Inhaltsverzeichnis
- 1 Methodik „einfach erklärt“
- 2 Definition: Methodik
- 3 Methodik: Allgemeiner Überblick
- 4 Geeignete Methoden nach Fachbereichen
- 5 In 4 Schritten deine Methodik finden
- 6 Die Methodik schreiben in deiner wissenschaftlichen Arbeit
- 7 Die wichtigsten Methoden für deine Methodik
- 8 Fazit zur Methodik
- 9 Häufig gestellte Fragen
Erst durch Forschung wird eine wissenschaftliche Arbeit auch wirklich wissenschaftlich. Um diese Forschung zielführend, valide und zuverlässig zu gestalten, ist die Methodik von essenzieller Bedeutung. Sobald du einen ersten Entwurf deiner Forschungsfrage verfasst hast, ist es wichtig, dass du dich mit der Methodik befasst, mit der du deine Forschungsfrage beantworten möchtest.
Definition: Methodik
Als Methodik bezeichnet man im Zusammenhang mit einer wissenschaftlichen Arbeit die Gesamtheit aller wissenschaftlichen Vorgänge, die mit der Suche nach neuen Erkenntnissen und der Beantwortung der vorangestellten Forschungsfrage zusammenhängen.
In wissenschaftlichen Arbeiten sollte auf die Einleitung und den theoretischen Rahmen ein sogenannter Methodikteil folgen. Darin werden die Methoden dargelegt, die der Verfasser der Arbeit genutzt hat, um seine Forschungsfrage zu beantworten. Das ist vor allem für die Transparenz und Reliabilität der wissenschaftlichen Arbeit wichtig: Die Leser sollen das Vorgehen nachvollziehen können, sodass sie, wenn sie die gleiche Methodik verwenden, auch zu einem ähnlichen Ergebnis kommen.
Methodik: Allgemeiner Überblick
Für gewöhnlich werden zwei Formen der Methodik unterschieden:
Welche Wahl du triffst, hängt vorwiegend von deiner Forschungsfrage und deinem Forschungskonzept ab.
Qualitative Methodik
Qualitative Methodik ist ein Ansatz in der Forschung, der darauf abzielt, tieferes Verständnis und Einblicke in soziale Phänomene, menschliches Verhalten und komplexe Zusammenhänge zu gewinnen, sowie Hypothesen aufzustellen. Im Gegensatz zur quantitativen Methodik, die sich auf numerische Daten und statistische Analysen konzentriert, geht die qualitative Methodik über Zahlen hinaus und betont die Bedeutung von Beschreibungen, Interpretationen und subjektiven Erfahrungen.
In diesen Bereichen empfehlen sich beispielsweise qualitative Forschungsarten:
- Sozialwissenschaften
- Psychologie
- Anthropologie
- Bildungswissenschaften
Vorteile | Nachteile |
Möglichkeit zur Entdeckung neuer Aspekte | Zeit- und kostenintensiv |
Hohe Flexibilität | Hoher Aufwand bei der Auswertung der Daten |
Möglichkeit zur direkten Nachfrage | Abhängigkeit von bestimmten Teilnehmern |
Qualitative Forschungsmethoden
Es gibt eine ganze Reihe an qualitativen Interviewformen:
Experteninterviews
Bei Experteninterviews werden gezielt Fachleute auf einem bestimmten Gebiet befragt, um deren Fachwissen, Einschätzungen und Meinungen zu einem spezifischen Thema zu erlangen, nach der Experteninterview Auswertung.
Unstrukturiertes Interview
Das unstrukturierte Interview ist eine qualitative Interviewform, bei der es keine vordefinierten Fragen oder ein festes Interviewschema gibt. Stattdessen wird ein offener Rahmen geschaffen, in dem die Teilnehmer ihre Ansichten, Erfahrungen und Perspektiven frei und spontan äussern können.
Narratives Interview
Das narrative Interview gehört zu den unstrukturierten Interviews, bei welchem die Geschichten, Erzählungen und individuellen Lebenserfahrungen der Teilnehmer im Vordergrund stehen. Die Teilnehmer werden ermutigt, detaillierte Geschichten zu erzählen, um ihre persönlichen Perspektiven und Bedeutungen zu offenbaren.
