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Spätestens wenn es an die Bachelorarbeit oder Masterarbeit und somit ans „Eingemachte“ geht, wird man in jedem Studienfach mit einer Grundsatzentscheidung konfrontiert: Welche Zitierweise soll verwendet werden, Harvard Zitierweise (amerikanisches Zitiersystem) oder doch lieber das „deutsche“ Anmerkungssystem (klassische Fußnotenzitierweise)? Zum Teil wird die Entscheidung, ob du die Harvard Zitierweise oder ein anderes Zitiersystemen in deiner Arbeit nutzt, durch den Lehrstuhl oder den Betreuer der Arbeit getroffen, andere stellen es frei, was am besten zu tun ist.
Es scheiden sich die Geister, welche Zitierweise die beste, schönste, übersichtlichste, einfachste usw. ist. In manchen Fachdisziplinen ist eine bestimmte Zitationsvorschrift üblich und es erspart sich die Diskussion. Für die meisten anderen jedoch herrscht erst mal große Verwirrung. Doch eigentlich haben alle Zitierweisen den gleichen Sinn und Zweck, nämlich zu gewährleisten, dass fremdes Gedankengut transparent aufgezeigt und jederzeit auffindbar ist. Es handelt sich eher um unterschiedliche Darstellungsweisen.
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Definition: Harvard Zitierweise
Die Harvard Zitierweise ist ein Autor-Jahr-System, welches viel im englischsprachigen Raum verwendet wird. Bei der Harvard Zitierweise wird der Quellennachweis direkt nach dem Zitat platziert, als direkter Verweis auf das Literaturverzeichnis. Man bezeichnet dies auch als parenthetisches Zitieren und da der Nachweis direkt im Fließtext steht, wird immer ein Kurzbeleg verwendet (Autor Jahr: Seitenzahl).
Die Harvard Zitierweise kennt keine Fußnoten und besticht durch seine Einfachheit und Ökonomie. Allerdings wird dies auch zum Teil als Manko der Harvard Zitierweise gesehen, denn gerade für längere Arbeiten, die ergänzende Kommentare erfordern, empfiehlt es sich, auf ein ausführlicheres System zurückzugreifen, entweder das Fußnotensystem oder die deutsche Zitierweise, das auch Fußnoten mit Anmerkungen erlaubt.
Häufig gestellte Fragen
Die Harvard Zitierweise ist eine gängige Zitierweise für wissenschaftliches Arbeiten. Der Name kommt von der amerikanischen Elite-Universität Harvard, die diesen Stil entwickelt hat. Man nennt es auch amerikanische Zitierweise oder ein Autor-Jahr-System. Auf die Fußnoten wird bei der Harvard Zitierweise verzichtet, da die Quellenangaben direkt im Text gemacht werden.
Wie der Name schon sagt ein Autor-Jahr-System muss man bei der Harvard Zitierweise keinen vollständigen Quellennachweis im Zitat zuschreiben. Diese Angaben werden im Literaturverzeichnis aufgelistet. Anders als bei der APA Zitierweise wird bei der Harvard Zitierweise die Anmerkung über die Quelle im Text gesetzt. Man notiert den Literaturhinweis direkt an der Stelle in den Text in Klammern. Das sind sogenannte Kurzverweise, die auf Quellenangaben im Quellenverzeichnis hinweisen.
Der Unterschied bezieht sich auf die Art der Quellenangabe. Bei der deutschen Zitierweise werden die Quellen mit Fußnoten angegeben. Dagegen bei der Harvard Zitierweise werden die Quellenangaben direkt nach dem Text in Klammern geschrieben.
- Die Harvard Zitierweise ist platzsparend, da die Quellennachweise direkt im Text angegeben werden.
- Außerdem ist die Harvard Zitierweise einfach umzusetzen, weil im Zitat aus Büchern ,Zeitschriften oder Internetquellen nur die notwendigsten Angaben gemacht werden.
- Man darf auch nicht unterschätzen, dass man durch die vereinfachten Angaben viel Zeit spart.
- Die Quellenangaben im Text enthalten deutlich weniger Informationen als in der deutschen Zitierweise.
- Die Quellenangaben sind mitten im Text, auf Grund dessen lässt es sich eventuell schwieriger lesen.
