Abhängig von der Art und dem Umfang wissenschaftlicher Arbeiten ist es üblich, den inhaltlichen Teil durch einen kurzen Abschnitt zu ergänzen, der persönlichere Betrachtungen beinhaltet. Diese Funktion kann sowohl ein Vorwort als auch ein Nachwort erfüllen. Wie der Name schon sagt, steht das Nachwort nach dem Fließtext und das Vorwort davor. Hier erfährst du alles, was dazu zu dem Thema wissen solltest.
Definition: Nachwort
Bei einem Nachwort handelt es sich um einen der wissenschaftlichen Arbeit beigefügten Abschnitt, der aber mit dem eigentlichen (inhaltlichen) Hauptteil keine Einheit bindet. Es enthält typischerweise Informationen und Anmerkungen, die zwar einen Bezug zur Arbeit haben, jedoch keinen eigentlichen methodischen oder inhaltlichen Zweck erfüllen.
Hierzu zählen beispielsweise Ausführungen zur persönlichen Motivation oder zur mit der Arbeit verbundenen Erwartungshaltung. Das Nachwort ist insgesamt als optionaler Bestandteil der Arbeit zu sehen.
Alle Beiträge zum Nachwort
Inhalte
Das Nachwort folgt bestimmten inhaltlichen Vorgaben, die es erfüllen muss.
Zusammenfassend solltest du die folgenden Themen darin behandeln:
- Persönliche Hintergründe und Motivation
- Anmerkungen zur Entstehung der Arbeit (Herausforderungen, Lösungsstrategien usw.)
- Welche Lerneffekte gehen aus der Arbeit hervor?
- Danksagungen an wichtige Personen (zum Beispiel Betreuer, Kommilitonen)
- Wie lief die Zusammenarbeit ab, wenn die Arbeit gemeinsam mit anderen verfasst wurde?
- Schlussfolgerungen für die zukünftige akademische Laufbahn
Folgende Themen solltest du hingegen eher vermeiden:
- Inhaltliche Ergänzungen der Arbeit
- Allzu überschwängliche Danksagungen an den Betreuer
- Neuerliche Zusammenfassung der Arbeit
Formatierung
- Ich-Form:
Es soll aus der persönlichen Perspektive gesprochen werden und eigene Gedanken geteilt werden.
- Platzierung:
Im Hinblick auf den gesamten Aufbau und die Gliederung der Arbeit sollte es hinter dem Fließtext platziert werden.
- Länge:
Das Nachwort sollte nicht mehr als eine Seite betragen und nur die wichtigsten Punkte ansprechen.
- Präzise Formulierung:
Die Gedanken sollten präzise formuliert und klar argumentiert sein. Unnötige Wiederholungen sollten dabei vermieden werden.
- Angemessener Stil:
Es sollte ein wissenschaftlicher Schreibstil gewählt werden, der zum Fachgebiet passt und einheitlich mit der restlichen Arbeit ist.
Beispiel
Im Folgenden haben wir für dich ein Nachwort ausformuliert, das dir veranschaulicht, worauf du dabei achten solltest:
Nachwort vs. Reflexion
Mit einer Reflexion ist das prüfende oder vergleichende Nachdenken gemeint. Wendest du den Begriff auf deine Abschlussarbeit an, so bedeutet die Reflexion, dass du über deine Empfindungen und Erlebnisse beim Schreiben der Arbeit berichtest. Die Reflexion dient dir selbst dazu, das Geschehene besser zu verstehen, zu prüfen, zu vergleichen und in einen größeren Kontext einzuordnen. Somit ist eine Reflexion tiefgründiger als das simple Nachdenken über einen Sachverhalt.
Du kannst am Ende deiner Arbeit ein Nachwort oder eine Reflexion schreiben. Letztere ist auch eine gute Alternative zum Nachwort, um ein separates Kapitel zu nutzen, die eigenen Forschungsergebnisse zu reflektieren. In der Reflexion lässt du die Leser daran teilhaben, wie du die Zeit empfunden hast, in welcher du deine Arbeit angefertigt oder Forschung betrieben hast. Du berichtest über deine persönliche Erfahrung und das Gelernte in dieser Phase.
Häufig gestellte Fragen
Ein Vorwort ist eine Art Einführung in die Arbeit, während das Nachwort eine Schlussbemerkung am Ende der Arbeit darstellt.
Es enthält in der Regel persönliche Beurteilungen, Anmerkungen zur Entstehung, Danksagungen und mögliche zukünftige Forschungsrichtungen.
Auch ohne das Nachwort sollte eine wissenschaftliche Arbeit in sich vollständig und stimmig sein. Auf inhaltliche Ergänzungen solltest du in diesem Abschnitt also generell verzichten.
Die Verwendung der Ich- oder Wir-Form (bei Gruppenarbeiten) sollte in wissenschaftlichen Texten grundsätzlich vermieden werden. Aber: Das Nachwort stellt gemeinsam mit dem Vorwort eine der wenigen Ausnahmen von dieser Regel dar.
Sie können beide denselben Zweck erfüllen. Sie unterscheiden sich primär durch ihre vor- oder nachgelagerte Stellung im Aufbau der wissenschaftlichen Arbeit.