Fußnoten können vielfältig eingesetzt werden und gehören zum wissenschaftlichen Schreiben. Doch was sind Fußnoten eigentlich? Sie heißen Fußnoten, da sie in der Fußzeile des eigentlichen Textes durch einen Querstrich abgegrenzt stehen. Dies lässt schon auf ihre Sonderstellung schließen. Obgleich nicht integraler Teil des Textes können sie diesen bereichern; eine ihrer Funktion wird im Folgenden erläutert.
Häufig gestellte Fragen
Es ist ein wichtiges Element der wissenschaftlichen Arbeit. Die Fußnote ist eine Anmerkung bzw. weitere Erklärung zu Stellen in deinem Fließtext. Sie befindet sich am Ende der jeweiligen Seite. Fußnoten werden häufig bei wissenschaftlichen Arbeiten wie Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation beim Zitieren verwendet.
Eine Fußnote kann folgende Inhalte haben:
- Kurzverweis auf die Quelle des Zitats
- Übersetzung der Textstelle
- Hinweise auf andere Literatur
- Ergänzende Informationen, die für den Text wichtig sind
Wenn du dich bspw. für die deutsche Zitierweise entscheidest musst du die Zitate in deinem Text markieren und die Kurzverweise in der Fußnote der jeweiligen Seite angeben. Die Fußnote ergänzt somit das Literaturverzeichnis und markiert eindeutig das verwendete fremde Gedankengut in deiner wissenschaftlichen Arbeit.
Darüber hinaus werden Fußnoten auch häufig dafür verwendet, um zusätzliche Informationen zum Text zu liefern wie Wortdefinitionen oder Übersetzungen.
Zunächst musst du im Text auf die Fußnote hinweisen, das machst du indem im Fließtext eine Hochzahl an das letzte Wort der betroffenen Stelle hängst. Die Hochzahlen werden fortlaufend vergeben und beziehen sich immer nur auf eine Fußnote. Die Fußnote befinden sich am Ende der selben Seite auf der auch die Textstelle ist. Je nach Zitationsstil unterscheidet sich der Verweis in der Fußnote.
Die Formatierung der Fußnoten stellt in den gängigen Textverarbeitungsprogrammen keine große Herausforderung dar. In allen gibt es Optionen die es ermöglichen Fußnoten fortlaufend nummeriert in den Text einzubauen. Das heißt auch wenn du mitten in deinem Text nachträglich eine Fußnote einbaust, musst du nich alle nachfolgenden Fußnoten händisch anpassen, sondern das Programm erledigt das automatisch.
Zu beachten ist bei Fußnoten:
- Hochzahl am Satzende = Fußnote bezieht sich auf den ganzen Satz
- Hochzahl nach einem Wort = Fußnote bezieht sich auf diesen einen Begriff
- Hochzahl am Ende eines Zitats = Fußnote bezieht sich auf das Zitat; gibt Kurzverweis an
Video-Tutorial zu Fußnoten
Lass dir von unserer Doktorandin Bianca in nur 5 Minuten die Dos & Don’ts zum Gebrauch von Fußnoten erklären.
Anleitung für Word
Schritt 1: Mit dem Cursor an gewünschte Stelle der Fußnote gehen.
Schritt 2: Die Registerkarte „Verweise“ aufrufen und auf Fußnote einfügen klicken
Schritt 3: Anmerkung verfassen, die automatisch in Fußzeile erscheint
Wie setze ich Fußnoten
Es gilt, beim Setzen der Fußnoten einige Formvorschriften zu beachten. Sie beginnen immer mit einer hochgestellten Zahl und werden durchnummeriert, über die ganze Arbeit hinweg, denn eine Nummerierung pro Seite ist veraltet (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 129). Des Weiteren werden sie von dem Text selbst durch einen waagerechten Strich abgegrenzt und haben einen einzeiligen Zeilenabstand, die Schriftgröße sollte um 2 Grad kleiner sein als im Fließtext (vgl. Wagner 2012: 162).
(adaptiert von Krämer 2009: 70)
Aber wo genau platziere ich nun meine Fußnoten in der Hausarbeit oder Facharbeit? Die Platzierung ergibt sich immer aus dem direkten Bezug. Das heißt, die hochgestellte Zahl kann hinter einem bestimmten Wort stehen, falls sich die Fußnote nur auf dieses Wort bezieht, nach einem Beisatz, nach dem Punkt eines ganzen Satzes oder am Ende des letzten Satzes eines ganzen Absatzes (sollte sich die Fußnote auf den ganzen Absatz beziehen) (vgl. Karmasin Ribing 2014: 118).
Zu beachten: Jede Fußnote wird als Satz aufgefasst und beginnt daher mit einem Großbuchstaben und endet mit einem Punkt! (vgl. Rossig & Prätsch 2005: 129).
Auch nützlich: Stilmittel für einen gehobenen Ausdruck
Häufig gesucht: Rhetorische Mittel
Warum Fußnoten einfügen?
Die Konzentration auf nur jene Aspekte, die von der Forschungsfrage diktiert werden, bringt selbstverständlich mit sich, dass Themen so eingegrenzt werden müssen, dass man ein Thema nur aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet. Um auf diesen Umstand hinzuweisen (und auch zu zeigen, dass man nichts unterschlagen, sondern bewusst eine bestimmte Auswahl getroffen hat), kann man Anmerkungen in Fußnoten der Hausarbeit, Facharbeit oder Bachelorarbeit verpacken.