- Die Harvard Zitierweise ist nicht in allen Hochschulen anerkannt.
Harvard Zitierweise: Beispiel
Um etwas Klarheit zu schaffen, was es eigentlich mit einem „Autor-Jahr-System“ bei der Harvard Zitierweise auf sich hat und was mit der Quellenangabe im Text gemeint ist, findest du hier ein nützliches Beispiel zur Hardvard Zitierweise.
Der Kurzbeleg folgt bei der Harvard Zitierweise direkt nach dem Zitat und noch vor dem abschließenden Satzzeichen:
Die Kennzeichnung des Verweises ist noch Teil des Satzes und muss auch darin eingeschlossen sein. Ein Punkt vor der Klammer würde suggerieren, dass die Angabe nicht mehr zum Zitat gehört und das ist falsch! Direkt am Satzende des Zitats wird kein Punkt gesetzt, erst nach dem Verweis.
Harvard Zitierweise im Vergleich
Im Gegensatz zum „deutschen“ bzw. klassischen Anmerkungssystem verzichtet die amerikanische Zitierweise beziehungsweise Harvard-Zitierweise auf Fußnoten. Der Quellenverweis wird bei der Harvard Zitierweise direkt nach dem Zitat in runde Klammern in den Text eingefügt und wird auch als Kurzbeleg bezeichnet (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 235). Die verkürzten Angaben verweisen direkt auf die ausführlichen Angaben im Literaturverzeichnis (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 135), daher darf auf dieses in keinem Fall verzichtet werden, falls mit der Harvard-Zitierweise gearbeitet wird.
Auf formaler Seite gibt es bei der Harvard Zitierweise verschiedene Möglichkeiten, die Quellenangabe im Text zu gestalten. Es ist allerdings wichtig, sich für eine der Formen zu entscheiden und diese konsequent beizubehalten (Vgl. bei sinngemäßen Zitaten, kein Vgl. bei wörtlichen Zitaten) (Karmasin & Ribing 2014: 121):
(Vgl.) Nachname, Jahreszahl, Seitenangabe ODER
(Vgl.) Nachname, (Jahreszahl), Seitenangabe ODER
(Vgl.) Nachname, (Jahreszahl: Seitenangabe)
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Zitierweise in unseren Beiträgen
Sicher ist es dir spätestens jetzt klar geworden, dass auch in den BachelorPrint Beiträgen die Harvard-Zitierweise verwendet wird. Am Ende jedes Beitrages findet sich ein Quellenverzeichnis, also könntest du theoretisch jederzeit nachprüfen, ob wir hier auch keinen Humbug schreiben. Das Quellenverzeichnis zur Harvard Zitierweise sieht demnach beispielsweise wie folgt aus:
Esselborn-Krumbiegel, Helga. 2002. Von der Idee zum Text – Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Franck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Die Struktur richtet sich dabei nach der Harvard Zitierweise: Name, Vorname. Jahr. Titel. Auflage. Ort: Verlag.
Video-Tutorial
In diesem Video stellt dir unsere Doktorandin Bianca in 8 Minuten die Harvard Zitierweise vor und erklärt dir auch die Unterschiede zwischen dem Harvard Zitiersystem und der deutschen Zitierweise. Erfahre im Video, welche Zitierweise sich besser für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation eignet.
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Klassische oder Harvard Zitierweise?
Um fremdes Gedankengut von dem eigenen abzugrenzen und es nachvollziehbar zu machen, wo die fremden Ideen überhaupt herkommen, muss man ordentlich zitieren. Nur was heißt das konkret? Krämer bemerkt treffend zu der Art und Weise des Zitierens: „Hier konkurrieren verschiedene Systeme, die mehr oder weniger erfolgreich das gleiche Ziel verfolgen: Der Leser soll die zitierte Quelle bei Bedarf so schnell wie möglich finden“ (2009: 147-48).
Er impliziert, dass die verschiedenen Zitierweisen, auch die Harvard Zitierweise, in der Hauptsache alle dem Zwecke der Nachprüfbarkeit dienlich sein sollen, es aber qualitative Unterschiede zwischen den Zitationssystemen geben kann, inwiefern sie als übersichtlich empfunden werden und den Lesefluss nur minimal stören.
