6: Drei-Zeilen-Regel: Ist das übernommene Zitat länger als drei Zeilen, so wird es durch Einrücken vom Rest des Textes abgesetzt (vgl. Winter 2004: 91) Regel 7: Fremdsprache: Zitate aus dem Englischen müssen nicht übersetzt werden, andere Fremdsprachen aber schon; dies kann nach der ersten Übersetzung durch Anmerkung in einer Fussnote oder in jedem einzelnen Beleg gekennzeichnet werden (vgl. Franck 2004: 298) |
Beispiele zum wörtlichen / direkten Zitieren im Text |
Beispiel 1: Wörtliches bzw. direktes Zitat: (Theisen 2013: 169) Beispiel 2: Zitat mit Fehler(n): „Diese Tatsache beweist, das [sic!] kein Zusammenhang besteht“ (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 124). Beispiel 3: Zitat im Zitat: Dein Text: „Das Handeln ist aber nachträglich explizierbar, und in der hinterherkommenden Reflexion sind die Werte zu erkennen, die dieses Handeln, wie Sartre sagt, wie ‚Rebhühner aufscheucht‘“ (Henningsen 2000, S. 50). Weiter in deinem Text … (aus Franck & Stary 2003: 181) Beispiel 4: Auslassungen: „Hier ist […] mit verschiedenen Ergebnissen zu rechnen.“ Beispiel 5: Anmerkungen, Anpassungen, Hervorhebungen: „Diese [ausführlichen; Anmerk. d. Verf.] Hinweise zum Umgang mit wörtlichen Zitaten waren keineswegs überflüssig“ (Kaiser 2005, S. 373) (vgl. Kornmeier 2013: 285). Beispiel 6: Zitate länger als drei Zeilen: (vgl. Winter 2004: 91) Beispiel 7: Fremdsprachliches Zitat: „Dieses und die folgenden Zitate aus dem Norwegischen übersetzt vom Autor“ (Anmerk. in Fussnote nach erstem Zitat) ODER: (Sörensen 1999, 175 – Übersetzung d. Verf.) (vgl. Franck 2004: 198) |
Wissenschaftliche Anwendung | • Es können Ausdrücke, Sätze oder auch längere Passagen in den eigenen Text übernommen werden (vgl. Kruse 2007: 77). • Sollte nur verwendet werden, wenn es ein besonders gelungenes/originelles Zitat ist (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 125), d. h. nur wenn man es selbst nicht besser hätte sagen können und es für die eigene Argumentation eine Bereicherung ist • Nur sparsam verwenden, da eine Aneinanderreihung von Zitaten keine Eigenleistung darstellt und nichts „Neues“ beiträgt (vgl. Andermann, Drees & Grätz 2006: 95) |
Video-Tutorial: Richtig zitieren in Bachelorarbeit & Masterarbeit
Unsere Doktorandin Bianca erklärt dir in nur 10 Minuten wie du in deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit richtig zitieren kannst und worauf du dabei achten solltest.
Sammelwerk zitieren
Beim schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit, wirst du vielleicht einmal einen Artikel aus einem Sammelwerk zitieren wollen. Ein Sammelwerk ist ein sogenanntes unselbstständiges Werk. Beim Zitieren eines solchen, gibt es einige Regeln, die du beachten solltest. Zudem haben wir in unserem Blogbeitrag die Bestandteile der Quellenangabe und weitere nützliche Informationen für dich.
Mit APA zitieren
Der Leser deiner Bachelorarbeit sollte immer die Möglichkeit haben deine zitierten Quellen überprüfen zu können. Eine häufig verwendete Zitierweise ist die APA-Zitierweise. Wenn du dich entscheidest mit APA zu zitieren, findest du hier in unserem Blogbeitrag genau die Informationen, die du brauchst, um in deiner Arbeit einwandfrei zu zitieren.
Internetquelle zitieren
Eine Internetquelle zu zitieren, sollte eigentlich immer eher die Ausnahme sein. Dennoch wirst du manchmal nicht drumherum kommen eine Internetquelle zu zitieren. Deshalb ist es wichtig einige Dinge zu beachten, um zu verhindern, dass in Frage gestellt wird, dass du wissenschaftlich korrekt gearbeitet hast. Im Beitrag findest du einige Beispiele und Regeln.
Zeitschrift zitieren
Bei einem Zeitschriftenartikel handelt es sich genau wie beim Artikel aus einem Sammelwerk, um ein unselbstständiges Werk. Wenn du einen Zeitschriftenartikel zitieren möchtest, ist es wichtig dabei immer den Band und wenn nötig auch die Heftnummer mit anzugeben. Hier findest du einen kleinen Leitfaden, der dir dabei hilft.