Semistrukturierte Interviews
Bei semistrukturierten Interviews werden vordefinierte Fragen verwendet, aber es gibt auch Raum für die Teilnehmer, ihre Antworten ausführlich zu erläutern und zusätzliche Themen einzubringen. Der Interviewleitfaden dient als flexibler Rahmen.
Problemzentriertes Interview
Das problemzentrierte Interviewist meist ein semistrukturiertes Interview, bei dem die Teilnehmer gebeten werden, ein bestimmtes Problem oder eine Herausforderung zu beschreiben, mit der sie persönlich konfrontiert sind, um Informationen über die Art des Problems, die Hintergründe, die Auswirkungen und die Bewältigungsstrategien zu sammeln.
Qualitative Beobachtungen
Qualitative Beobachtungen beinhalten die systematische Beobachtung und Dokumentation von Verhaltensweisen, Interaktionen und sozialen Prozessen in natürlichen Umgebungen, um Einblicke in das Verhalten und die Dynamik der beobachteten Personen oder Gruppen zu gewinnen.
Teilnehmende Beobachtung
Die teilnehmende Beobachtung ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der der Forschende aktiv in die untersuchte Gruppe oder das soziale Umfeld eintaucht und als Teilnehmer agiert, während er gleichzeitig Beobachtungen durchführt.
Qualitative Umfragen mit offenen Fragen
Bei qualitativen Umfragen werden den Teilnehmern offene Fragen gestellt, um ihre individuellen Ansichten, Einstellungen und Meinungen zu erfassen und eine tiefergehende Analyse zu ermöglichen.
Die Literaturrecherche beinhaltet das systematische Sammeln und Auswerten von bestehenden wissenschaftlichen Quellen und Veröffentlichungen zu einem bestimmten Thema, um ein umfassendes Verständnis des aktuellen Forschungsstandes zu erlangen. Achte hierbei auf die Quellenkritik, also darauf, ob die Quelle vertrauenswürdig ist.
Bei qualitativen Inhaltsanalysen werden Texte, Dokumente oder andere Medien auf bestimmte Merkmale und Muster untersucht, um Bedeutungen, Themen und Zusammenhänge zu identifizieren und zu interpretieren.
Bei einer Gruppendiskussion kommen mehrere Teilnehmer zusammen, um in einer moderierten Diskussion über ein bestimmtes Thema ihre Ansichten, Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen.
Experimente
Experimente in der qualitativen Forschung umfassen das gezielte Schaffen von Situationen oder Bedingungen, um bestimmte Verhaltensweisen, Reaktionen oder Prozesse zu untersuchen und zu verstehen.
Fallstudien sind detaillierte Untersuchungen einzelner Fälle, sei es Personen, Gruppen oder Organisationen, um ein umfassendes Verständnis ihrer Eigenschaften, Kontexte und Zusammenhänge zu erlangen.
Die Nutzwertanalyse ist eine Methode zur Bewertung und Vergleich von Alternativen oder Optionen anhand verschiedener Kriterien, um Entscheidungen zu treffen und den Nutzen oder Wert der jeweiligen Optionen zu ermitteln.
Die Diskursanalyse untersucht sprachliche und textuelle Ausdrucksformen, um Muster, Bedeutungen und soziale Konstruktionen in Diskursen und Kommunikationsprozessen zu analysieren und zu interpretieren.
Die Metaanalyse ist eine Methode, bei der mehrere Studien zu einem bestimmten Thema zusammengefasst und statistisch analysiert werden, um übergeordnete Muster und Effekte zu identifizieren und Schlussfolgerungen auf einer breiteren Basis zu ziehen.
Quantitative Methode
Die quantitative Methodik ist ein Ansatz in der Forschung, der auf die systematische Sammlung und Analyse von numerischen Daten abzielt. Sie verwendet statistische Verfahren und mathematische Modelle, um Muster, Trends und Beziehungen in den Daten zu identifizieren und zu interpretieren.
