Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele

21.10.24 Alle Stilmittel Lesedauer: 5min

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Akkumulation - 01

In der deutschen Sprache gibt es viele verschiedene rhetorische Stilmittel. Die Akkumulation ist eins davon und beschreibt eine Aufzählung von Begriffen zu einem genannten oder nicht genannten Oberbegriff. Ihr Ziel ist es, das Beschriebene lebendiger zu gestalten. Verwendung findet Stilmittel dabei in Lyrik, Dramatik und Epik. Die Verwendung in diversen Bereichen sorgt dafür, dass die Akkumulation sowohl als sprachliches Mittel als auch als rhetorisches Mittel auftreten kann.

Akkumulation „einfach erklärt“

Eine Akkumulation ist eine Anhäufung oder Aufzählung von Begriffen zu einem genannten oder implizierten Oberbegriff. Dadurch erhält die Aussage eine detaillierte Beschreibung.

Definition: Akkumulation

Das Wort „Akkumulation“ stammt vom lateinischen „accumulare“ ab, das „anhäufen“ oder „ansammeln“ bedeutet. Auf Deutsch wird es daher auch „Worthäufung“ genannt.

Das Stilmittel beschreibt die Anhäufung oder Aufzählung von Begriffen zu einem Oberbegriff, der explizit genannt oder impliziert sein kann. Dadurch wird ein bestimmter Sachverhalt betont oder verdeutlicht.

Es kann genutzt werden, um eine Aussage zu verstärken oder eine umfassende Vorstellung zu illustrieren. Mit einer Akkumulation wird oft ein lebendigeres und detaillierteres Bild erzeugt, das dem Leser oder Zuhörer eine klare Vorstellung des beschriebenen Sachverhalts vermittelt.

Beispiel mit Oberbegriff „Obst“

  • Ich esse gerne Obst, vor allem Äpfel, Birnen, Trauben und Bananen.

Beispiel ohne Oberbegriff „Tiere“

  • Auf dem Bauernhof gibt es Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen und Hühner.

Wirkung

Das Stilmittel der Akkumulation hat verschiedene Wirkungen:

  • Verstärkung: Durch die Aufzählung mehrerer Begriffe wird eine Aussage verstärkt.
  • Verdeutlichung: Es sorgt für eine klare, präzise und detaillierte Darstellung des Sachverhalts.
  • Lebendigkeit: Es macht den Text lebendiger, indem eine Fülle von Aspekten oder Details präsentiert wird.
  • Spannung: Durch die Häufung von Begriffen kann eine Atmosphäre oder Spannung erzeugt werden.
  • Einprägsamkeit: Die verstärkte und damit betonte Aussage sorgt für eine erhöhte Einprägsamkeit.
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Formen

Die aufgezählten Unterbegriffe einer Akkumulation beziehen sich immer auf einen gemeinsamen Oberbegriff. Es existieren zwei Formen der Akkumulation, die sich anhand der Erwähnung des Oberbegriffs unterscheiden. Der Oberbegriff der aufgezählten Begriffe kann explizit genannt oder impliziert werden.

Akkumulation mit Nennung des Oberbegriffs

Bei einer Aufzählung mit Nennung des Oberbegriffs wird der Oberbegriff, auf den sich die Aufzählung bezieht, explizit genannt.

Beispiele

  • Die Band bestand aus einer Sängerin, zwei Gitarristen und einem Schlagzeuger.
    ⇒ Oberbegriff: Mitglieder der Band
  • Der Regenbogen schien in den Farben Rot, Blau, Grün und Gelb.
    ⇒ Oberbegriff: Farben

Akkumulation ohne Nennung des Oberbegriffs

Bei einer Akkumulation ohne Nennung des Oberbegriffs wird der Oberbegriff, auf den sich die Aufzählung bezieht, nicht genannt, sondern lediglich impliziert.

Beispiele

  • Er packte seinen Rucksack mit Büchern, Heften, Stiften und einer Wasserflasche.
    ⇒ Oberbegriff: Schulmaterial
  • Auf dem Tisch lagen verzehrfertige Äpfel, Bananen, Trauben und Pfirsiche.
    ⇒ Oberbegriff: Obst

Beispiele

Das Stilmittel findet nicht nur im Alltag, sondern auch in der Literatur, in Reden oder auch in Liedern Verwendung. Einige Beispiele haben wir dir hier aufgezählt:

Alltag

Beispiele

  • Für einen Mojito benötigen wir Rum, Limette, braunen Zucker und Sprudelwasser.
    ⇒ Oberbegriff impliziert: Zutaten
  • Zu meinen Hobbys zählen Joggen, Lesen und Stricken.
    ⇒ Oberbegriff explizit genannt: Hobbys

Literatur

Beispiele

  • Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)
    ⇒ Oberbegriff: Höchste Lebenswerte
  • Alles rennt, rettet, flüchtet. (Friedrich Schiller, „Das Lied von der Glocke“)
    ⇒ Oberbegriff: „Bewegungen in Panik“

Lieder

Beispiele

  • Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne. (St. Martins Kinderlied)
    ⇒ Oberbegriff: Nachthimmel
  • Männer haben Muskeln, Männer sind furchtbar stark, Männer können alles. (Grönemeyer)
    ⇒ Oberbegriff: Eigenschaften von Männern

Werbung

Beispiele

  • Vitamine, Milch und Naschen. (Nimm2 Lachgummi)
    ⇒ Oberbegriff: Produkteigenschaften
  • Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch. (Milch-Schnitte)
    ⇒ Oberbegriff: Produkteigenschaften
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Abgrenzung zu anderen Stilmitteln

Es gibt viele Stilmittel, die auf den ersten Blick eine Worthäufung beschreiben, bei genauerem Betrachten allerdings eine andere Funktion und Wirkung haben. Diese Vergleiche zeigen die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Stilmitteln und wie sie jeweils spezifische sprachliche Effekte erzeugen.

