Der Essay-Aufbau – Übersicht und Erklärung

10.02.23 Anfertigen eines Essays Lesedauer: 7min

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Essay-Aufbau-Definition

Diese bestimmte Aufsatzform ähnelt vielen anderen wissenschaftlichen Arbeiten – und doch gibt es einige Besonderheiten. Du willst mit einem Essay und einer stringenten, aber persönlichen Argumentation andere Menschen dazu anregen, zu dem von dir gewählten Thema nachzudenken. Das erfordert einige Überlegungen und Vorbereitungen. Wir zeigen dir auf, wie du deinen Essay-Aufbau richtig strukturierst und spannend aufbaust.

Essay-Aufbau „einfach erklärt“

Es gibt verschiedene Arten von Essays. Wie bei Hausarbeiten bestehen sie aus Einleitung, Hauptteil und Schluss und sind ca. 5-10 Seiten lang. Es wird eine These und persönlicher Standpunkt dazu formuliert und diskutiert.

Definition: Essay-Aufbau

Mit einem Essay nutzt du eine Art Aufsatz, um dich mit einem aktuellen Thema auseinanderzusetzen – aus der Wissenschaft, der Literatur oder auch aus dem Alltag. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist also enorm, du kannst dich beispielsweise mit der Lebensqualität in großen Städten befassen oder mit den Folgen des Klimawandels. Das Besondere am Essay: Du formulierst deine persönlichen Gedanken und führst Argumente und Beispiele an, die deinen Standpunkt unterstützen. Weder eine Studie noch eine Theorie spielen hier eine Rolle. Formuliere deine Ideen und behalte das Ziel im Blick: Andere sollen über deinen Standpunkt nachdenken. Folge dabei dem Essay-Aufbau, der anderen wissenschaftlichen Arbeiten ähnlich ist.

Essay-Aufbau: Die Einleitung

Der Essay-Aufbau beginnt mit der Einleitung. Hier präsentierst du deiner Leserschaft das Thema
Folgende Fragen sollen dir dabei helfen:

  • Warum ist genau dieses Thema so wichtig?
  • Welche Meinungen werden dazu vertreten?
  • Wie sieht dein Standpunkt dazu aus?

Bedenke bitte, dass du schon mit deiner Einleitung interessieren und für dein Thema begeistern willst – ein klassischer Einleitungssatz hilft dir hier nicht weiter. Lass deiner Kreativität freien Lauf! Und du kannst persönlich und subjektiv gestalten – ein Essay dreht sich explizit um deine Meinung. In Frage kommt auch ein persönliches Erlebnis, ein prägnantes Zitat oder ein Fakt, der spannend ist und überrascht.

Wichtig:
Wenn du die Einleitung zum Schluss schreibst, fällt dir das Formulieren wahrscheinlich leichter – du steckst im Thema, hast deine Argumentation abgeschlossen und hast Klarheit zum Thema.

Essay-Aufbau: Den Hauptteil logisch strukturieren

Die nächste und umfangreichste Etappe im Essay-Aufbau ist der Hauptteil: Hier geht es um den Inhalt und die wesentlichen Argumente für deine These. Um verschiedene Gedanken sammeln und sortieren zu können, aber auch die Argumente zu formulieren, kannst du eine Mindmap nutzen. Bedenke dabei auch eventuelle Gegenargumente, die du plausibel widerlegen solltest.

Sinnvoll ist es, jedem einzelnen Argument einen eigenständigen Absatz zu widmen. So spiegelt schon der Essay-Aufbau wieder, wie viele Hauptargumente du thematisierst: Du führst dazu nicht nur das Argument an, sondern belegst es mit einem entsprechenden Beispiel. Dabei darfst du durchaus einen persönlichen Bezug herstellen, wenn du beispielsweise Fakten oder Statistiken präsentierst – oder deine eigenen Erfahrungen.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, einen Essay zu schreiben:

1. Argumentativer Essay
Hier stellst du die Argumente für und gegen deine These vor, um dann die, die deiner persönlichen Meinung entsprechen, zu unterlegen – und die Gegenargumente zu entschärfen.

2. Vergleichender Essay
Du untersuchst zwei Positionen zu einem Thema oder auch zwei Themen auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

3. Analytischer Essay
Diese Form ist sinnvoll, wenn du einen wissenschaftlichen oder einen literarischen Text hinsichtlich Wirkung, Stil oder Kontext analysieren willst.

4. Erklärender Essay
Du erläuterst mit dieser Form eines Essays eine bestimmte Situation oder einen Vorgang und stellst ihn dabei verständlich dar.

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Das Spannende ist ja, dass du im Essay explizit deine eigene Meinung thematisierst – allerdings solltest du diese auch stichhaltig begründen und stützen können. Ein sinnvoller und strukturierter Essay-Aufbau und die Einhaltung wissenschaftlicher Standards müssen bei einem Essay, genauso wie bei anderen wissenschaftlichen Arbeiten, vorliegen.

Essay-Aufbau: Der Schluss

Zum Abschluss ziehst du ein Fazit, das sich aus deiner Argumentation ableitet und deine persönliche Meinung zu deiner These und zum diskutierten Thema widerspiegelt. Das heißt jedoch nicht, dass du einfach das bereits Ausgeführte zusammenfasst – du könntest dich auf diese Weise wiederholen. Vielmehr solltest du aus deinen gewonnenen Erkenntnissen auf vergleichbare Themen schließen, Antworten auf offene Fragen oder einen Vorschlag zur Lösung herausarbeiten.