In diesen Bereichen empfehlen sich beispielsweise quantitative Forschungsmethoden:
- Sozialwissenschaften
- Naturwissenschaften
- Wirtschaftswissenschaften
Vorteile | Nachteile |
Geringer Zeit- und Kostenaufwand | Geringe Flexibilität |
Hohe Objektivität und Validität | Keine Auseinandersetzung mit den Ursachen |
Genaue Messbarkeit der Ergebnisse | Zusätzliche neue Erkenntnisgewinne werden vernachlässigt |
Quantitative Forschungsmethoden
Experimente sind eine Methode zur Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen variablen Faktoren. Die Forschenden manipulieren eine unabhängige Variable, während sie die abhängige Variable messen, um den Einfluss der unabhängigen Variable auf die abhängige Variable quantitativ zu erfassen. Statistische Analysen werden verwendet, um die Signifikanz des Zusammenhangs festzustellen.
Quasi-Experiment
Ein quasi-experimentelles Design ist eine Forschungsmethode, bei der die Teilnehmer nicht zufällig einer Experimental- oder Kontrollgruppe zugewiesen werden können. Es ermöglicht Forschenden dennoch, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen variablen Faktoren zu untersuchen, indem sie ähnliche Gruppen vergleichen, die sich aufgrund natürlicher Unterschiede oder Zuordnungen gebildet haben.
Feldexperiment
Ein Feldexperiment ist eine Methode der empirischen Forschung, bei der ein Experiment in einer natürlichen Umgebung oder einem realen Kontext durchgeführt wird, anstatt in einem kontrollierten Labor.
Das strukturierte Interview ist eine quantitative Interviewmethode, bei der vordefinierte Fragen in einer festgelegten Reihenfolge gestellt werden. Es bietet eine standardisierte Herangehensweise, um Daten von Teilnehmern zu sammeln und vergleichbare Informationen zu erhalten, was die statistische Analyse und Vergleichbarkeit der Antworten erleichtert.
Quantitative Beobachtungen
Bei quantitativen Beobachtungen werden Verhaltensweisen oder Ereignisse systematisch beobachtet und mithilfe vorab festgelegter Kategorien oder Skalen quantifiziert. Das Ziel ist es, objektive und zählbare Daten zu sammeln, die statistisch analysiert werden können.
Nicht teilnehmende Beobachtung
Die nicht-teilnehmende Beobachtung kann sowohl qualitativ als auch quantitativ sein. Es hängt davon ab, wie die Beobachtungsdaten gesammelt und analysiert werden.
In qualitativen Studien wird die nicht-teilnehmende Beobachtung oft verwendet, um kontextuelle Informationen und tiefe Einblicke in soziale Phänomene zu gewinnen.
Systematische Beobachtung
Die systematische Beobachtung beinhaltet die Entwicklung eines Beobachtungsplans oder -protokolls, das die zu beobachtenden Kategorien, Variablen oder Merkmale festlegt, um objektive und vergleichbare Daten zu sammeln.
Quantitative Umfragen mit geschlossenen Fragen
Bei quantitativen Umfragen mit geschlossenen Fragen werden den Teilnehmern vordefinierte Antwortoptionen vorgegeben, aus denen sie auswählen können. Die Daten werden numerisch erfasst und ermöglichen statistische Analysen wie Häufigkeitsverteilungen, Korrelationen oder Mittelwertvergleiche.
Bei quantitativen Inhaltsanalysen werden Texte, Dokumente oder andere Medien systematisch analysiert, um zählbare und numerische Daten zu extrahieren. Dies kann durch das Zählen bestimmter Wörter, Themen, Symbole oder Merkmale erfolgen, um quantitative Aussagen über den Inhalt zu treffen.
Nutzwertanalysen
Die Nutzwertanalyse ist eine Methode zur Bewertung und Vergleich von Alternativen oder Optionen anhand verschiedener Kriterien. Sie verwendet numerische Werte, um den Nutzen, den Wert oder die Priorität einzelner Optionen zu bewerten und eine Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Bei der Sekundärdatenanalyse werden bereits vorhandene Daten, die von anderen Forschern oder Organisationen gesammelt wurden, erneut analysiert. Durch die Nutzung bestehender Datenbanken oder Datensätze können Forschende zusätzliche Informationen gewinnen oder neue Zusammenhänge aufdecken.
Längsschnittstudien
Längsschnittstudien verfolgen eine Stichprobe über einen längeren Zeitraum hinweg und sammeln wiederholt Daten von den gleichen Teilnehmern. Dies ermöglicht die Untersuchung von Veränderungen, Entwicklungen oder Trends im Laufe der Zeit.
