Komma vor „und“ – Alle Regeln mit Beispielen erklärt

20.09.23 Häufige Fehler bei der Kommasetzung Lesedauer: 4min

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Die Kommasetzung ist für viele Studierende regelrecht ein Dorn im Auge und führt oftmals zu Fehlern beim wissenschaftlichen Schreiben. Häufige Fehler in der Kommasetzung können nicht nur die allgemeine Leistungsbewertung beeinträchtigen, sondern generell auch zu deutlich schlechteren Benotungen führen. Deshalb wird in diesem Beitrag die Frage geklärt, ob ein Komma vor „und“ notwendig oder überflüssig ist.

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Komma vor „und“ oder nicht?

Das alltäglich verwendete Wort „und“ ist genau genommen eine koordinierende Konjunktion, die sowohl Wörter als auch Hauptsätze oder Phrasen miteinander verbindet, die gleichrangig sind. Diese Art der Konjunktion wird hauptsächlich verwendet, um gleichrangige Elemente additiv zu verknüpfen und aufzuzählen.

Komma bei

Anfügungen am Satzende

Eingeschobene Infinitive

Erläuternde Appositionen

Eingeschobene Nebensätze

Kein Komma bei

Verbundene Infinitivsätze

Verknüpfte Nebensätze

Teilsätze mit fehlendem Subjekt

Aufzählungen

Demnach wird das Komma vor „und“ nicht gesetzt, wenn es gleichrangige Wörter oder Wortgruppen verbindet. Andererseits wird ein Komma vor „und“ gesetzt, wenn es ganze Hauptsätze oder gleichrangige Nebensätze miteinander verknüpft.

Kein Komma vor „und“

Das Komma vor „und“ ist meistens nicht erforderlich, da die Konjunktion überwiegend für Aufzählungen eingesetzt wird. Trotzdem kommt es auch vor, dass in einzelnen Fällen ein Komma vor „und“ stehen muss.

Verbundene Infinitivsätze

Wenn sich zwei Infinitive in einem Nebensatz auf den Hauptsatz beziehen, steht vor „und“ kein Komma.

Beispiele

  • Ich habe vor, morgen einkaufen zu gehen und das Auto zu waschen.
  • Sie plant, den Kuchen zu backen und die Wohnung zu putzen.

Verknüpfte Nebensätze

Wenn sich zwei Nebensätze auf den Hauptsatz beziehen, bleibt ein Komma vor „und“ ebenfalls aus.

Beispiele

  • Ich glaube, dass er morgen kommt und das Projekt vorstellt.
  • Sie hofft, dass es nicht regnet und die Party im Garten stattfinden kann.

Teilsätze mit fehlendem Subjekt

Es steht ebenfalls kein Komma vor „und“, wenn Teilsätze ohne eigenen Subjekt vorliegen. In der Regel setzt sich ein Satz aus zwei Teilsätzen zusammen, wobei jeder Teilsatz ein Verb enthält.

Beispiele

  • Ich laufe schnell und erreiche das Ziel.
  • Sie liest aufmerksam und versteht den Text.

Aufzählungen

Bei Aufzählungen innerhalb eines Satzes wird vor dem Verbindungswort „und“ auch kein Komma gesetzt.

Beispiele

  • Ich kaufe Äpfel, Birnen und Bananen.
  • Sie mag Lesen, Schreiben und Malen.

„Und“ mit Komma

Es gibt auch Einzelfälle, wo ein Komma vor „und“ gesetzt werden muss:

Anfügungen am Satzende

Wenn nach der Konjunktion „und“ noch ein ergänzendes Wort hinzukommt, dann ist ein Komma vor „und“ wichtig. Diese Ergänzungen (z.B. „und das“, „und zwar“) heben in der Regel Details hervor.

Beispiele

  • Ich liebe es, Bücher zu lesen, und zwar besonders Krimis.
  • Er hat das Projekt erfolgreich abgeschlossen, und das innerhalb der Deadline.

Eingeschobene Infinitive

Wenn unmittelbar vor „und“ ein Infinitiv mit „zu“ steht, dann ist auch hier ein Komma vor „und“ zu setzen.

Beispiele

  • Ich habe vor, meine Wohnung zu putzen, und dann ins Kino zu gehen.
  • Er plant, den Bericht zu schreiben, und es dem Chef zu zeigen.

Erläuternde Appositionen

Wenn Appositionen direkt vor „und“ stehen, muss ebenfalls ein Komma vor „und“ ergänzt werden.

Beispiele

  • Mein Freund, ein leidenschaftlicher Fotograf, und seine Schwester, eine begabte Malerin, stellen ihre Werke aus.
  • Der Ozean, unser wichtigster CO2-Speicher, und der Regenwald, die Lunge unseres Planeten, sind entscheidend für das Klima.

Eingeschobene Nebensätze

Ein Komma muss vor „und“ auch gesetzt werden, wenn unmittelbar davor ein Nebensatz steht. Derartige Nebensätze beginnen oft mit Konjunktionen wie „dass“, „weil“ oder „damit“.

Beispiele

  • Ich hoffe, dass es nicht regnet, und plane, die Party im Garten zu feiern.
  • Er sagte, dass er morgen kommt, und versprach, pünktlich zu sein.

„Und“ mit oder ohne Komma

Es gibt auch einzelne Sätze, wo du ein Komma vor „und“ setzen kannst, aber nicht musst. Meist wird das Komma dann aus ästhetischen Gründen ergänzt.

Verknüpfte Hauptsätze

Beim Verbinden von zwei oder mehreren Hauptsätzen kann ein Komma vor „und“ zur Übersichtlichkeit und Lesbarkeit gesetzt werden, muss aber nicht.

Beispiele

  • Die Daten unterstützen die Hypothese, und weitere Untersuchungen sind geplant.
  • Die Daten unterstützen die Hypothese und weitere Untersuchungen sind geplant.

Häufig gestellte Fragen

Ja, vor „und“ kann ein Komma stehen, aber es ist oft optional und abhängig vom Kontext. In bestimmten Fällen, wie bei verknüpften Hauptsätzen oder eingeschobenen Nebensätzen und Infinitivgruppen, kann oder muss ein Komma gesetzt werden.

Nein, nach „und“ kommt im Deutschen normalerweise kein Komma, es sei denn, es beginnt ein eingeschobener Nebensatz oder eine Infinitivgruppe, die selbst durch Kommas abgetrennt werden muss.

Nein, das Komma ist optional, wenn zwei Hauptsätze mit „und“ verbunden werden. Es kann gesetzt werden, muss aber nicht.

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