Abbildungen und Tabellen – Einsatz und Formatierung

26.02.23 Anhang Lesedauer: 6min

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Abbildungen-Tabellen-Definition

Abbildungen und Tabellen dienen in wissenschaftlichen Arbeiten dazu, komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen, Datensätze abzubilden und gegenüberzustellen. Sie ermöglichen es, die Argumentation zu unterstützen oder dienen als Grundlage für tiefergehende Analysen. Dabei gibt es genaue Regeln für die Verwendung, die Gestaltung und den Einbau von Abbildungen und Tabellen. Alles, was du dazu wissen musst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Abbildungen und Tabellen „einfach erklärt“

Abbildungen und Tabellen dienen in deiner wissenschaftlichen Arbeit zur Veranschaulichung und kompakten Darstellung von Sachverhalten. Dabei können Abbildungen und Tabellen im Fließtext oder im Anhang platziert werden. In beiden Fällen müssen sie beschriftet und nummeriert werden. Zudem musst du die Quelle deiner Abbildung angeben.

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Definition: Abbildungen und Tabellen

Unter Abbildungen sind in wissenschaftlichen Arbeiten alle visuellen Darstellungsformen zu verstehen, die ein Bild (also keinen Fließtext) zeigen. Abbildungen dienen in der Regel dazu, Strukturen und Beziehungen (in Schaubildern) aufzuzeigen oder als empirische Unterstützung für die im Text erfolgende Argumentation. Des Weiteren können Abbildungen Gegenstände, über die im Text gesprochen wird, für Leser veranschaulichen.

Tabellen sind wiederum alle Abbildungen, die Daten anhand mehrerer Zeilen und Spalten angeben. Tabellen sind die Darstellungsmethode für Datensätze schlechthin, weswegen sie häufig ein eigenes Verzeichnis erhalten.

Abbildungen Tabellen - Beispiel
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Positionierung von Abbildungen und Tabellen

Es gibt zwei Möglichkeiten, Abbildungen und Tabellen in deine wissenschaftliche Arbeit einzufügen.

Die erste Möglichkeit besteht darin, Abbildungen und Tabellen in den Fließtext zu integrieren, die zweite darin, sie gesammelt im Anhang darzustellen. Um zu entscheiden, welche Form für deine Arbeit die richtige ist, solltest du dich fragen, in welchem Verhältnis deine Argumentation zu den Abbildungen steht.

Wenn die Abbildungen dazu dienen, deinen Fließtext zu untermauern, indem sie einen herausgearbeiteten Punkt besonders eindrücklich bestätigen, empfiehlt sich eine Abbildung an der betreffenden Stelle im Text.

Dient jedoch dein Text in erster Linie dazu, die Abbildungen und Tabellen auszuwerten – und liegen sie in großer Menge vor, so solltest du sie im Anhang darstellen.1 In diesem Fall verweist du aus dem Fließtext auf die jeweilige Stelle im Anhang, wann immer du Bezug auf die Datensätze/Bilder nimmst.

Beispiel: Verweis auf den Anhang

  • (siehe Anhang 2)
  • (siehe Anhang 2, Seite VII)

Abbildungs-, Tabellen- und Anhangsverzeichnis

Es ist nicht erforderlich, ein Abbildungsverzeichnis oder Tabellenverzeichnis in die Arbeit aufzunehmen, wenn nur wenige Bilder oder Tabellen im Text enthalten sind. Wenn du jedoch vermehrt Gebrauch von Abbildungen und Tabellen machst, wird ein separates Verzeichnis zur Notwendigkeit.

Möchtest du für beide Darstellungsformen ein Verzeichnis anlegen, wird das Abbildungsverzeichnis üblicherweise vor dem Tabellenverzeichnis angeführt.