Querschnittsstudien
Bei Querschnittsstudien werden Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt erhoben, um Informationen über eine Stichprobe zu erhalten. Es werden keine Veränderungen über die Zeit verfolgt, sondern ein Momentaufnahme der Merkmale, Einstellungen oder Verhaltensweisen in einer bestimmten Population gemacht.
Wie bereits erwähnt, werden die quantitativen Forschungsmethoden statistisch analysiert. Dies umfasst verschiedene statistische Techniken und Variablen wie
- Hypothesentests,
- Varianzanalysen,
- Moderatorvariablen,
- Faktorenanalysen,
- Regressionsanalysen,
- Clusteranalysen,
- Kontrollvariablen
- und viele andere.
Geeignete Methoden nach Fachbereichen
Sozialwissenschaften
Geeignete Methoden
Hier findest du Methoden, welche sich in der empirischen Sozialforschung anwenden lassen, sowie Beispiele für deren Anwendung.
Interviews:
In der Sozialwissenschaft können Interviews eingesetzt werden, um qualitative Daten von Einzelpersonen oder Gruppen zu sammeln.
Beobachtungen:
Beobachtungen sind eine Methode, bei der das Verhalten und die Interaktionen von Menschen in bestimmten Situationen oder Umgebungen beobachtet werden.
Umfragen:
Umfragen sind eine Methode, um quantitative oder qualitative Daten von einer Stichprobe von Menschen zu sammeln.
Inhaltsanalysen:
Inhaltsanalysen beinhalten die systematische Untersuchung und Auswertung von Text-, Audio- oder Videomaterialien, um Muster, Themen oder Bedeutungen zu identifizieren.
Die Grounded Theory ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der Theorien und Konzepte aus den erhobenen Daten abgeleitet werden.
Naturwissenschaften (MINT-Fächer)
Geeignete Methoden
Hier findest du passende Methoden für den MINT-Bereich, sowie Beispiele für die Anwendung der Methoden.
Experimente:
Experimente sind eine häufig verwendete Methode in den Naturwissenschaften, um Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu untersuchen und Hypothesen zu überprüfen.
Feldstudien:
Feldstudien sind Untersuchungen, die in natürlichen Umgebungen oder realen Situationen stattfinden.
Quantitative Beobachtungen:
Quantitative Beobachtungen beinhalten die systematische Erfassung und Messung von beobachtbaren Phänomenen mit Hilfe von Zahlen und statistischen Methoden.
Eine Doppelblindstudie ist eine spezifische Art von Experiment, bei der weder die Teilnehmer noch die Forscher, die die Studie durchführen, wissen, welcher Gruppe ein bestimmtes Interventionsmittel oder Placebo verabreicht wird. Dies wird oft in klinischen Studien eingesetzt, um den Einfluss von Medikamenten oder Therapien auf Menschen zu untersuchen.
Psychologie
Geeignete Methoden
Hier findest du passende Methoden für die Anwendung in der Psychologie, sowie Beispiele dafür.
Umfragen:
In der Psychologie können Umfragen eingesetzt werden, um Informationen über Einstellungen, Meinungen, Verhalten oder andere psychologische Variablen von Menschen zu sammeln.
Strukturierte Interviews:
Strukturierte Interviews sind eine Methode, bei der standardisierte Fragen gestellt werden, um Informationen von den Teilnehmern zu erhalten. In der Psychologie könnten strukturierte Interviews verwendet werden, um bestimmte Symptome oder psychologische Merkmale zu untersuchen.
Beobachtungen:
Beobachtungen sind eine Methode, bei der das Verhalten und die Interaktionen von Menschen in bestimmten Situationen oder Umgebungen beobachtet werden. In der Psychologie könnten Beobachtungen verwendet werden, um das Verhalten von Kindern in sozialen Interaktionen oder die Reaktionen von Menschen auf bestimmte Reize zu untersuchen.
Experimente:
Experimente sind eine häufig verwendete Methode in der Psychologie, um Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Variablen zu untersuchen.
Bildungswissenschaften
Geeignete Methoden
Hier findest du Methoden, die sich in der Pädagogik anwenden lassen, sowie Beispiele dafür. Diese Methoden sind allerdings eher für den Unterricht und dessen Vorbereitung gedacht und weniger für das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten.
Die methodische Analyse wird in den Bildungswissenschaften verwendet, um verschiedene Lehr- und Lernmethoden zu untersuchen und deren Eignung für bestimmte Bildungsziele zu bewerten.