Zitationssysteme im Überblick
Hier ein Überblick über die wichtigsten Zitationssysteme, zugeordnet zu den jeweiligen Fachbereichen, in denen sie Verwendung finden. Natürlich wird hier auch auf die Harvard Zitierweise eingegangen und im Vergleich zu anderen Systemen dargestellt.
Zitiersystem | Verwendung | Erklärung |
Harvard Zitierweise | Fast in allen Disziplinen | Autor-Jahr-System, keine Fußnoten, Kurzbelegverfahren |
APA, American Psychological Association | Sozial- und Naturwissenschaften, Psychologie | Autor-Jahr-System, keine Fußnoten, Kurzbelegverfahren www.apastyle.org |
Chicago Zitiersystem | Geschichte, Literatur, Anthropologie, Kunst | Kurzbelegverfahren, Autor-Jahr-System, als Alternative jeweils ein explizites Fußnotensystem http://www.chicagomanualofstyle.org/home.html |
MLA, Modern Language Association | Literatur- und Sprachwissenschaften | Kurzbelegverfahren, Autor-Titel-System und Fußnotensystem https://www.mla.org/MLA-Style |
CSE Council of Science Editors | Biologie und Naturwissenschaften | Kurzbelegverfahren, Verweis auf Quellen im Literaturverzeichnis durch Hochzahlen (wie bei Fußnoten), Autor & Jahr bei Bedarf im Text https://www.councilscienceeditors.org/publications/ |
DIN 1505-2 (1984), DIN 1505-3 (1995) Deutsches Normsystem |
Alle Dokumente, alle Wissenschaften | Autor-Jahr-System, keine Fußnoten, Kurzbelegverfahren |
(Kruse 2010: 116)
Im Folgenden werden die beiden wichtigsten Zitationssysteme vorgestellt, die Harvard Zitierweise bzw. das amerikanische Zitationssystem und die „deutsche“ Zitierweise, auch klassische Zitierweise genannt (per Fußnoten). Kornmeier bezeichnet die Harvard Zitierweise als die heute übliche Zitierweise, während die deutsche Zitierweise eher selten genutzt wird (vgl. 2013: 283); außerdem kann die Harvard Zitierweise in allen Fachdisziplinen verwendet werden.
Es handelt sich um die Frage: Wo platziere ich den Zitatnachweis am günstigsten? Es muss entschieden werden, ob die Nachweise in Fußnoten verpackt („deutsche“ Zitierweise) oder lieber direkt in den Text integriert werden (Harvard-Zitierweise); dies wird auch so in der einschlägigen Literatur dargelegt (vgl. hierzu Theisen 2013: 166; Stickel-Wolf & Wolf 2013: 235-37; Rossig & Prätsch 2005: 130-37; Winter 2004: 88; Esselborn-Krumbiegel 2002: 146-47; Franck & Stary 2009: 192-93).
Willst du sicher gehen, dass du die Harvard Zitierweise richtig angewendet hast? Dann solltest du deine Studienarbeit vor der Abgabe durch die Plagiatsprüfung schicken.
Harvard Zitierweise vs. deutsche Zitierweise
Ein direkter Vergleich sowie ein Überblick über Vor- und Nachteile beider Hauptzitierformen, also Harvard Zitierweise und deutsche Zitierweise, soll zeigen, ob die eine tatsächlich generell besser und die andere veraltet ist oder beide ihre Berechtigung haben. Winter liefert einen schönen Überblick der wichtigsten Merkmale beider Zitierweisen: (Winter 2004: 89)
Ein erster Vergleich von Harvard Zitierweise und deutschem Zitiersystem zeigt mit Blick auf die Tabelle recht deutlich, dass die amerikanische Zitierweise/Harvard-Zitierweise schneller und einfacher umzusetzen ist. Statt mehrerer Varianten in der Fußnoten-Zitierweise ist diese recht übersichtlich und suggeriert. Kornmeier meint zudem: „Der Kurzbeleg ist einfacher und verbraucht weniger Platz als die Zitierweise per Fußnote“ (2013: 283).
Gerade wenn viel zitiert wird, nehmen die Fußnoten mit reinen Literaturnachweisen viel Platz ein, wegen der formalen Absetzung vom Rest des Textes. Auch Krämer proklamiert, er selbst bevorzuge das Harvard-System, denn „das spart Fußnoten und Schreiberei, und stört nur minimal den Lesefluss“ (2009: 148).
