Verwendest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit Fachbegriffe, die der durchschnittliche Leser wahrscheinlich nicht kennt, solltest du diese erklären, um die Verständlichkeit und den Lesefluss deiner Arbeit nicht negativ zu beeinflussen. Dazu dient ein Glossar, das du deiner Arbeit als eigenen Punkt im Aufbau und der Gliederung beifügst. Alles über das Glossar erfährst du hier.
Definition: Glossar
Als Glossar wird eine Aufstellung von Begriffen bezeichnet, denen die jeweilige Erklärung bzw. Übersetzung zugeordnet ist. Ein solches Verzeichnis kann als Zusatz eine wissenschaftliche Arbeit komplettieren, aber auch eigenständig als Wörterbuch fungieren. In jedem Fall dient es dazu, bestimmte Begriffe mithilfe prägnanter und belastbarer Erläuterungen verständlicher zu machen.
Position
Du kannst, abhängig von der Anzahl der zu erläuternden Begriffe, entweder Fußnoten nutzen oder ein separates Glossar anlegen. Zur leichten Handhabung solltest du das Verzeichnis alphabetisch geordnet aufbauen: Du listest die verwendeten Begriffe auf und erklärst sie oder fügst eine Definition bzw. Übersetzung an. Verwendest du eine Quelle für eine Definition, musst du diese Quelle in deinem gewählten Zitierstil angeben.
In deiner Arbeit kann das Verzeichnis an mehreren Stellen platziert werden:
- nach dem Inhaltsverzeichnis
- nach dem Abkürzungsverzeichnis.
- im Anhang deiner Arbeit
- nach dem Literaturverzeichnis
In jedem Fall erhält das Glossar einen eigenen Punkt in deiner Gliederung. Solltest du nur wenige spezifische Begriffe zu erklären haben, kannst du auch eine Alternative nutzen: Du erläuterst sie in den Fußnoten, was das Lesen deiner Arbeit noch einmal deutlich erleichtert.
Merke: Hast du Begriffe in deinem Glossar erklärt, setzt du sie kursiv, wenn du sie das erste Mal in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest.
Inhalt
Welche Begriffe in einem Glossar zu erläutern sind und welche nicht, dazu gibt es klare Regeln. Folgende Wörter kannst du in einem solchen Verzeichnis aufführen und erklären:
- Fremdwörter
- Fachbegriffe
- Ereignisse
- Daten
- Eigennamen
Keine Abkürzungen
Dieses Verzeichnis für Fachbegriffe und die jeweiligen Erläuterungen ist streng vom Abkürzungsverzeichnis zu trennen:
Dort kannst du die von dir verwendeten Abkürzungen ausführlich erklären – ins Glossar gehören sie jedoch nicht. Auch hier gilt, dass du die Erläuterungen direkt in den Fließtext einbauen kannst, wenn du in deiner Arbeit nur wenige Abkürzungen verwendest.
Ziele
- Verbesserte Verständlichkeit: Fachbegriffe für Nicht-Experten erklären.
- Konsistenz und Einheitlichkeit: Einheitliche Definitionen und Verwendung von Begriffen sichern.
- Quellenreferenzierung: Nachweise für spezifische Terminologie in der Arbeit bieten.
Darauf musst du achten
Wie zuvor erwähnt, bestehen für das Glossar genaue Vorgaben, die es befolgen muss. Im Folgenden findest du weitere Aspekte, die du beachten musst:
-
Quellenangaben
Solltest du die Definition eines Begriffs einer Quelle entnehmen, gehört diese Quellenangaben ebenfalls ins Glossar – und zwar entsprechend den geltenden Richtlinien. -
Kennzeichnung
Erleichtere deiner Leserschaft das ungestörte Lesen deiner Arbeit, indem du auf dein Verzeichnis hinweist. Das kannst du in Klammern oder als Fußnote nach der ersten Begriffsnennung umsetzen. -
Einheitlichkeit
Bevorzugst du die Alternative und erklärst die Begriffe in Fußnoten, lässt du ein zusätzliches Verzeichnis mit Erläuterungen weg. Beachte, dass du nur eine der beiden Möglichkeiten in deiner Arbeit verwenden kannst.
Aufbau und Struktur
So kannst du dein Glossar aufbauen.
-
-
Alphabetische Anordnung:
- Begriffe werden nach dem Alphabet geordnet, um schnelle Auffindbarkeit zu gewährleisten.
- Ein einheitlicher Index erleichtert Lesern das Navigieren im Glossar.
-
Definitionen
- Klare und präzise Erklärungen der Fachbegriffe liefern, um Verständnis zu fördern.
- Vermeidung von Fachjargon oder komplexen Ausdrücken, sofern möglich.