Die didaktische Analyse bezieht sich auf die Untersuchung der didaktischen Aspekte des Lernens und der Lehre.
Die Sachanalyse bezieht sich auf die Untersuchung des Inhalts oder Fachgebiets, das in einer Bildungseinrichtung gelehrt wird.
Die Bedingungsanalyse bezieht sich auf die Untersuchung der Lernbedingungen und der Einflussfaktoren auf den Lernprozess.
Unterrichtsentwürfe sind detaillierte Pläne für den Unterrichtsablauf und die Lehrmethoden, die in einer Unterrichtseinheit verwendet werden.
Wirtschaftswissenschaften
Geeignete Methoden
Im Folgenden findest du Methoden, welche du in der Wirtschaft anwenden kannst, sowie Beispiele für diese Methoden in diesem Bereich.
Die GAP-Analyse wird in den Wirtschaftswissenschaften verwendet, um den Unterschied zwischen dem aktuellen Zustand eines Unternehmens oder Marktes und dem angestrebten Zielzustand zu identifizieren.
Die Zielgruppenanalyse bezieht sich auf die Identifizierung und Untersuchung der Zielgruppe oder der potenziellen Kunden eines Produkts oder einer Dienstleistung.
Die Ansoff-Matrix ist ein Instrument zur Entwicklung von Wachstumsstrategien für Unternehmen. Sie unterscheidet zwischen Marktdurchdringung, Produktentwicklung, Marktentwicklung und Diversifikation.
Porter’s Five Forces ist ein Framework zur Analyse der Wettbewerbsintensität in einer Branche. Es untersucht die Auswirkungen von Wettbewerbern, Lieferanten, Kunden, potenziellen neuen Marktteilnehmern und Ersatzprodukten.
Die BCG-Matrix wird zur Portfolioanalyse von Geschäftseinheiten oder Produkten verwendet und teilt sie in Fragezeichen, Stars, Cash Cows und Poor Dogs ein.
Der Value Proposition Canvas ist ein Werkzeug zur Entwicklung und Analyse des Wertangebots eines Unternehmens.
Die PESTEL-Analyse bezieht sich auf die Untersuchung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, technologischen, ökologischen und rechtlichen Einflussfaktoren auf ein Unternehmen oder einen Markt.
Die Balanced Scorecard ist ein Instrument zur ganzheitlichen Messung und Steuerung der Leistung eines Unternehmens. Sie umfasst finanzielle, Kunden-, interne Prozess- und Lern- und Entwicklungsperspektiven.
Das Sender-Empfänger-Modell ist ein Kommunikationsmodell, das den Übertragungsprozess von Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger beschreibt.
Das Business Model Canvas ist ein Werkzeug zur Entwicklung, Darstellung und Analyse von Geschäftsmodellen.
Die ABC-Analyse wird verwendet, um Elemente nach ihrer Wertigkeit oder Bedeutung zu klassifizieren und zu priorisieren.
Benchmarking bezieht sich auf den Vergleich der Leistung, Praktiken oder Prozesse eines Unternehmens mit den Besten der Branche.
Die SWOT-Analyse untersucht die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens oder Projekts.
In 4 Schritten deine Methodik finden
Die Methodik einer wissenschaftlichen Arbeit stellt das Fundament für die Resultate der Forschung dar. Sie sollte sich daher vor allem nach deiner Forschungsfrage richten.
1. Schritt: Überblick über Methodik verschaffen
Dieser Schritt ist bereits geschehen. Durch die bisherigen Erklärungen in diesem Artikel hast du dir einen Überblick darüber verschaffen können, was Methodik bedeutet und welche verschiedenen Vorgehensweisen sie umfasst. Für dich geht es jetzt darum, festzulegen, welche dieser Vorgehensweisen für dich geeignet ist. Setze dich ausserdem mit dem Konzept der Operationalisierung auseinander.
2. Schritt: Qualitatives oder quantitatives Vorgehen
Zunächst musst du entscheiden, ob du qualitativ oder quantitativ vorgehen möchtest. Diese Wahl orientiert sich vor allem daran, was besser zu deiner Forschungsfrage passt, aber auch an deinen Fähigkeiten solltest du dich orientieren. Für eine quantitative Methodik sind beispielsweise ein ausgeprägtes mathematisches Denken und Kenntnisse in der Statistik von grosser Bedeutung. Möchtest du qualitativ forschen, ist das weniger wichtig.