Hierbei ist zu beachten, dass jede Anmerkung „inhaltlich zwar eine Ergänzung zum Text darstellt, nicht aber zum Verständnis des Textes zwingend erforderlich sein darf“ (Theisen 2013: 186). Das heißt, dass der Text auch ohne den Zusatz der Anmerkungen gelesen werden kann und dort nichts ausgelagert wird, was entweder zum Textverständnis nötig wäre oder aber nur Zusatzwissen ohne Mehrwert darstellt.
Fußnoten als Anmerkungen sind also anzuwenden, „wenn notwendige Einfügungen oder erwähnenswerte Informationen den logischen Gedankenfluss der Darlegungen beeinträchtigen würden“ (Wagner 2012: 162). Konkret können diese Einfügungen verschiedener Art sein, Theisen unterscheidet drei Typen von Anmerkungen.
Auch gesucht: Facharbeit drucken und binden
Drei Typen von Fußnoten
1. Ergänzungen wie z. B. alternative Formulierungen, Definitionen, Literaturempfehlungen, Übersetzungen
2. Erklärungen z. B. einer im Text genannten Formel
3. Querverweise, die den Leser auf eine andere Stelle in der eigenen Arbeit verweisen, damit dieser die Zusammenhänge erkennen kann (vgl. 2013: 186)
Beispiel: Fußnoten im Einsatz
Sparsamer Einsatz von Fußnoten
Natürlich werden hier auch kritische Stimmen laut, die den Gebrauch von Fußnoten in der Facharbeit, Hausarbeit oder Bachelorarbeit nicht befürworten. So bemerkt Krämer Folgendes: „Fußnoten sind in der Regel für eine wissenschaftliche Arbeit so nötig wie ein Kropf. […] So wie heute in vielen Arbeiten missbraucht sind Fußnoten oft nur eine bequeme Müllkippe für unreife Gedanken, überflüssige Anmerkungen und redundante Besserwisserei und ein stilistisches Brechmittel noch dazu“ (2009: 72).
Außerdem sollte man die Anmerkungen nicht nutzen, um sämtliche Vorüberlegungen auszubreiten (schließlich gab es einen Grund, weshalb sie verworfen wurden), denn sie sollten nur verwendet werden, wenn sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen (vgl. Harnack 1906 zitiert in Theisen 2013: 187). Dann können solche Anmerkungen durchaus sinnvoll sein und du kannst zeigen, dass du alle Möglichkeiten auslotest und deine Themenwahl sowie die Selektion, die du vorgenommen hast, noch zusätzlich untermauern.
Also gibt es keinen Grund, ganz davor zurückzuschrecken, Anmerkungen in Form von Fußnoten mit einzuflechten – beispielsweise, um einen Begriff genauer zu definieren oder um Hinweise auf weiterführende Literatur zu geben (Der interessierte Leser kann Näheres im folgenden Werk nachlesen …).
Natürlich sollte der (großzügige) Gebrauch von Fußnoten in Facharbeiten oder Hausarbeiten nie als Kompetenzbeweis dienen, um „einer Arbeit erst den rechten Wissenschaftsgeruch [zu verleihen]“ (Krämer 2009: 71). Vielmehr soll der Einsatz von Fußnoten gezielt erfolgen und von der Abwägung begleitet werden: Ist diese Anmerkung wirklich noch eine Bereicherung? Denn „es stellt eine absolute Unsitte dar, wenn sich auf einer Seite nur wenige Zeilen Text finden und der Rest mit (einer) Fußnote(n) gefüllt ist“ (Stickel-Wolf & Wolf 2013: 236).
Auch nützlich: Argumentation schreiben mit Beispielen
Fazit
- Fußnoten stehen vom Text abgegrenzt in der Fußzeile, eine hochgestellte Zahl (durchgängige Nummerierung) führt den Leser an betreffender Stelle zu einer Fußnote.
- Fußnoten enthalten zusätzliche Anmerkungen, wie z. B. Definitionen, Literaturempfehlungen, und sollen zeigen, dass alle Möglichkeiten ausgelotet wurden, und die selektive Themenwahl und Themeneingrenzung untermauern.
- Fußnoten stellen eine Ergänzung dar, der Text sollte also auch ohne sie verständlich sein.
- Es sollte sparsam mit zusätzlichen Anmerkungen umgegangen werden: Der Text sollte nicht fast ausschließlich aus Fußnoten bestehen.
- Werden Fußnoten mit Anmerkungen gezielt eingefügt, stellen sie eine Bereicherung dar.
- Nie sollten Fußnoten als „Recyclinghof“ für Vorüberlegung und unreife Gedanken dienen; auch sind sie kein „Schlachtfeld“, um Spezialfragen der Arbeit zu erläutern und zu debattieren (vgl. Stickel-Wolf & Wolf 2013: 236).
Jetzt auf Facebook folgen und keinen Artikel mehr verpassen!
Quellennachweise
Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8. Aufl. Wien: Facultas.
Krämer, Walter. 2009. Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? 3. Aufl. Frankfurt: Campus.
Rossig, Wolfram E. & Joachim Prätsch. 2005. Wissenschaftliche Arbeiten. 5. Aufl. Weyhe: PRINT-TEC.
Stickel-Wolf, Christine & Joachim Wolf. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler.
Theisen, Manuel René. 2013. Wissenschaftliches Arbeiten – Erfolgreich bei Bachelor- und Masterarbeit. München: Franz Vahlen.
Wagner, Lothar. 2012. Die wissenschaftliche Abschlussarbeit – Ratgeber für effektive Arbeitsweise und inhaltliches Gestalten. 3. Aufl. Saarbrücken: Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften.