Ein Zustand, der immer häufiger bei Studierenden auftritt und dennoch oft unterschätzt wird, ist ein Burnout im Studium. Es ist essenziell, die Anzeichen von einem Burnout im Studium zu erkennen und effektive Strategien zu ihrer Bewältigung zu entwickeln, da die Anforderungen an Studierende stetig steigen. In diesem Beitrag erklären wir dir, wie sich ein Burnout im Studium bemerkbar macht.
Definition: Burnout im Studium
Beim Burnout im Studium handelt es sich um einen spezifischen Erschöpfungszustand, der sich bei Studierenden durch langanhaltenden akademischen Stress während der Prüfungsvorbereitung entwickelt.
Die Ursachen für diesen Stress liegen größtenteils in einer Überforderung mentaler wie auch physischer Art. Dies führt zu emotionaler, körperlicher und mentaler Erschöpfung, verbunden mit einem Gefühl der Verminderung der persönlichen Leistungsfähigkeit und des Verlusts der Kontrolle über das Studium.
Studierende erleben häufig eine abnehmende Motivation und Interesse an ihren Studieninhalten, fühlen sich überwältigt von den Anforderungen und haben Schwierigkeiten, ihre üblichen akademischen und sozialen Verpflichtungen zu erfüllen.
Ein Burnout im Studium kann ernsthafte Folgen für die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und den akademischen Erfolg haben und bedarf oft einer gezielten Intervention, um den Betroffenen Hilfe und Unterstützung zu bieten.
Warnsignale
Die ersten Anzeichen für Burnout im Studium können subtil beginnen und sich mit der Zeit verstärken. Es ist wichtig, frühzeitig auf diese Warnsignale zu achten, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Denn frühzeitiges Erkennen und Handeln kann helfen, den Verlauf von Burnout im Studium zu mildern oder umzukehren. Wenn du oder jemand, den du kennst, diese Anzeichen zeigt, ist es wichtig, Unterstützung zu suchen. Das kann Gespräche mit Freunden, Familie oder professionelle Hilfe von Beratungsstellen oder Psychologen einschließen.
Zu den ersten Anzeichen von einem Burnout im Studium gehören:
- Chronische Müdigkeit und Erschöpfung
- Verminderte Motivation und Interesse
- Gefühle von Zynismus und Entfremdung
- Leistungsabfall
- Probleme mit der Konzentration und Gedächtnisleistung
- Schlafstörungen
- Körperliche Beschwerden
- Veränderungen im Essverhalten
- Sozialer Rückzug
- Gefühle von Hoffnungslosigkeit oder Wertlosigkeit
- Zunehmende Reizbarkeit
Präventive Maßnahmen
Mithilfe von präventiven Maßnahmen zur Stressbewältigung und Selbstfürsorge kann das Risiko eines Burnouts im Studium verringert werden. Der erste Schritt bei einem drohenden Burnout im Studium ist deshalb, ehrlich zu sich selber zu sein.
Wenn sich bestimmte Studienabschnitte trotz hohen Aufwands nicht bewältigen lassen, hilft es in der Regel nicht, noch größere Anstrengungen zu unternehmen. Dies macht höchstens in zeitlich eng bemessenen Phasen unmittelbar vor und für die Dauer von Prüfungen Sinn. Während eines regulären Semesters führt ein Abschotten gegenüber der Außenwelt jedoch schon aus sich selbst heraus zu einem noch höheren Maß an Frust.
Dem Burnout im Studium lässt sich daher am effektivsten dadurch entgegenwirken, dass du dir bewusst Auszeiten nimmst. Dies ist natürlich einfacher gesagt als getan, weil der erhöhte Aufwand ja dadurch resultiert, dass du während des Studiums einen entsprechenden Bedarf feststellst. Da die schlechten Ergebnisse jedoch nicht aus Faulheit resultieren, hilft es nichts, das Arbeitspensum noch weiter zu erhöhen. Dies ist sogar kontraproduktiv und bringt dich dem Burnout im Studium noch einen Schritt näher.