Quantitative Verfahren zeigen auf, wie etwas ist, während sich qualitative Forschungen mit der Frage auseinandersetzen, warum es so ist. Die beiden Methoden stehen also im Wechselspiel miteinander: Die qualitative Forschung bildet Hypothesen, die quantitative Forschung überprüft sie. Passend dazu ist es auch möglich, beide Aspekte miteinander zu kombinieren.
3. Schritt: Induktiv oder deduktiv argumentieren
Im nächsten Schritt entscheidest du, wie du deine Forschung mit deiner Theorie verbindest. Dafür stehen induktive oder deduktive Methoden zur Verfügung. Mit der deduktiven Forschung möchtest du von einer allgemeinen Hypothese auf einen Einzelfall schliessen. Du greifst also auf eine bereits bestehende Theorie zurück, die du anhand eines Beispiels belegen oder widerlegen wirst.
Die induktive Forschung geht genau entgegengesetzt vor: Durch einen Einzelfall wird eine allgemeingültige Aussage formuliert. Mithilfe von Beobachtungen und Interpretationen stellst du eine eigene Theorie auf, die von einem bestimmten Fall auf die Allgemeinheit schliesst.
4. Schritt: Sicherstellung der Gütekriterien
Wenn du deine Methodik festgelegt hast, musst du sicherstellen, dass die von dir geplante Forschung die Gütekriterien erfüllt. Das ist eine Reihe von Merkmalen, die die Qualität einer Forschungsarbeit gewährleisten soll. Qualitative Forschung ist weitaus subjektiver als quantitative, sodass diese beiden Formen der Methodik auf unterschiedliche Gütekriterien zurückgreifen. Ein Weg um weiter die Qualität deiner Forschung sicherzustellen ist, die Methode der Triangulation anzuwenden. In Wissenschaftsmagazinen gibt es eine Peer Review, welche die Validität der Erkenntnisse checkt, in deiner Arbeit bist du dafür persönlich verantwortlich.
Die Gütekriterien der quantitativen Forschung sind:
- Validität: Gültigkeit: die beschriebene Forschung hat tatsächlich die beschriebenen Ergebnisse hervorgebracht. Achte sowohl auf externe Validität, als auf interne Validität.
- Reliabilität: Reproduzierbarkeit durch andere Forschende
- Objektivität: Keine subjektive Einflussnahme auf die Forschung durch die Forschenden
Die Gütekriterien der qualitativen Forschung sind:
- Transparenz: Nachvollziehbarkeit durch ausführliche Dokumentierung von Arbeitsschritten und Gedankengängen
- Intersubjektivität: Angemessene Reflexion und Hinterfragung der erhobenen Daten durch den Forschenden
- Reichweite: Bei Wiederholung der Forschung entstünden ähnliche Ergebnisse
Die Methodik schreiben in deiner wissenschaftlichen Arbeit
Die Methodik ist normalerweise der Teil, indem du beschreibst, warum du dich für welche Methode entschieden hast und wie du diese durchführen möchtest. In dem Kapitel danach präsentierst du dann die Ergebnisse dieser vorher beschriebenen Methode.
Wie der Methodikteil deiner wissenschaftlichen Arbeit dargestellt werden soll, ist abhängig von den spezifischen Anforderungen deines Fachbereichs und Hochschule. Allgemeine Empfehlungen sind allerdings folgende:
-
Platzierung:
Die Methodik folgt normalerweise auf die Einleitung und den theoretischen Rahmen -
Länge:
Auch die Länge kann stark variieren, aber du kannst dich an einem groben Richtwert von 10% der Arbeit orientieren -
Sprache:
Die Methodik wird normalerweise im Präteritum oder Präsens geschrieben. Die Methodik sollte in einer klaren, präzisen und objektiven Sprache verfasst sein. Vermeide übermässig technische oder umgangssprachliche Ausdrücke. Verwende Fachterminologie, soweit dies angemessen ist, und erkläre wichtige Begriffe, die spezifisch für deine empirische Forschung sind.