Allerdings, wie schon zuvor betont, handelt es sich hier fast schon um eine Glaubensfrage. Gegenstimmen werden laut, die Kritik an der Harvard-Zitierweise üben. Der Lesefluss werde permanent dadurch unterbrochen und gestört, da die Quelleninformationen nicht zum Text selbst gehörten und auch nicht zu der gedanklichen Nachvollziehbarkeit beitrügen (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 136).
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Vor- und Nachteile der Harvard-Zitierweise & Fußnotenzitierweise
Harvard Zitierweise | Fußnotenzitierweise | |
Vorteile | - Einfach umzusetzen, keine Fußnotenerstellung für Quellenangaben nötig (vgl. Krämer 2009: 148) - Keine „doppelten“ Vollbelege, die Kurzbelege im Text verweisen direkt auf das Literaturverzeichnis (vgl. Franck & Stary 2009: 193) - Platzsparender als Fußnotenzitierweise (vgl. Kornmeier 2013: 283) - Keine Fußnoten, verleitet nicht dazu, neben Literaturverweisen auch Textteile in Fußnoten auszulagern, die eventuell interessant, aber nicht wichtig sind (vgl. Kornmeier 2013: 283) - Weniger Arbeitsaufwand als die Fußnotenerstellung, auch mit simplen Textverarbeitungsprogrammen möglich (Stickel-Wolf & Wolf 2013: 235) |
- Jede Quelle wird bei Ersterwähnung als Vollbeleg angeführt und kann somit unmissverständlich identifiziert und zugeordnet werden (vgl. Krämer 2009: 149). - Erlaubt, Gedanken aus dem Text in Fußnoten auszulagern, z. B. Anmerkungen, Verweise auf weiterführende Literatur, Beispiele (vgl. Kruse 2010: 119) - Erlaubt eine genauere Beschreibung der Quellen, insbesondere nicht wissenschaftliche Texte wie z. B. Gerichtsurteile, Archivmaterial etc. (vgl. Kruse 2010: 118) - Die Quellen können schneller und besser eingeschätzt werden, ohne einen Blick ins Literaturverzeichnis zu werfen (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 133). |
Nachteile | - Zu wenig Informationen, der Kurzbeleg ist nur begrenzt aussagefähig (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 135) - Nur für wissenschaftliche Quellen gedacht, da es keine genauere Beschreibung der Quellen erlaubt (vgl. Kruse 2010: 118) - Keine ergänzenden Kommentare in Kurzbelegen möglich, da diese den Text fragmentieren würden (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 235) |
- Schwieriger zu handhaben, da Fußnoten erstellt und formatiert werden müssen (vgl. Winter 2004: 88) - Da in akademischen Abschlussarbeiten ein Literaturverzeichnis erforderlich ist, entfällt die dringende Notwendigkeit der Vollbelege in Fußnoten (vgl. Krämer 2009: 150) - Eine Übermenge an hinweistragenden Fußnoten (Anmerkungen, weiterführende Literaturverweise etc.) zusätzlich zu den Literaturverweisen stört den Lesefluss (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 236). |
Geeignet für | Besonders gut für kürzere Arbeiten, z. B. Seminararbeiten, Projektanträge etc. (vgl. Winter 2004: 88) | Gut für umfassendere Arbeiten, wenn Anmerkungen erforderlich sind und eine große Anzahl von Quellen verarbeitet wird (vgl. Theisen 2013: 167), z. B. Abschlussarbeiten, Doktorarbeiten |
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Vorteile beider Zitierweisen nutzen
In der Praxis findet sich tatsächlich oftmals eine Kombination aus beiden obigen Zitierweisen: Im Text wird durchweg nach der Harvard Zitierweise zitiert, das heißt, die zitierte Literatur wird in Klammern in kurzer Zitationsweise als direkter Verweis zum Literaturverzeichnis hinter das Zitat gesetzt. Fußnoten werden verwendet (auch wenn Harvard diese nicht kennt), um zusätzliche Anmerkungen zu machen. Zwar wird dies von Theisen als „unschöne ‚Mischung‘ aus den beiden Nachweistechniken“ (2013: 166) bezeichnet, aber rein aus praktischer Sicht hat es viele Vorzüge.