Stellst du Abbildungen und Tabellen im Anhang dar, musst du stattdessen ein Anhangsverzeichnis anlegen. Das Anhangsverzeichnis steht hinter dem Fließtext, zu Beginn des Anhangs, kann aber wiederum in ein Abbildungs- und Tabellenverzeichnis (in der entsprechenden Reihenfolge) untergliedert werden.

Generell gilt der Grundsatz, dass kompakte Darstellungsformen, die unmittelbar zum Fließtext beitragen, nicht in den Anhang ausgelagert werden sollten. Der Aushang ist für komplexe Abbildungen und Tabellen, die den Lesefluss stören könnten und/oder wiederholt vom Text abgerufen werden. Das gilt zum Beispiel für Laborergebnisse, aber auch für Interviewleitfäden und Transkripte.

Unabhängig vom Verzeichnis müssen die Abbildungen und Tabellen mit ihrer Nummerierung, ihrem Titel sowie der Seitenangaben aller angegeben werden.2

Abbildungen und Tabellen: Formatierung

Alle Abbildungen und Tabellen erhalten (unabhängig davon, ob sie im Anhang oder Fließtext stehen) eine Beschriftung, die im Abbildungs-, Tabellen- oder Anhangsverzeichnis aufzuführen ist.

Zusätzlich sind die Quellen der betreffenden Abbildungen nach der gewählten Zitierweise sowohl direkt an der Abbildung oder Tabelle als auch im Literaturverzeichnis zu vermerken. Um Missverständnissen vorzubeugen und deine Eigenleistung zu markieren, musst du gegebenenfalls auch deine eigene Urheberschaft angeben. 3 In diesem Fall verzichtest du auf zusätzliche Angaben im Literaturverzeichnis.

Dennoch muss jede Abbildung eine Nummer erhalten, auf die im Text Bezug genommen werden kann. Die Nummerierung folgt der Reihenfolge der Abbildungen im Text oder Anhang.

Beschriftung von Abbildungen und Tabellen

Die Abbildungsbeschriftung sollte möglichst eindeutig auf die Abbildung verweisen. Dadurch ist sie im Abbildungsverzeichnis schnell als das gesuchte Bild zu identifizieren. Ein Verzeichnis mit kurzen und prägnanten Bildtiteln wirkt aufgeräumt und professionell.

Beispiel

Ein Foto, das den Eiffelturm im Paris des Jahres 1945 zeigt, könnte demnach die treffende Beschriftung tragen:

„Abb. 1: Eiffelturm in Paris (1945)“

Ferner hilft es der Leserführung, wenn die Bildbeschriftungen auf die Argumentation im Text verweisen.

Beispiel

Eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit historischen Bauwerken befasst, könnte das Foto des Eiffelturms daher auch so beschriften:

„Abb. 1: Beispiel für ein historisches Bauwerk (1945)“

Reihenfolge von Abbildungen und Tabellen im Anhang

Abbildungen und Tabellen werden entweder in einer Reihenfolge angegeben, die der Argumentation des Fließtextes dienlich ist oder thematisch sortiert im Anhang. Dabei ist jedoch zwischen Abbildungen und Tabellen zu unterscheiden. Es werden zunächst alle Abbildungen im Anhang dargestellt, dann die Tabellen. Im Falle einer thematischen Sortierung ist es naheliegend, Abbildungen und Tabellen zusätzlich nach Priorität, Verortung im Text und/oder im Falle von Datensätzen nach den behandelten Zeiträumen zu ordnen.

Abbildungen und Tabellen im Querformat

Solltest du Abbildungen oder Tabellen im Querformat angeben (was bei besonders großen Abbildungen empfehlenswert ist), wird die Beschriftung ebenfalls auf diese Weise angegeben. Die Seitenzahl ist hingegen im Hochformat anzugeben, um beim Durchblättern der Arbeit weiterhin als Orientierungspunkt dienen zu können.