Bei der Darstellung der Methodik in wissenschaftlichen Arbeiten folgt man im Allgemeinen einem standardisierten Aufbau. Hier sind einige Schritte und Empfehlungen, wie die Methodik üblicherweise in wissenschaftlichen Arbeiten präsentiert wird:
1. Forschungsdesign beschreiben
Wenn du die oberen vier Schritte bereits befolgt hast, weisst du bereits, welche Methode du wie verwenden willst. Genau das schreibst du am Anfang deines Methodikteils nieder:
- Beschreibe das allgemeine Forschungsdesign deiner Arbeit
- Gebe an, ob es sich um eine qualitative, quantitative oder eine mixed-method handelt
- Gebe an, ob bei dieser Methode induktiv oder deduktiv vorgegangen wird
- Erkläre, warum du dich für dieses Design entschieden hast und wie es zu deinen Forschungszielen passt
2. Datenquellen nennen
Nenne die Art der Datenquellen, die du verwendet hast. Das können beispielsweise Interviews, Umfragen, bei denen du Fragebögen erstellst, Experimente, Dokumentenanalysen oder Beobachtungen sein. Erkläre, warum du dich für diese spezifischen Datenquellen entschieden hast und wie sie zur Beantwortung deiner Forschungsfrage beitragen.
3. Datenerhebung erklären
Beschreibe den Ablauf der Datenerhebung. Erkläre, wie du vorgegangen bist, um die erforderlichen Daten zu sammeln. Gib an, welche Instrumente oder Protokolle du verwendet hast, um die Daten zu erfassen, z. B. Interviewleitfäden, Fragebögen oder Beobachtungsschemata.
- Bei Literaturrecherchen erklärst du, wo du diese Literatur gefunden hast (z.B. Datenbanken)
- Bei Interviews und Gruppendiskussionen erkläre ausserdem Zeit und Ort deines Interviews
4. Datenanalyse beschreiben
Erläutere die Methoden, die du zur Analyse der gesammelten Daten verwendet hast. Das können statistische Verfahren wie Regression oder t-Tests sein, qualitative Codierungs- oder Inhaltsanalysen, oder andere spezifische Methoden, die zu deiner Studie passen. Beschreibe den Prozess der Datenanalyse und erkläre, wie du zu den Ergebnissen gekommen bist. Bei Interviews erwähne ebenfalls die Transkription.
Wichtig: Du stellst hier noch keine Ergebnisse vor. Du erklärst lediglich, wie du vorgegangen bist bzw. es vorhattest.
5. Ethik und Validität
Gehe auf ethische Überlegungen ein, die bei der Durchführung der Studie berücksichtigt wurden, und erläutere, wie die Validität deiner Ergebnisse gewährleistet wurde. Bespreche Massnahmen zur Sicherung der Vertraulichkeit, Einholung von Interview Einwilligungserklärungen der Teilnehmer, Einhaltung der Transkriptionsregeln und andere ethische Aspekte deiner Forschung.
Welche Gütekriterien bei welcher Art der Forschung eingehalten werden muss, findest du weiter oben.
6. Limitationen angeben
Diskutiere die Einschränkungen und Grenzen deiner Methodik. Gib an, welche Faktoren die Ergebnisse möglicherweise beeinflusst haben könnten oder welche Schwachstellen es in deinem Vorgehen gab.
Welche Limitationen tatsächlich eingetreten sind, beschreibst du später in der Arbeit genauer. Hier gibst du eher Vermutungen an.
Die wichtigsten Methoden für deine Methodik
Für deine Forschung stehen dir zahlreiche Methoden zur Verfügung, von denen sich nicht jede für alle Hypothesen und Forschungsfelder eignet. Du solltest die Vor- und Nachteile der einzelnen Vorgehensweisen daher gut abwägen, wenn du deine Methodik festlegst.
Literaturrecherche & Inhaltsanalyse
Literaturrecherche und Inhaltsanalysen bedeuten, dass du dich vorrangig auf die Ergebnisse vorheriger Forschungen stützt, diese miteinander vergleichst und/oder gegeneinander abwägst. Bei der Inhaltsanalyse wird neben Literatur auch auf Bild-, Ton- und Videomaterial zurückgegriffen. Unterschieden wird zwischen der qualitativen Inhaltsanalyse, die sich mit Wie- und Warum-Fragestellungen beschäftigt, sowie der quantitativen Inhaltsanalyse, die sich mit Zahlen und Datenmengen auseinandersetzt.