- Zum einen werden in Abschluss- und Seminararbeiten Literaturverzeichnisse gefordert und die Verwendung der Harvard Zitierweise im Text gestaltet sich daher als ökonomisch, denn im Literaturverzeichnis werden nur jene Quellen aufgeführt, die auch zitiert wurden.
- Sollte es bei längeren Arbeiten wie der Bachelorarbeit oder Masterarbeit nötig sein, Anmerkungen bzw. weiterführende Hinweise, weitere Beispiele etc. zu geben, dann können dafür Fußnoten genutzt werden, da dies im Text natürlich nicht möglich ist.
- Es kann trotzdem nach der Harvard-Methode zitiert werden.
- Für den Leser ist es übersichtlicher, beziehungsweise reine Literaturnachweise (im Text) sind von zusätzlichen Anmerkungen (in Fußnoten) klar getrennt.
- Fußnoten erfordern immer vom Leser, von einer bestimmten Textstelle ans Seitenende und zurück zu springen; hier kann er es in der Erwartungshaltung tun, eine Anmerkung zu finden. Beim Fußnotensystem findet sich eher ein gemischtes Durcheinander aus Zitatnachweisen und Anmerkungen.
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Empfehlung: Die Harvard Zitierweise kann durch Fußnoten erweitert werden, die zusätzliche Anmerkungen erlauben, falls diese bei längeren Arbeiten nötig sind. Hier gilt allerdings, dass Fußnoten ganz ausschließlich für Bemerkungen und nicht für Zitate verwendet werden sollen. Auch sollte man mit Anmerkungen immer sparsam umgehen und du solltest keine „Schlachten“ in Fußnoten führen (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 236).
Unbedingt zu beachten: Egal für welche Zitierform du dich entscheidest, diese Form muss immer konsequent durchgehalten werden! Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Zitierregeln, sondern nur verschiedene Systeme, die unterschiedlich organisiert sind. Versink also nicht im Chaos, sondern bleib innerhalb eines Systems und halten dich akribisch daran. Dann zitierst du richtig.
Zusammenfassung
- Es gibt verschiedene Zitierweisen, die in eigens entwickelten Handbüchern beschrieben sind, um Regeln und Ausnahmen darzulegen.
- Alle Systeme haben den gleichen Zweck: Fremdes Gedankengut im Text zu kennzeichnen und nachprüfbar zu machen, das heißt, sie verleihen der Arbeit die wissenschaftliche Transparenz.
- Nicht jedes System eignet sich für jeden Fachbereich und wenn der jeweilige Lehrstuhl ein bestimmtes System vorschreibt, sollte man sich strikt daran halten.
- Das ideale oder perfekte System gibt es nicht; im Kern werden die gleichen Informationen unterschiedlich dargestellt und oft ist es persönliche Präferenz, für welches System man sich entscheidet.
- Das Harvard-System platziert den Literaturnachweis direkt im Text nach dem Zitat (kurz und prägnant) und verweist direkt auf das Literaturverzeichnis, während das Anmerkungssystem alle Nachweise in Fußnoten auslagert und insgesamt ausführlicher ist.
- Als Empfehlung: von den Vorteilen beider Systeme profitieren und sämtliche Literaturnachweise gleich in den Text einbetten (nach Harvard) und Fußnoten ausschließlich für zusätzliche Bemerkungen nutzen.
Quellennachweise
Esselborn-Krumbiegel, Helga. 2002. Von der Idee zum Text – Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Franck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8. Aufl. Wien: Facultas.
Krämer, Walter. 2009. Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? 3. Aufl. Frankfurt: Campus.
Kornmeier, Martin. 2013. Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht – für Bachelor, Master und Dissertation. 6. Aufl. Bern: Haupt.
Kruse, Otto. 2010. Lesen und Schreiben – Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.
Rossig, Wolfram E. & Joachim Prätsch. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten. 5. Aufl. Weyhe: PRINT-TEC.
Stickel-Wolf, Christine & Joachim Wolf. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler.
Theisen, Manuel René. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen.
Winter, Wolfgang. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten schreiben. 2. Aufl. Frankfurt: Redline Wirtschaft.