Distributio

Bei der Distributio werden die einzelnen Bestandteile eines Oberbegriffs aufgezählt, sodass durch die Auflistung der übergeordnete Begriff entsteht. Im Gegensatz dazu entsprechen die Begriffe bei einer Akkumulation einem übergeordneten Begriff.

Beispiel

Zum französischen Frühstück gehören ein Croissant, Marmelade, Butter und ein Milchkaffee.

Enumeration

Der Unterschied hierbei ist, dass die Aufzählung thematisch keinen Zusammenhang, also keinen Überbegriff hat. Die Unterscheidung ist oft kontextabhängig dient einer vollständigen, detaillierten Aufzählung.

Beispiel

In meiner Tasche ist mein Laptop, ein Haargummi, drei Stifte und eine Wasserflasche.

Klimax

Im Unterschied zur Akkumulation besteht eine Klimax aus einer meist dreistufigen Steigerung von Begriffen oder Ausdrücken, nicht einer reinen Aufzählung.

Beispiel

Wir haben ihn gefragt, gebeten, auf Knien angefleht, aber es hat alles nichts geholfen.

Trikolon

Ein Trikolon bezeichnet drei Wörter oder Satzteile, die in einer symmetrischen Struktur hintereinander angeordnet werden, oft um eine bestimmte Aussage zu verstärken oder rhythmisch zu gestalten.

Beispiel

Ich kam, ich sah, ich siegte.

Häufig gestellte Fragen

Eine Akkumulation ist ein rhetorisches Stilmittel, unter dem man eine Anhäufung oder Aufzählung von Begriffen zu einem Oberbegriff versteht.

Ja, eine Akkumulation bezeichnet eine Aufzählung von Begriffen zu einem Oberbegriff.

Ein Beispiel für eine Aufzählung lautet:

Die beliebtesten Gemüsesorten sind Brokkoli, Gurke, Paprika und Zucchini.

Eine Akkumulation sorgt für eine präzise und detaillierte Darstellung eines Sachverhalts, die verschiedene Aspekte oder Facetten beschreibt.

Eine Anwendung ist in verschiedenen Kontexten möglich. Einerseits in literarischen Werken wie Dramatik, Epik und Lyrik, aber andererseits auch in Liedern, Werbung und im Alltag findet man Akkumulationen.

Von

Lukas Günther

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Über den Autor

Lukas Günther hat seinen Bachelor an der Hochschule Mittweida im Studiengang „Angewandte Medien“ absolviert. Durch seine Studienrichtung „Sportjournalismus und Sportmanagement“ hat er bereits im Studium Erfahrungen mit dem Schreiben von verschiedensten Texten gemacht. Bei BachelorPrint ist Lukas verantwortlich für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Wissensportals.

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Literaturverzeichnis

Günther, L. (2024, Oktober 21). Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele. BachelorPrint. https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen 22.12.2024)

Verweis im Text

Klammern
(Günther , 2024)
Im Text
Günther (2024)

Literaturverzeichnis

Günther, Lukas. 2024. "Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele." BachelorPrint, abgerufen Oktober 21, 2024. https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/.

Verweis im Text

Klammern
(Günther 2024)

Literaturverzeichnis

Lukas Günther, "Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele," BachelorPrint, Oktober 21, 2024, https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen December 22, 2024).

Fußnoten

Kurzbeleg
Günther, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Günther, Lukas: Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele, in: BachelorPrint, 21.10.2024, [online] https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen 22.12.2024).

Fußnoten

Vollbeleg
Günther, Lukas: Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele, in: BachelorPrint, 21.10.2024, [online] https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen 22.12.2024).
Direktes Zitat
Günther, 2024.
Indirektes Zitat
Günther, 2024.

Literaturverzeichnis

Günther, Lukas (2024): Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele, in: BachelorPrint, [online] https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen 22.12.2024).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Günther, 2024)
Indirektes Zitat
(Günther, 2024)
Im Text
Günther (2024)

Literaturverzeichnis

Günther, Lukas. "Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele." BachelorPrint, 21.10.2024, https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/ (abgerufen 22.12.2024).

Verweis im Text

Klammern
(Günther)
Im Text
Günther

Literaturverzeichnis

Nummer. Günther L. Akkumulation – Definition, Wirkung und Beispiele [Internet]. BachelorPrint. 2024 [zitiert 22.12.2024]. Verfügbar unter: https://www.bachelorprint.de/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/akkumulation/


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