Vorteile | Nachteile |
Geringer Aufwand | Meist kein Zugriff auf aktuelle Daten |
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit | Keine Möglichkeit zur persönlichen Nachfrage |
Keine Abhängigkeit von anderen Menschen |
Umfragen & Experteninterviews
Umfragen durchführen und Experteninterviews eignen sich gut für Arbeiten, in denen aktuelle Entwicklungen oder Geschehnisse genauer erforscht werden sollen. Als klassisches Werkzeug der Datenerhebung macht die Umfrage es möglich, sehr viele Teilnehmer in sehr kurzer Zeit zu erreichen und mithilfe konkreter Fragestellungen zu ihren Meinungen zu befragen, gerade wenn man eine Online-Umfrage erstellt. Danach kannst du die Umfrage auswerten. Aus der Analyse der Antworten werden dann allgemeine Schlussfolgerungen gezogen. Experteninterviews hingegen konzentrieren sich auf eine bestimmte Person, oft im Rahmen eines Leitfadeninterviews, die durch ihr Fachwissen helfen kann, eine Hypothese zu verifizieren oder zu widerlegen. Achte darauf, dass die Person tatsächlich ein Experte per Definition ist.
Vorteile | Nachteile |
Praxisnahe Auseinandersetzung mit komplexen Themen möglich | Abhängigkeit von anderen Personen |
Untersuchung von Themen auch ohne viel Literatur | hoher Zeit- und Rechercheaufwand |
Beobachtung & Experiment
Es gibt verschiedene Formen der Beobachtung. Möchtest du unbewusste Aspekte betrachten, sind wissenschaftliche Beobachtungen und Experimente gut für deine Forschungsarbeit geeignet. Bei Beobachtungen in der Bachelorarbeit erhebt der Forschende als aussenstehende Person relevante Daten aus einer natürlichen Situation, die vorher aufgestellten Bedingungen entspricht. In einem Experiment hingegen wird eine Situation nachgestellt, also für die Überprüfung relevanter Informationen künstlich erschaffen. Wenn das Experiment mit Menschen gerade im sozialen Kontext durchgeführt wird, werden die Teilnehmergruppen durch Randomisierung zufällig aufgeteilt.
Vorteile | Nachteile |
Keine Notwendigkeit auf die Forschung anderer zurückzugreifen | Keine Erfassung von Meinungen/Einstellungen |
Erforschung des unbewussten Verhaltens | Schwieriger Zugang zum Beobachtungsobjekt (z.B.: Kinder, Tiere) |
Anpassbare Rahmenbedingungen |
Eine Übersicht der Methoden findest du nochmal hier:
Fazit zur Methodik
Als Methodik einer wissenschaftlichen Arbeit wird das Vorgehen bezeichnet, das letztendlich zum Aufstellen oder Überprüfen einer Hypothese führt. Deine Methodik sollte sich dementsprechend danach richten, welche Forschungsfrage du beantworten möchtest. Sie wird im sogenannten Methodikteil der wissenschaftlichen Arbeit beschrieben, der direkt auf die Einleitung und den theoretischen Rahmen folgt.
Häufig gestellte Fragen
Die Methodik einer wissenschaftlichen Arbeit bezeichnet das wissenschaftliche Vorgehen, das den Forschenden zu seinen Resultaten und der Beantwortung seiner Forschungsfrage gebracht hat.
Unterschieden wird zunächst zwischen qualitativer und quantitativer Forschung. Beide Formen stellen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Für eine wissenschaftliche Arbeit stehen zahlreiche Methoden wie Umfragen, Experteninterviews, Beobachtungen, Experimente, Literaturarbeit und Fallstudien zur Verfügung.
Das sind die Schritte zum Schreibe einer guten Methodik:
- Forschungsansatz festlegen
- Ziel der Studie beschreiben
- Datenerhebung erläutern
- Stichprobe/Teilnehmer beschreiben
- Datenanalyse erklären
- Gehe auf ethische Aspekte ein
- Validität und Reliabilität diskutieren
- Limitationen identifizieren
Der Methodikteil sollte in einer wissenschaftlichen Arbeit direkt auf die Einleitung und den theoretischen Rahmen folgen.