Um im Essay-Aufbau dein Fazit kenntlich zu machen, bieten sich einige Formulierungen an, wie beispielsweise:

  • Aus diesen Gründen…
  • Daraus lässt sich ableiten…
  • Daraus ergibt sich…
  • Insgesamt lässt sich sagen…1

Wie gehe ich beim Schreiben eines Essays vor?

Beim Essay-Aufbau hast du verschiedene Möglichkeiten der Strukturierung – umso wichtiger ist es, systematisch vorzugehen:

  • Zunächst solltest du recherchieren, welche Literatur zu dem von dir aufgegriffenen Thema zur Verfügung steht.
  • Auf der Grundlage deiner Recherchen legst du dich auf eine Frage fest oder formulierst eine These.
  • Nun kannst du Argumente formulieren, die diese Frage beantworten oder deine These stützen.
  • Strukturiere deine Argumente – weniger für deine Lehrkraft, sondern als roten Faden für dein Essay, um einen besseren Überblick zu bekommen.

Verknüpfungen im Essay-Aufbau

Damit deine in separaten Absätzen ausgeführten Argumente nicht einfach aneinandergereiht werden, kannst du beim Essay-Aufbau sogenannte Verknüpfungen einsetzen. Damit schaffst du einen fließenden Übergang und erleichterst deiner Leserschaft die Orientierung und das Erkennen deines roten Fadens. In Frage kommen sowohl einzelne Wörter als auch ganze Verbindungssätze.

Verbindungswörter für deinen Essay-Aufbau

Innerhalb eines Absatzes kannst du gut mit folgenden Verbindungswörtern arbeiten:

  • Zunächst einmal…
  • Darauf aufbauend…
  • Darüber hinaus…
  • Zudem…
  • Allerdings…

Verbindungssätze für deinen Essay-Aufbau

Um den nächsten Absatz mit einem neuen Argument einzuleiten, empfehlen sich Verbindungssätze, wie zum Beispiel:

  • Man sollte jedoch bedenken, dass es auch eine andere Sicht der Dinge gibt.
  • In Anbetracht der … ergibt sich jedoch durchaus eine Alternative zu dieser Meinung.
  • Darüber hinaus ist jedoch zu berücksichtigen, dass…

Aufbau des Essays und Aufbau der Hausarbeit im Vergleich

Es gibt durchaus Gemeinsamkeiten zwischen dem Essay-Aufbau und anderen wissenschaftlichen Arbeiten wie Hausarbeiten, Projektarbeiten oder Bachelorarbeiten, aber auch gravierende Unterschiede:

Gliederung

Wie bei einer wissenschaftlichen Arbeit besteht der Essay-Aufbau aus Einleitung, Hauptteilung und Schluss bzw. Fazit.

Kapitelüberschriften

Während du dir beim Essay-Aufbau über Kapitelüberschriften keine Gedanken machen, sondern Absätze und Übergänge formulieren musst, stellt sich die Situation bei anderen wissenschaftlichen Arbeiten ganz anders dar: Zu jedem Kapitel benötigst du eine Überschrift – und zwar sowohl im Fließtext als auch im Inhaltsverzeichnis.

Eingrenzung –
Themen und Länge

Auch in diesem Punkt gibt es Unterschiede: Im Essay behandelst du ein klar abgegrenztes Thema oder eine Fragestellung – und zwar in einem übersichtlichen Umfang, der in der Regel nur die Hälfte einer wissenschaftlichen Arbeit ausmacht. In anderweitigen Arbeiten legst du zwar auch ein Thema fest, aber du arbeitest in der Regel auf 15 bis 20 Seiten mehrere Fragen ab.

Argumentation

Der größte Unterschied liegt in der Form der Argumentation: Während du im Essay deine eigene Meinung formulierst und begründest, ist diese für deine wissenschaftliche Arbeit überhaupt nicht relevant. Im Gegenteil, du konzentrierst dich darauf, vorhandene oder eigene Forschungsergebnisse wiederzugeben.

Quellenangaben

In wissenschaftlichen Arbeiten ein Muss – im Essay nicht zwingend notwendig: die Verweise auf Quellen und wissenschaftliches Belegen. Greifst du jedoch auf Gedanken anderer Menschen zurück oder zitierst diese, dann solltest du das deiner Leserschaft auch vermitteln und die entsprechenden Quellen angeben.2

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Wie andere wissenschaftliche Arbeiten auch besteht ein Essay aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Für jedes deiner Argumente nutzt du einen eigenen Absatz – auf Überschriften kannst du jedoch verzichten.

Zunächst solltest du die vorhandene Literatur recherchieren, um eine These aufzustellen oder die zu diskutierende Frage zu formulieren. Auf dieser Grundlage kannst deine Argumente entwickeln und logisch strukturieren.

Neben formalen Besonderheiten liegt der größte Unterschied darin, dass du im Essay deine persönliche Meinung ausführst, um deine These zu untermauern, offene Fragen zu beantworten oder einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten.

Beim Essay-Aufbau solltest du zwischen fünf und 15 Seiten einplanen – also rund die Hälfte einer Hausarbeit.

Ja, diese Form eines Aufsatzes lässt sich argumentativ, vergleichend, analysierend oder erklärend aufbauen.

Quellen

1Universität Mainz: Wie schreibt man einen Essay, in: Blogs.uni-mainz.de, März 2015, [online] https://www.blogs.uni-mainz.de/fb02-soz-nwf/files/2015/03/Wie_schreibt_man_einen_Essay.pdf (abgerufen am 31.01.2023)

2Universität Frankfurt: Leitfaden zur Erstellung eines Essays, in: Uni-frankfurt.de, o.D., [online] https://www.uni-frankfurt.de/45023474/Leifaden___Essay.pdf (abgerufen am 31.01.2023)