Quellenangaben für Abbildungen und Tabellen

Solltest du Abbildungen und Tabellen aus anderen Quellen beziehen, musst du diese angeben. Dies tust du sowohl unter der Abbildung als auch im Literaturverzeichnis. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Abbildung im Fließtext oder im Anhang dargestellt wird. Die Quellenangabe folgt dem Format der jeweiligen Publikation, in der die Abbildung veröffentlicht wurde.

Quellenangabe unter der Abbildung oder Tabelle

Während die Beschriftung von Abbildungen und Tabellen am unteren linken Rand (der Darstellung) erfolgt, wird die Quellenangabe unten rechts oder via Fußnote angegeben. In manchen Formaten folgt die Quellenangabe auch direkt auf die Beschriftung. Erkundige dich bei deinem Institut, welche Variante gewünscht ist.

Abbildungen-Tabellen-Quellenangabe

Quellenangabe im Literaturverzeichnis

Normalerweise kannst du die Quellenangaben für deine Abbildungen und Tabellen ins Literaturverzeichnis aufnehmen, als handle es sich um zitierte Textpassagen.

Solltest du jedoch über sehr viele Abbildungen verfügen, ist es der Übersichtlichkeit zuträglich, ein separates Quellenverzeichnis anzulegen. Das gilt besonders, wenn du Abbildungen und Tabellen als Primärquellen gebrauchst. Das heißt, sobald Abbildungen nicht mehr dazu dienen, etwas zu veranschaulichen, sondern der Analysegenstand deiner Arbeit sind (zum Beispiel Datensätze in den Natur- und Sozialwissenschaften oder ein Gemälde in der Kunstwissenschaft), ist eine Aufteilung in Primärquellen und Sekundärquellen obligatorisch.

Häufig gestellte Fragen

Die Quelle einer Abbildung wird in der Abbildungsbeschriftung (also im Text) und im Literaturverzeichnis angegeben. Im Abbildungsverzeichnis stehen keine Quellenangaben.

Es ist nicht einheitlich geregelt, ab wann ein Text über ein Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis verfügen muss. Kommen nur einzelne Abbildungen und Tabellen in der Arbeit vor, ist kein Verzeichnis erforderlich, bei häufiger Verwendung hingegen schon.

Das Abbildungs- und/oder Tabellenverzeichnis folgt unmittelbar auf das Inhaltsverzeichnis.

Ein Abbildungsverzeichnis wird wie ein Inhaltsverzeichnis mit Abbildungstiteln und dazugehörigen Seitenzahlen angelegt. Außerdem müssen Abbildungen, ihrem Vorkommen im Text entsprechend, durchnummeriert sein.

Es ist immer dann empfehlenswert, Abbildungen und Tabellen im Anhang zu platzieren, wenn der Fließtext laufend Bezug auf sie nimmt, anstatt sie punktuell zur Verdeutlichung einer Aussage anzuwenden. Das gilt zum Beispiel für Datensätze.

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Quellen

1 Universität Leipzig: Richtlinien zur Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten, in: wifa.uni-leipzig.de, 13.06.2022, [online] https://www.wifa.uni-leipzig.de/fileadmin/Fakult%C3%A4t_Wifa/Institut_f%C3%BCr_Wirtschaftsinformatik/Professur_Anwendungssysteme/Dokumente/Abschlussarbeiten/Richtlinien_wiss__Arbeiten_IWIAS.pdf (zuletzt abgerufen am 20.02.2023)

2 Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Anleitung zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten am IUB (Leitfaden), in: wiwi.uni-muenster.de, Oktober 2017, [online] https://www.wiwi.uni-muenster.de/iub/sites/iub/files/downloads/2017-10-24_-_leitfaden_iub.pdf (zuletzt abgerufen am 20.02.2023)

3 Goethe-Universität Frankfurt am Main: Formale Gestaltung wissenschaftlicher
Arbeiten, in: uni-frankfurt.de, September 2016, [online] https://www.uni-frankfurt.de/77415163/Broschuere_Wissenschaftliches_Arbeiten.pdf (zuletzt abgerufen am 20.02.2023)