Weitere präventive Maßnahmen, um einem Burnout im Studium vorzubeugen, sind einmal die Verbesserung deines Zeitmanagements und das Setzen von realistischen Zielen. Indem du lernst, deine Zeit effektiv zu planen und Prioritäten zu setzen, kannst du Überlastung vermeiden und für ausreichend Pausen und Erholungszeiten sorgen. Indem du dir realistische Ziele setzt, vermeidest du, dass du von unrealistischen Erwartungen enttäuscht und gestresst wirst. Zusätzlich solltest du dir ausreichend Pausen einplanen, wodurch deine Produktivität und Konzentration erhöht wird. Kurze Spaziergänge oder Entspannungsübungen können sehr hilfreich sein.
Ein weiterer Tipp, um ein Burnout im Studium zu verhindern, ist, deine sozialen Kontakte zu pflegen, denn ein unterstützendes soziales Netzwerk kann einen großen Unterschied machen. Indem du Zeit mit deiner Familie und Freunden verbringst, kannst du Stress abbauen und eine positive Perspektive bewahren.
Auch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind grundlegend, damit Stress bewältigt und werden kann und deine allgemeine Gesundheit gefördert wird.
Eine weitere Maßnahme, um ein Burnout im Studium zu verhindern, bilden Entspannungstechniken, wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung. Sie können helfen, den Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern. Um geistige Erschöpfung zu vermeiden ist es wichtig Selbstfürsorge zu praktizieren, damit man Zeit mit Aktivitäten verbringt, die einem Freude bereiten und dadurch entspannen.
Du kannst dir auch einen Lernplan erstellen, damit du extra Pausen und andere Aktivitäten mit deinen Lernzeiten kombinieren kannst. Zusätzlich solltest du ausprobieren, mit welcher Lernmethode du am besten lernen kannst, damit du deine Effizienz steigerst und die Überforderung reduzierst. Auch das Erstellen eines Budgetplans kann dir helfen, weil dadurch finanzielle Unsicherheiten minimiert werden, die sonst erheblichen Stress verursachen können.
Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht mehr mit dem Stress alleine klarkommst, solltest du nicht zögern und professionelle Hilfe suchen, damit ein Burnout im Studium verhindert werden kann. Es gibt viele Hochschulen, die psychologische Beratungsdienste anbieten.
Symptome
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Person, die unter akutem Stress steht und sich überfordert fühlt, gleich ein Burnout im Studium hat. Alle Symptome sind individuell und können bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei einem Burnout im Studium können eine Vielzahl von Symptomen auftreten, die sich auf emotionaler, körperlicher und mentaler Ebene manifestieren. Häufige Symptome von Burnout im Studium siehst du in der folgenden Tabelle:
Ebene | Symptome |
Emotionale Ebene | • Gefühle der Überforderung und Hilflosigkeit • Abnehmendes Interesse und Freude am Studium • Gefühle von Isolation und Entfremdung • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstzweifel • Hoffnungslosigkeit und depressive Verstimmungen |
Körperliche Ebene | • Chronische Müdigkeit und Energiemangel • Schlafstörungen (Probleme beim Ein- oder Durchschlafen) • Häufige Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden • Muskelverspannungen und Schmerzen • Verändertes Essverhalten (Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit) • Geschwächtes Immunsystem, häufigere Infektionen |
Mentale Ebene | • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme • Verminderte Leistungsfähigkeit und Produktivität • Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung • Verlust der Perspektive und des Sinns im Studium • Prokrastination und Vermeidungsverhalten • Depressive Phasen der Gleichgültigkeit und Perspektivlosigkeit • Suizidgedanken |
Verhaltensebene | • Eigene Probleme werden überspielt und geleugnet • Sozialer Rückzug und vermindertes Interesse an sozialen Aktivitäten • Vernachlässigung von Hobbys und Interessen • Zunehmender Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen Substanzen • Häufiges Zuspätkommen oder Fehlen bei Vorlesungen und Seminaren |
Wenn du ein paar der eben beschriebenen Symptome bei dir feststellst, dann solltest du einen Gang zurückschalten, mit Freunden oder Familie reden und dir professionelle Hilfe suchen.
Tipps bei Burnout im Studium
Wenn das Burnout im Studium schon weiter fortgeschritten ist, verhindert meistens die vorherrschende innere Leere den Griff zum Telefon, um sich bei anderen Menschen zu melden. An diesem Punkt hilft es meist auch nichts mehr, nur ehrlich gegenüber sich selber zu sein. Die Situation verlangt dann zusätzlich nach Ehrlichkeit gegenüber anderen. Das in den vorangegangenen Monaten eingeübte Überspielen der Probleme muss an diesem Punkt aufhören. Es geht vielmehr darum, sich der Familie oder auch guten Freunden gegenüber zu öffnen. Diese Ehrlichkeit wird so gut wie immer auf Verständnis treffen, weil jeder Mensch schlechte Phasen kennt, auch wenn ein Burnout im Studium am Ende natürlich etwas deutlich Ernsteres ist als eine schlechte Phase.