Paraphrasieren
Paraphrasieren und wissenschaftliches Schreiben sind untrennbar mit einander verbunden. Egal ob bei einer Abschlussarbeit oder einer Hausarbeit, um die Paraphrase wirst du nicht herumkommen. In unserem Beitrag findest du eine Anleitung zum Paraphrasieren und alles weitere, was du zum Thema wissen musst.
Das direkte Zitat
In wissenschaftlichen Arbeiten werden in der Regel Aussagen aus anderen Publikationen zitiert. Diese müssen als Zitat gekennzeichnet werden. Was du beachten musst, wenn du direkte Zitate in deiner Arbeit verwendest, erfährst du im folgenden Beitrag.
Duden zitieren
Bei deiner wissenschaftlichen Arbeit ist es auch möglich, das bekannteste Wörterbuch für die deutsche Rechtschreibung, den Duden, zu zitieren. Um keine Fehler bei den Zitaten und dem Literaturverzeichnis zu machen, lies den folgenden Beitrag aufmerksam durch.
Indirektes Zitat
Indirekte Zitate sind in einer wissenschaftlichen Arbeit nahezu unverzichtbar. Sie geben immer den Sinn einer Aussage wieder. Lies den folgenden Beitrag, um alles wichtige über indirekte Zitate und die Anwendung zu erfahren.
Zitat im Zitat
Das Zitat im Zitat wird genutzt, wenn bereits niedergeschriebene Erkenntnisse anderer Vordenker in den eigenen Text eingebaut werden sollen.
Et al.
Bei wissenschaftlichen Arbeiten wirst du oft auf die Abkürzung „et al.“ stossen. Um zu erfahren was die Abkürzung bedeutet und wie sie eingesetzt wird, lies diesen Beitrag.
[sic]
Die Anmerkung „[sic]“ wird in wissenschaftlichen Arbeiten oft beim Zitieren von Quellen genutzt. Wie und wann „[sic]“ richtig eingesetzt wird und was es bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.
Indirektes Zitat
Indirektes Zitat (paraphrasieren) | |
Beschreibung | „Nicht-wörtliche Übernahmen von oder Anlehnungen an Gedanken und Ausführungen anderer Autoren“ (Rossig & Prätsch 2005: 126) |
Textintegration |
Regel 1: Indirekte Zitate stehen nicht in Anführungszeichen (vgl. Brauner & Vollmer 2004: 101) Regel 2: Hier wird der Gedankengang bzw. die Logik/das Argument eines anderen Autoren/Autorin wiedergegeben, nur in eigenen Worten, sodass Grundgedanke und Sinn erhalten bleiben (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 106). Regel 3: Der Gedanke eines anderen Autors soll nicht nur umformuliert, sondern möglichst kondensiert und prägnant dargestellt werden (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 231); den Inhalt in eigenen Worten darstellen (vgl. Kornmeier 2013: 286). Regel 4: Auch indirekte Zitate müssen genau markiert sein, d. h. es muss ersichtlich sein, wo diese beginnen und enden (und die eigene Argumentation anschliesst) (vgl. Kruse 2010: 114) Regel 5: Indirekte Zitate können durch Phrasen eingeleitet werden, z. B. Nach Meinung der Autors …, So betont der Autor …, Dieser Umstand sei …, Die folgende Darstellung lehnt sich an … ODER Der Autor betont zu Recht, dass … Ohne indes zu begründen, stellt der Autor … (falls es die Argumentation erfordert, sich von dem fremden Gedankengang abzugrenzen, es Beweise für die Widerlegung gibt etc.) (vgl. Kornmeier 2013: 287-88) Regel 6: In der Quellenangabe (entweder Harvard-Zitierweise gleich im Anschluss an das „gedankliche“ Zitatende oder in einer Fussnote) deutet der Hinweis „vgl.“ darauf hin, dass es sich um ein indirektes Zitat handelt (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 126). Regel 7: Das „Vgl.“ entfällt, wenn der Autor namentlich genannt wird (vgl. Karmasin & Ribing 2014: 124). |
Beispiel zum indirekten Zitat |
Beispiel zum indirekten Zitat: (Theisen 2013: 175) Hinweis: Jedes Zitat muss überprüfbar und einwandfrei nachvollziehbar sein. |
Wissenschaftliche Anwendung | • Lässt sich sehr gut in den eigenen Text integrieren aufgrund der eigenen Wortwahl und trägt zur Kohärenz bei • Sollte genau wie das wörtliche Zitat nur sparsam verwendet werden, da auch eine Aneinanderreihung indirekter Zitate (das heisst der Gedanken anderer) ohne Reflexion und Interpretation keine Eigenleistung darstellt (vgl. Andermann, Drees & Grätz 2006: 95) • Fremdes Gedankengut kann kurz und präzise wiedergegeben werden, ohne dass es notwendig wird, eine lange Passage zu zitieren, was den Lesefluss stört; oftmals dreht sich alles nur um den Kerngedanken selbst. • Ist der Regelfall des Zitierens (vgl. Kruse 2007: 78), da wörtliche Zitate nur gewählt werden sollten, wenn sie besonders prägnant sind |
Achtung! Sowohl für direkte (wörtliche) als auch indirekte (sinngemässe) Zitate gilt:
- Die genaue Seitenzahl der Quelle muss angegeben werden, um zu garantieren, dass im Zweifelsfall jedes einzelne wörtliche bzw. paraphrasierte Zitat gefunden werden kann (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 103; Kruse 2010: 114).
- Hat das zitierte Werk drei Autoren (bis max. 5), werden diese alle beim ersten Erwähnen genannt (Müller, Meier & Schulz 2000: 3); direkt hinter dem Zitat (Harvard) oder in einer Fussnote. Ab dann wird nur noch der erste Autorenname genannt und mit et al. (oder a. verwendet) auf die weiteren verwiesen (Müller et al. 2000:3). Bei mehr als fünf Autoren wird gleich et al. verwendet (vgl. Nitsch et al. 1994: 173-74).
- Erstreckt sich das Zitat auf zwei aufeinanderfolgende Seiten, schreibt man z. B. „S. 1 f.“; bei mehr als zwei Seiten entweder „S. 1 f.“ ODER „S. 1-4“ (vgl. Kornmeier 2013: 289).
Deutsche Zitierweise
Bei der deutschen Zitierweise wird mit Fussnoten zitiert. Was du dabei alles beachten musst, sagen wir dir in unserem Blogbeitrag zur deutschen Zitierweise.
Harvard Zitierweise
Anders als bei der deutschen Zitierweise, verzichtet die Harvard Zitierweise auf Fussnoten. Wie du richtig mit der Harvard Zitierweise zitierst, zeigen wir dir hier.
Verweise
Der Verweis | |
Beschreibung | Querverweis zu anderen Quellen, die Ähnliches belegen, oder zu weiterführender Literatur. |
Textintegration |
Regel 1:Gibt nur einen kurzen Hinweis darauf, wo sich der Leser über eine Theorie, einen Begriff, ein System etc. genauer informieren will. Regel 2: Es kann auch Bezug auf den Wissensstand einer Fachdisziplin genommen werden (Analysemethoden, Modelle, Theoriekonzepte). Regel 3: Hier wird „siehe“ oder „siehe auch“ verwendet als Wissensnachweis und Leserservice für weiterführende Informationen. |
Beispiele für Verweise |
Beispiel 1: Das MLA-System ist speziell für Geistes- und Literaturwissenschaftler geeignet, die ausführliche Fuss- oder Endnoten verwenden müssen. Beispiel 2: Eines der bedeutendsten Werke zur schwedischen Phonotaktik stellt Sigurds Phonotactic Structures in Swedish (1965) dar. |
Wissenschaftliche Anwendung | • Sinnvoll, wenn man einen Themenaspekt nicht näher beleuchten kann, da er für das Ziel nicht relevant ist; ausserdem kann man zeigen, dass andere ähnliche Ergebnisse hatten, und so die Argumentation stärken. • Kann deutlich machen, dass andere Autoren eine andere Auffassung vertreten („siehe dagegen …“) oder eine umfassendere Darstellung zu einem Thema bieten („siehe zusammenfassend …“) oder ein Thema noch weiterführend und in der Tiefe behandeln („siehe hierzu auch …“). |
Literaturangabe
Um fremde Gedanken von den eigenen abzugrenzen, wird die Literaturangabe genutzt. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, was du beachten solltest.
Quellenangabe
Die Quellenangabe in deiner wissenschaftlichen Arbeit ist besonders wichtig. Wir erklären dir in diesem Blogbeitrag, wie du richtig vorgehst, um Fehler zu verhindern.
Primärliteratur
Beim Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit wirst du ganz sicher auch auf Primärliteratur stossen. Um zu erfahren, was das ist, wofür und wie du sie verwendest, lies einfach aufmerksam diesen Beitrag.
Sekundärliteratur
Im Laufe deines Studiums wirst du sicherlich mit Sekundärliteratur in Berührung kommen. Was das ist, wofür du sie brauchst und wie du sie richtig verwendest, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag.
Sammelband
Früher oder später werden dich während deines Studiums der Sammelband und sein Inhalt beschäftigen. Hier findest du alles, was du wissen musst, um dafür vorbereitet zu sein.
Sekundärzitat
Wie der Ausdruck „übernommenes Zitat“ schon andeutet, handelt es sich hier nicht um ein eigenes Zitat, sondern ein Zitat in der zitierten Quelle, welches man übernimmt, ohne die Originalquelle vorliegen zu haben. Dies sollte wirklich nur dann verwendet werden, wenn es unmöglich war, das Originalwerk zu finden, und man so nur aus einer sekundären Quelle zitieren kann (vgl. Kruse 2010: 115).
Hat man also keinen Zugriff auf die Originalquelle, muss man dies auch beim Zitieren deutlich machen. Zunächst muss das Original genannt werden, im Anschluss, welchem vorliegenden Werk dies entnommen wurde. Dazu nutzt man die Abkürzung zit. n. für zitiert nach, z. B. (Müller 2001: 14, zit. n. Gruber 2007: 38) (vgl. Gruber, Huemer & Rheindorf 2009: 147). Hier wird also (Müller 2001) zitiert, doch das Zitat wird von (Gruber 2007) entnommen, welcher die Originalquelle (Müller 2001) vorliegen hatte.
Besonderheiten beim Sekundarzitat
Sekundarzitate sollten nur ein Ausnahmefall in der Bachelorarbeit, Diplomarbeit oder Dissertation sein. Theisen bezeichnet übernommene Zitate als „Gebrauchtzitate“, denn wie ein Gebrauchtwagen, der funktionieren kann (oder eben nicht), wird man auch hier oft enttäuscht (vgl. 2013: 177). Prinzipiell ist es ähnlich wie „Flüsterpost“: Auch wenn man sich noch so bemüht, etwas richtig weiterzuflüstern, kommt am Ende ein Humbug heraus, der mit dem Ursprungswort kaum noch etwas zu tun hat. Auch die wiederholte Übernahme von Zitaten kann zu einer Verfälschung des Originalzitates führen.
Zitieren nach Zitierregeln
Beim Zitieren gibt es einige Regeln zu beachten. Hier findest du alles was du brauchst, um in deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit, richtig zu zitieren.
Plagiate
Fremdes Gedankengut, dass nicht als solches gekennzeichnet ist, bezeichnet man als Plagiat. Damit dir so etwas nicht passiert, haben wir einen Leitfaden für dich, an dem du dich orientieren kannst.
Literaturverzeichnis
Egal ob Bachelorabeit, Masterarbeit oder eine einfache Hausarbeit, ein Literaturverzeichnis ist immer ein Bestandteil deiner Arbeit. In diesem Blogbeitrag findest du alle Informationen dazu.
Wikipedia zitieren
Bereits in der Schule werden Lehrer nicht müde zu betonen, dass in Referaten und schriftlichen Arbeiten darauf verzichtet werden sollte Wikipedia zu zitieren. Trotzdem ist es besonders im Studium sehr verlockend auf das Online-Lexikon zurückzugreifen. Ob du Wikipedia zitieren darfst, erfährst du in diesem Beitrag!
Dissertation zitieren
Dissertationen dienen beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten oft als anerkannte Quelle, was daran liegt, dass sie zitierwürdig und öffentlich zugänglich sind. Möchtest du nun eine Dissertation zitieren, gibt es trotzdem Regeln, die du beachten musst. Welche das sind, erfährst du in diesem Beitrag.
Interview zitieren
Hast du ein Interview mit einem Experten geführt und möchtest dieses nun in deiner wissenschaftlichen Arbeit zitieren, ist dir das natürlich erlaubt. Was es dabei zu beachten gibt, erfährst du, indem du diesen Beitrag liest.
Gesetze zitieren
In vielen Studiengängen und wissenschaftlichen Arbeiten müssen Gesetzestexte zitiert werden. Um zu erfahren, wie das geht und was du dabei beachten musst, lies einfach diesen Beitrag – und keine Angst, es ist nicht so schlimm, wie es sich vielleicht anhören mag!
Abbildungen zitieren
Bilder und Grafiken können deine Arbeit gut ergänzen und abrunden. Wenn du Abbildungen nutzt, musst du diese auch zitieren. Wie das geht und was du beachten musst, erfährst du in diesem Beitrag.
