Kommaregeln bereiten häufig Schwierigkeiten, da die Richtlinien oft kompliziert erscheinen und nicht vollständig beherrscht werden. Häufig gibt es keine ganzheitlichen Regeln, die immer und in allen Fällen gelten, sondern es muss der Satzbau beachtet werden, um Kommas richtig zu setzen. In diesem Beitrag findest du deswegen die Erklärung für die korrekte Kommasetzung vor „um“.
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Komma vor „um“, oder nicht?
In vielen Fällen wird vor „um“ tatsächlich ein Komma gesetzt. Das geschieht vor allem dann, wenn es als Bindewort verwendet wird, um einen Haupt- und Nebensatz zu verbinden. Die Ausnahme bildet hier der Fall, wenn „um“ als Adverb oder Präposition fungiert.
Komma bei
Verbindung von Nebensätzen
Verbindung von Infinitivgruppen
Kein Komma bei
Adverb
Präposition
Komma vor „um“
In den meisten Fällen wird vor „um“ ein Komma gesetzt. Das liegt daran, dass es häufig als Konjunktion oder auch Bindewort verwendet wird. In folgenden Fällen ist dem der Fall:
Verbindung von Nebensätzen
„Um“ wird verwendet, um Nebensätze einzuleiten. Es verbindet diese zwei Satzarten (Haupt- und Nebensätze), zwischen denen immer ein Komma steht. Dabei drückt es den Zweck von etwas aus (Finalsatz):
Man kann sich also merken, dass immer, wenn man mit „um“ den Zweck von etwas erklären möchte, ein Komma davor steht.
Merke: Frage dich immer „Zu welchem Zweck?“, wenn die Antwort mit „um“ beginnt, brauchst du ein Komma:
- „Er setzte die Brille auf, um besser lesen zu können.“
⇾ Zu welchem Zweck setzte er die Brille auf?
- „Um besser lesen zu können.“
Verbindung von Infinitivgruppen
„Um“ leitet immer Infinitivgruppen im Nebensatz ein, also Verben, die in ihrer Grundform stehen. Vor ihnen muss automatisch immer ein Komma stehen. Um den Zweck richtig zu beschreiben, wird „zu“ entweder gleich nach „um“ oder weiter hinten im Nebensatz verwendet.
Diese Nebensätze kannst du auch vor den Hauptsatz stellen, in diesem Fall kommt am Satzanfang natürlich kein Komma vor „um“, sondern nach dem Nebensatz.
Kein Komma vor „um“
Wie bereits erwähnt wird nur bei Ausnahmen kein Komma vor „um“ gesetzt, und zwar wenn es genutzt wird, um als Präposition Zeit und Ort zu beschreiben oder als Adverb verwendet wird.
Adverb
„Um“ kann als Adverb, also Umstandswort genutzt werden. Diese beschreiben Adjektive genauer. In diesem Fall wird „um“ ohne Komma geschrieben.
Wie man hier feststellen kann, besteht das Beispiel nur aus einem Hauptsatz. Dran kann man auch erkennen, dass ein Komma vor „um“ hier inkorrekt wäre.
Präposition
Ebenfalls kann „um“ als Präposition genutzt werden. In diesem Kontext gibt es entweder Zeit oder Ort an. In beiden Fällen wird kein Komma vor „um“ gesetzt.
Temporale Präposition
Hier wird durch die zeitliche Präposition „um“ ein Zeitpunkt angegeben. Es verbindet keinen Nebensatz, weswegen kein Komma vorangestellt wird.
Lokale Präposition
Hier beschreibt „um“ einen Ort. Es verbindet also auch hier keine Haupt- und Nebensätze und ein Komma ist nicht angebracht.
Häufig gestellte Fragen
Ein Komma wird vor „um“ gesetzt, wenn „um“ eine Konjunktion ist, die einen Nebensatz (Zwecksatz) einleitet und den Zweck oder die Absicht einer Handlung ausdrückt.
Kein Komma wird vor „um“ gesetzt, wenn „um“ als Adverb oder Präposition zur Angabe einer Zeit oder eines Ortes verwendet wird.
Die Konjunktion „um“ leitet Finalsätze ein. Finalsätze sind Nebensätze, welche einen Zweck, eine Absicht oder Begierde angeben. Finalsätze werden außer mit „um“ auch mit „damit“ oder „dass“ eingeleitet.