Das ist jetzt wichtig:
- Friss deine Probleme nicht in dich hinein
- Ehrlichkeit
- Öffne dich deinen Mitmenschen
- Sprich über deine Probleme
Unterschiede zu Depressionen
Zwischen einem Burnout im Studium und Depressionen gibt es Unterschiede, obwohl sich die Symptome überschneiden und beide Zustände miteinander verbunden sein können. Da beide Zustände ernst zu nehmen sind, solltest du dir zur Sicherheit eine genaue Diagnose bei einem Psychologen einholen, damit die Behandlung bestimmt werden kann. Die folgende Tabelle zeigt einige Schlüsselunterschiede zwischen Depressionen und einem Burnout im Studium.
Burnout im Studium | Depressionen | |
Ursprung | Reaktion auf langanhaltenden Stress und Überforderung im akademischen Kontext. | Psychische Erkrankung, die durch genetische Prädisposition, biochemisches Ungleichgewicht und psychosoziale Faktoren verursacht werden kann. |
Fokus | Liegt auf dem Gefühl der Erschöpfung und dem Verlust von Motivation und Sinnhaftigkeit, spezifisch im Studium. | Betreffen das allgemeine Lebensgefühl und sind nicht auf eine spezifische Situation wie das Studium beschränkt. |
Symptome | • Emotionale Erschöpfung • Zynismus • Gefühl der reduzierten persönlichen Leistungsfähigkeit |
• Tiefe Traurigkeit • Interessenverlust an fast allen Aktivitäten • Schlafstörungen • Energieverlust • Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld • Konzentrationsprobleme • Gedanken an den Tod oder Suizid |
Behandlung |
• Gesünderen Lebensstil fördern |
• Psychotherapie • Medikation • Gegebenenfalls stationäre Behandlung |
Verlauf | Kann sich verbessern, wenn die spezifischen Stressfaktoren adressiert und verändert werden. | Können chronisch sein oder wiederkehren und erfordern oft eine langfristige Behandlungsstrategie, um Rückfälle zu verhindern. |
Häufig gestellte Fragen
Die Symptome von einem Burnout im Studium umfassen emotionale Erschöpfung, ein Gefühl der Distanzierung oder Zynismus gegenüber der Arbeit oder dem Studium, und ein Gefühl verminderter persönlicher Leistungsfähigkeit. Zusätzlich können bei einem Burnout im Studium Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme auftreten.
Durch langanhaltenden Stress und Überforderung im Studium kann auch bei Studierenden Burnout auftreten. Burnout im Studium äußert sich in Symptomen wie chronischer Erschöpfung, verminderter Leistungsfähigkeit und Motivation, sowie einem Gefühl der Entfremdung von studienbezogenen Aktivitäten.
Ja, es gibt Unterschiede zwischen Burnout und Depression. Burnout ist spezifisch auf Überlastung und anhaltende Erschöpfung im beruflichen oder akademischen Kontext bezogen, während Depression eine breitere psychische Störung ist, die durch anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust und eine Reihe physischer Symptome gekennzeichnet ist. Allerdings kann es passieren, dass sich ein anhaltender Burnout mit schon fast chronischem Stress in eine Depression verwandelt.
Zur Bewältigung von einem Burnout im Studium gehören Strategien wie verbessertes Zeitmanagement, das Setzen realistischer Ziele, regelmäßige Pausen und Erholungszeiten, sowie die Pflege sozialer Kontakte und die Inanspruchnahme psychologischer Beratungsangebote. Wichtig sind auch Maßnahmen zur Stressreduktion wie Sport, Entspannungstechniken und eine ausgewogene Ernährung.
Um einem Burnout im Studium vorzubeugen, ist es wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Studium, Freizeit und sozialen Aktivitäten zu finden, erreichbare Ziele zu setzen und regelmäßig Pausen einzulegen. Die Nutzung von Zeitmanagement-Techniken, der Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzes und die Entwicklung effektiver Stressbewältigungsstrategien spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle.