Bei wissenschaftlichen Arbeiten ist es das A und O, dass eine Nachforschung genau das umfasst, was Gegenstand der Arbeit sein soll und die Ergebnisse der Untersuchungen dazu präzise Nachweise liefern. Diese Bedingung wissenschaftlicher Forschungsarbeit wird unter anderem durch die Kriterien der internen und der externen Validität überprüft. Vor allem die interne Validität spielt für die Aussagekraft der wissenschaftlichen Untersuchung eine ganz entscheidende Rolle.
Definition: Interne Validität
Die Validität ist neben der Objektivität und der Reliabilität eines der drei Gütekriterien von wissenschaftlichem Arbeiten und der empirischen Sozialforschung. Sie wird in die interne Validität und externe Validität unterteilt. Durch die interne Validität wird der korrekte Kausalzusammenhang der Untersuchung festgestellt. Grundsätzlich erfolgt die wissenschaftliche Testung dadurch, dass eine ansonsten unabhängige Variable (UV) verändert wird und die Veränderungen von Werten der abhängigen Variablen (AV) gemessen werden.
Um allerdings wirklich aussagekräftige Ergebnisse der Untersuchungen zu erhalten, ist es wichtig, dass die Werte nur auf die geplanten Veränderungen der UV zurückzuführen sind. Es ist für den Wert der Forschung also das A und O, dass eventuelle Störeinflüsse ausgeschlossen werden, die den exakten Beweis torpedieren. Die interne Validität ist das Kriterium, das einer empirischen Untersuchung ihre Beweiskraft und somit ihren Wert gibt.
Die interne Validität ist also bei allen Experimenten wichtig, die eine Variable ändern, um dann die jeweiligen Auswirkungen zu untersuchen. Sie ist für wissenschaftliches Arbeiten essentiell – denn nur dann, wenn Änderungen der abhängigen Variable eindeutig durch das Ändern der unabhängigen Variable zurückzuführen sind, kann man davon ausgehen, dass die Untersuchung unverfälscht und präzise interpretiert werden kann.
Oder anders gesagt: Je mehr Möglichkeiten es gibt, die das Ergebnis einer wissenschaftlichen Testung erklären, umso weniger Aussagekraft kann den Ergebnissen beigemessen werden. Das Ausschalten von eventuellen Störeinflüssen ist also essentiell, um eine bestmögliche interne Validität sicherzustellen.¹
Beispiel für interne Validität
Störfaktoren der internen Validität
Welche Faktoren / Situationen gefährden also die interne Validität? – Diese Frage sollten sich alle stellen, die eine wissenschaftliche Arbeit umsetzen. Denn Störfaktoren gefährden den Wert der Untersuchung, die durch den negativen Einfluss weniger Aussagekraft hat.
- Typische Störfaktoren sind unter anderem:
- falsche Auswahl der Probanden
- äußere Einflüsse, die nicht vorhersehbar und / oder nicht beherrschbar sind
- Testeffekte
- Veränderungen bei den Methoden der Messung
- statistische Effekte
- fehlende Compliance der Probanden²
Wie lassen sich diese ungünstigen Faktoren vermeiden? Zwei Beispiele sollen dies exemplarisch erläutern:
Interne Validität vs. externe Validität
Das Gütekriterium der Validität teilt sich in die interne Validität und die externe Validität auf. Externe Validität hinterfragt, ob die Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen verallgemeinert werden können. Dies macht jedoch nur dann Sinn, wenn eine wissenschaftliche Untersuchung bereits eine gute interne Validität hat. Denn dies ist die Basis für jede weitere Forschung.
Die Unterschiede noch einmal aufgelistet:
Interne Validität | Externe Validität |
bezogen auf die jeweilige Untersuchung | verfolgt die Verallgemeinerung von Testergebnissen |
beurteilt die spezielle Gültigkeit der jeweiligen Versuchsanordung | beurteilt die allgemeine Gültigkeit der Versuchsanordung |
betrachtet den kausalen Zusammenhang zwischen unabhängiger und abhängiger Variable | bezieht äußere Einflüsse besonders ein |
oft Laborexperimente | oft Feldversuche |
meist wichtigstes Kriterium | zweitrangiges Kriterium, das erst nach einem Experiment verfolgt wird |
Häufig gestellte Fragen
Die interne und externe Validität zählt zu den Hauptgütekriterien, nach denen wissenschaftliche Arbeiten beurteilt werden. Durch die interne Form der Validität wird sichergestellt, dass der Inhalt der Untersuchung den kausalen Zusammenhang zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen widerspiegelt.
Die interne Form der Validität begutachtet den Kausalzusammenhang der Forschung. Die externe Validität ist dann gegeben, wenn sich die Ergebnisse der jeweiligen Forschung bezüglich Konstrukt und Kriterien der Untersuchung auch auf andere Gegebenheiten außerhalb der eigentlichen Arbeit übertragen lassen.
Kern einer wissenschaftlichen Arbeit ist es zu beweisen, wie sich eine Variable in Abhängigkeit einer veränderten Ausgangssituation ändert. Der Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung wird eindeutig nachgewiesen – und das Ziel der Arbeit erfüllt.
Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die den Grad der internen Validität und damit auch die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit beeinflussen. Dazu zählen vor allem die Sorgfalt bei der Auswahl von Probandinnen und Probanden, falsche Antworten oder äußere Einflüsse, die nicht beherrschbar sind.
Natürlich – denn Reliabilität kennzeichnet die Zuverlässigkeit von Forschungsergebnissen. Und desto besser die interne Validität gegeben ist, umso besser sind Tests und deren Ergebnisse auch reproduzierbar.
Quellen
¹ Prof. Dr. Rey, Günter Daniel: Validität, in: Methoden der Entwicklungspsychologie, o.D., [online] http://www.methoden-psychologie.de/validitaet_experiment.html (22.08.2022)
² TU Dresden: Interne Validität, in: TU Dresden, 10.02.2017, [online] https://versuch.file2.wcms.tu-dresden.de/w/index.php/Interne_Validit%C3%A4t (22.08.2022)
³ TU Dresden: Externe Validität, in: TU Dresden, 10.02.2017, [online] https://methpsy.elearning.psych.tu-dresden.de/mediawiki/index.php/Externe_Validit%C3%A4t (22.08.2022)