- Nutzen von Beispielen, Analogien oder Vergleichen, um abstrakte Konzepte zu verdeutlichen.
-
Quellenverweise
- Angabe der Quellen der Definitionen, um Transparenz und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten.
- Verknüpfung von Definitionen mit entsprechenden Stellen im Haupttext der Arbeit.
- Verwendung von Fußnoten oder Inline-Verweisen zur Quellenangabe.
-
Hervorhebungen und Formatierung
- Verwendung von Kursivschrift oder Fettdruck für Glossarbegriffe, um sie vom Fließtext abzuheben.
- Einheitliche Formatierung aller Einträge für ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild.
-
Konsistenz in der Terminologie
- Verwendung der im Glossar definierten Begriffe im gesamten Text für eine einheitliche Terminologie.
- Vermeidung von Synonymen oder mehreren Bezeichnungen für denselben Begriff.
-
Ergänzende Informationen
- Wenn erforderlich, können Zusatzinformationen (z. B. historischer Kontext) hinzugefügt werden.
- Diese Informationen tragen zur Tiefe und Verständlichkeit der Glossareinträge bei.
-
Verlinkungen (bei elektronischen Dokumenten)
- Einbindung von Hyperlinks, die direkt zu den entsprechenden Einträgen im Glossar führen.
- Erleichterung der Navigation und Nutzung des Glossars, insbesondere in digitalen Medien.
-
Alphabetische Anordnung:
Beispiele
Im Folgenden findest du eine Möglichkeit, wie ein Glossar aussehen könnte, in welchem sowohl Definition als auch Quelle und Seitenzahl angegeben werden.
Im Folgenden haben wir dir Beispiele für ein Glossar von verschiedenen Instituten vorbereitet, um dir zu zeigen, wie ein vollständiges Glossar aussieht.
Reihenfolge der Verzeichnisse
Da du mit Sicherheit auch andere Elemente wie Abbildungen und Tabellen oder Abkürzungen zur prägnanten Darstellung von Inhalten in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest, solltest du entsprechende Verzeichnisse erstellen. Diese fügst du der Arbeit in einer bestimmten Reihenfolge hinzu – und zwar in folgender:
-
Inhaltsverzeichnis
Auflistung aller Inhalte der wissenschaftlichen Arbeit.
Gibt einen ersten Überblick zum Inhalt eines Textes. -
Abbildungsverzeichnis
Auflistung aller Abbildungen der wissenschaftlichen Arbeit.
Beinhaltet die Nummerierung der Abbildung, den Titel der Abbildung und die Seitenzahl. -
Tabellenverzeichnis
Auflistung aller Tabellen der wissenschaftlichen Arbeit.
Vermerkt jede Tabelle mit ihrer Nummerierung, ihrem Titel und ihrer Seitenzahl. -
Abkürzungsverzeichnis
Auflistung aller Abkürzungen der wissenschaftlichen Arbeit.
Abkürzungen werden mit ihrer Begriffserklärung alphabetisch aufgelistet. -
Glossar
Auflistung aller erklärungsbedürftigen Begriffe der wissenschaftlichen Arbeit.
Verwendete Begriffe, die für den durchschnittlichen Leser nicht offensichtlich sind.
So erfüllst du nicht nur alle Regeln, sondern bietest deiner Leserschaft übersichtlich alle vertiefenden Informationen in den entsprechenden Auflistungen an.
Häufig gestellte Fragen
Das Glossar ist eine Auflistung aller in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendeten Begriffe, die für durchschnittliche Leser ohne Fachkenntnisse nicht bekannt sein könnten.
In ein solches Verzeichnis trägst du alle in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendeten und im Allgemeinen nicht bekannten Fremdwörter, Fachbegriffe, Eigennamen, Daten und Ereignisse ein – und die dazugehörigen Erklärungen, Definitionen oder Übersetzungen zuzüglich eventuell genutzter Quellen.
Sofern du nur wenige zu erläuternde Begriffe verwendest, kannst du auf das Verzeichnis verzichten. Allerdings solltest du die Begriffe dann in Fußnoten erläutern, um deiner Leserschaft das Verständnis zu erleichtern.
Nein, dafür solltest du ein separates Abkürzungsverzeichnis anlegen. Nur in dem Fall, dass du kaum Abkürzungen in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest, kannst du diese direkt im Fließtext erläutern.
Grundsätzlich gehört ein Glossar an den Anfang der Arbeit: Du kannst es entweder direkt nach dem Inhaltsverzeichnis platzieren oder nach den sonstigen Verzeichnissen. Alternativ kannst du das Glossar im Anhang oder nach deinem Literaturverzeichnis platzieren.