Auge um Auge, Zahn um Zahn – Bedeutung & Verwendung

07.08.24 Redewendungen Lesedauer: 4min

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Viele Menschen benutzen im Alltag Redewendungen, um etwas zu verbildlichen. Das Problem ist jedoch, dass zwar viele Muttersprachler wissen, was diese Redewendungen aussagen, aber für Nichtmuttersprachler sind sie häufig sehr irritierend, weil die Bedeutung nicht immer leicht zu erkennen ist. Deshalb erfährst du in diesem Beitrag die Bedeutung der Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Auge um Auge, Zahn um Zahn

Heutzutage verwendet man die Redewendung, um eine Form von Vergeltung oder Rache zu beschreiben, bei der eine andere Person, die einem Schaden zugefügt hat, mit einem ähnlichen Schaden bestraft wird.

Die Redewendung drückt das Prinzip der ebenbürtigen Vergeltung aus, denn nach ihr ist es erlaubt, dass man einen Schaden, der einem selbst zugefügt wurde, im gleichen Ausmaß bei einer anderen Person begleichen darf.

Bedeutung

Unter der Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wird verstanden, dass man einen Schaden, der einem persönlich zugefügt wird, in dem gleichen Ausmaß begleicht. Die Redewendung wird häufig verwendet, um das Prinzip der Gleichheit der Vergeltung oder der gerechten Strafe zu beschreiben. Deshalb wird „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ oft in Diskussionen über Gerechtigkeit, Recht und Ethik verwendet, um die Vor- und Nachteile von Vergeltungen zu debattieren.

Beispiele

  • Ein Autofahrer wird geschnitten und schneidet daraufhin den anderen Fahrer.
  • Jemand verbreitet ein Gerücht über dich und du verbreitest dann ein Gerücht über ihn.
  • Ein Ehepartner betrügt seine Frau und sie betrügt ihn daraufhin mit einem anderen Mann.

Die bildliche Bedeutung der Redewendung besagt, dass, wenn einer Person ein Auge oder ein Zahn genommen wird, die gerechte Strafe dafür ist, dem Täter ebenfalls ein Auge oder einen Zahn zu nehmen. Diese metaphorische Bedeutung verdeutlicht das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit und Gleichheit in der Vergeltung.

Herkunft

Die Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ stammt aus der Bibel, denn sie kommt sowohl im Alten als auch im Neuen Testament vor. Du findest die Redewendung im zweiten Buch Mose im Alten Testament:

„Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmahl für Brandmahl, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme“. (2. Mose 21,24)

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Verwendung

Du kannst die Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ in verschiedenen Kontexten verwenden. Dazu gehören Diskussionen über Recht und Gerechtigkeit oder über Ethik und Moral sowie auch alltägliche Konflikte. Aber auch in geschichtlichen Kontexten kann die Redewendung verwendet werden, zum Beispiel um kulturelle Praktiken der Vergeltung zu erklären.

Beispiele

  • Recht und Gerechtigkeit
    In einer Debatte über die Strafen von Verbrechen erklärt ein Student, dass die Täter als Strafe dasselbe erleiden sollten wie die Geschädigten.
  • Ethik und Moral
    In einem Philosophie-Seminar merkt der Dozent an, dass das stetige Verlangen nach einer ebenbürtigen Vergeltung zu einer endlosen Spirale der Rache und Gewalt führt.
  • Alltägliche Konflikte
    Dein Kommilitone informiert dich nicht über den Ausfall der Vorlesung, woraufhin du ihm bei der nächsten Gelegenheit auch Informationen vorenthältst.
  • Geschichtlicher Kontext
    In einem historischen Kontext wurde das Prinzip der Gleichheit der Vergeltung im alten Babylon umgesetzt, wo die Strafe für ein Verbrechen dem Verbrechen selbst entsprach.

Verwandte oder ähnliche Redewendungen

Es gibt weitere Redewendungen, die eine ähnliche Aussage vermitteln wie „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Du kannst diese ähnlichen Redewendungen verwenden, wenn du sie verständlicher findest, um deinen Wortschatz zu erweitern oder um Wiederholungen zu vermeiden.

Redewendungen Bedeutung
„Wie du mir, so ich dir“ Die Redewendung meint, dass ich mich dir gegenüber so verhalte, wie du dich mir gegenüber verhalten hast.
„Wer anderen eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein“
Diese Redewendung warnt davor, einer anderen Person etwas Übles zuzufügen, da es sich gegen einen selbst richten wird.

Häufig gestellte Fragen

Mit der Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wird das Prinzip der gerechten Strafe oder ebenbürtigen Rache ausgedrückt. Das bedeutet, dass wenn jemand dir einen Schaden zufügt, du der anderen Person im gleichen Ausmaß schaden darfst.

Die Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ stammt ursprünglich aus der Bibel und wurde im Alten Testament verwendet.

Die Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wird verwendet, um die Rache an einer Person zu beschreiben, die einem selbst einen ähnlichen Schaden zugefügt hat. Deshalb wird die Redewendung vor allem in Diskussionen genutzt, in denen Gerechtigkeit und Ethik ein Thema sind.