Film zitieren
Du schreibst eine wissenschaftliche Arbeit und hast Quellen, die nicht der typischen literarischen Form entsprechen, sondern Filme oder Videos sind? Gar kein Problem! In diesem Beitrag erfährst du alles, was du wissen musst, wenn du einen Film zitieren willst.
Statista zitieren
Das Statistik-Portal Statista erleichtert einem oft eine stundenlange Recherche. Was es dort beim Zitieren zu beachten gilt, erfährst du in diesem Beitrag.
PDF zitieren
Fachtexte werden häufig im PDF-Format formatiert. Was du beachten musst, wenn du ein PDF zitieren möchtest, erfährst du in diesem Beitrag.
YouTube zitieren
YouTube hat sich in den letzten Jahren zu einer immer wichtigeren Plattform entwickelt – auch für den wissenschaftlichen Diskurs. In diesem Beitrag erfährst du, wie du YouTube zitieren kannst und was es dabei zu beachten gibt.
Zusammenfassung
- Fremde Gedanken und Ideen können auf unterschiedliche Weise in den eigenen Text mit aufgenommen werden: Wichtig dabei ist, dass immer der Urheber angegeben werden muss, egal, wie zitiert wird, denn sonst handelt es sich um ein Plagiat.
- Man unterscheidet diese vier grundlegenden Zitatarten: wörtliches/direktes Zitat, sinngemässes/indirektes Zitat, Verweis und Sekundärzitat/übernommenes Zitat.
- Jedes dieser vier Arten wird in den eigenen Text miteingeflochten und es gelten unterschiedliche formale Vorschriften.
- Das direkte Zitat führt die Liste der Formalien an, denn es wird direkt aus der Quelle übernommen, muss buchstabengetreu wiedergegebenen und gleichzeitig in den eigenen Satzbau eingepasst werden.
- Das indirekte Zitat ist eine Paraphrase des fremden Gedankenguts in eigenen Worten.
- Der Verweis untermauert das eigene Argument oder gibt Hinweise auf Quellen, die gegensätzlicher Meinung sind, oder auf weiterführende Literatur.
- Beim Sekundärzitat liegt die Originalquelle nicht vor, sondern man übernimmt ein Zitat aus einer Sekundärquelle, welches man selbst nicht geprüft hat. Dies kann dazu führen, dass man ein fehlerhaftes Zitat übernimmt: Daher sollten Sekundärzitate vermieden werden! Der beste Rat ist immer, aus der Originalquelle zu zitieren.
- Damit du dir ganz sicher sein kannst, dass in deiner Abschlussarbeit alle Quellen richtig angegeben hast, kannst du vor der Abgabe eine Plagiatsprüfung durchführen.
Quellennachweise
Andermann, Ulrich, Martin Drees & Frank Götz. 2006. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? 3. Aufl. Mannheim: Dudenverlag.
Brauner, Detlef Jürgen & Hans-Ulrich Vollmer. 2004. Erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten – Seminararbeit Diplomarbeit Doktorarbeit. Sternenfels: Verlag Wissenschaft und Praxis.
Franck, Norbert. 2004. Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten. Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag.
Franck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Gruber, Helmut, Birgit Huemer & Markus Rheindorf. 2009. Wissenschaftliches Arbeiten – Ein Praxisbuch für Studierende. Wien: Böhlau Verlag.
Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8. Aufl. Wien: Facultas.
Kornmeier, Martin. 2013. Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht – für Bachelor, Master und Dissertation. 6. Aufl. Bern: Haupt.
Kruse, Otto. 2007. Keine Angst vor dem leeren Blatt – Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 12. Aufl. Frankfurt: Campus.
Kruse, Otto. 2010. Lesen und Schreiben – Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.
Nitsch, Jürgen R. et al. 1994. Der rote Faden – Eine Einführung in die Technik wissenschaftlichen Arbeitens [Betrifft: Psychologie & Sport: Sonderband 22]. Köln: bps-Verlag.
Rossig, Wolfram E. & Joachim Prätsch. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten. 5. Aufl. Weyhe: PRINT-TEC.
Samac, Klaus, Monika Prenner & Herbert Schwetz. 2009. Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule. Wien: Facultas.
Stickel-Wolf, Christine & Joachim Wolf. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler.
Theisen, Manuel René. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen.
Winter, Wolfgang. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten schreiben. 2. Aufl. Frankfurt: Redline Wirtschaft.